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Mit dem nordafrikanischen Land Sudan verbindet humedica eines der längsten und umfangreichsten Projekte in seiner Geschichte. Als Reaktion auf den jahrelangen äußerst brutalen und verlustreichen Bürgerkrieg, leistete humedica in der Provinz Darfur zwischen 2004 und 2010 umfassende medizinische Hilfe, bildete einheimisches Personal aus, verteilte Hilfsgüter und koordinierte den Bau von 40 Schulgebäuden. Ein Engagement, das geschätzten 1,1 Millionen Menschen zugutekam und ihnen in Zeiten schwerer Not zur Seite stand.

Fünf Jahre nach dem Ende dieser Hilfe, kehrte nun ein humedica-Ärzteteam in das noch immer von Konflikt und Armut geprägte Land zurück. Im Rahmen eines PFI-Einsatzes behandelten die ehrenamtlichen Mediziner Gefängnisinsassen. Daniel Warkentin war einer der Helfer. Rückblickend ist der 26-jährige Krankenpfleger vor allem eines: Dankbar!

Medizinische Hilfe und ein offenes Ohr

„Gemeinsam mit fünf Ärzten und einer Pflegekraft machte ich mich Ende des vergangen Jahres in Richtung der sudanesischen Hauptstadt Karthoum auf. Vor uns lag ein zweiwöchiger Einsatz, in dem wir verschiedene Gefängnisse des Landes besuchen und die Insassen medizinisch behandeln wollten. Aufgrund der schwierigen Lebensumstände und der mangelnden Hygiene ist die Versorgung der hier lebenden Häftlinge mitunter überlebenswichtig.

Während unseres Aufenthalts konnten wir mehrere hundert Patienten untersuchen und je nach Bedarf und Möglichkeit entsprechend behandeln. Manche der Insassen waren nicht schwer erkrankt, sondern benötigten einfach nur etwas Aufmerksamkeit und ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte. Es war immer wieder ein schönes Erlebnis, wenn wir es schafften, ein Lächeln in ihre perspektivlosen und depressiven Gesichter zu zaubern.

Die Mehrzahl der behandelten Patienten benötigte trotz allem eine medikamentöse Therapie, so dass meine Hauptaufgabe darin bestand, unsere mobile Apotheke gemeinsam mit meiner Kollegin Jacky zu organisieren und die verschiedenen Medikamente auszugeben. Dank unserer arabisch sprechenden Übersetzer hatten wir auch die Möglichkeit, den Häftlingen genau zu erklären, wann und wie sie die verschriebene Medizin einnehmen sollten.

Hin und wieder konnten wir einzelnen Insassen auch mit einem T-Shirt aushelfen, denn die meisten von ihnen trugen zerrissene und verschmutzte Klamotten und besaßen keine zusätzliche Kleidung zum Wechseln.

Nach vierzehn Tagen unermüdlichen Behandelns in verschiedenen Gefängnissen waren meine Kollegen und ich mit unseren Kräften am Ende, doch ich bin sicher, dass unsere Anwesenheit vielen Menschen geholfen hat. Ich bin froh und dankbar, dass ich diese Erfahrungen im Sudan machen durfte.“

Gemeinsam mit der Partnerorganisation Prison Fellowship International (PFI) ermöglicht humedica mehrmals im Jahr diese besondere Art der Hilfe.

Mit Ihrer konkreten Spende ermöglichen Sie den oft unschuldig oder zu lange inhaftierten Menschen nicht nur eine essentielle medizinische Behandlung, sondern auch ein Stück gelebter Nächstenliebe in Form von Aufmerksamkeit und einem offenen Ohr. Vielen Dank!

humedica e. V.
Stichwort "Gefängniseinsätze"
IBAN DE35 7345 0000 0000 0047 47
BIC BYLADEM1KFB
Sparkasse Kaufbeuren