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Debre Zeit

In Debre Zeit konnten wir auf der Rückreise nach Addis noch einen Stopp einlegen und alle Kranken der Projektfamilien in der Bole Fana Schule untersuchen und behandeln. In den vergangenen Monaten wurden in diesem Projekt einige neue Kinder aufgenommen. Besonders berührt hat mich die Geschichte des kleinen Habtamu. Er ist sechs Jahre, so alt wie mein Sohn Jonathan, der gerade in die erste Klasse gekommen ist. Habtamu‘s Eltern sind gestorben und der kleine Junge verdient seinen Lebensunterhalt als Bauer. Nachbarn haben ihn gegen Arbeitsleistung aufgenommen. Auch die Mutter von Maru hat es schwer. Sie ist Witwe und hat vier Töchter. Da sie über kein regelmäßiges Einkommen verfügt, musste sie zurück zu ihrer Mutter ziehen und lebt mit den Kindern nun in einer Hütte, die wir bei uns nicht einmal als Stall nutzen würden.

Die lokale Partnerorganisation von humedica, "Bethany Children's Village", will demnächst in Debre Zeit folgenden Plan umsetzen: Die größeren Mädchen und Jungs sollen in Gruppen organisiert werden, wo sie sich regelmäßig treffen und miteinander diskutieren können. Dies soll ein erster Schritt für spätere Unterstützung im Bereich Kleinkredite oder berufliche Weiterbildung sein. BCV will den Heranwachsenden möglichst viele Möglichkeiten anbieten, etwas zu lernen und sich selber versorgen zu können. Hier können sie auch eigene Ideen entwickeln. Optimal wäre es, wenn die jungen Leute selbst ein kleines Gebäude errichten und auch ein Büro integrieren könnten. In diesem Haus wäre es dann jederzeit möglich, auch Weiterbildungen abzuhalten.

Herzliche Grüße und Selam ("Friede" auf Amharisch)
Ihre Susanne Merkel