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Amen ist 17 Jahre alt. Sie kommt aus Äthiopien. Wegen eines komplizierten Angioms im Rückenmark und dadurch beeinträchtigter Nerven, war der Alltag von Amen massiv eingeschränkt.

Eine genauere Untersuchung inklusive eines kleinen Eingriffs in Deutschland war nötig, um den Umfang der Schädigung zu diagnostizieren. Nach einigen Wochen des Wartens reiste Amen Ende Juli nach Deutschland. Kurz vor ihrer Abreise in ihre Heimat hatten wir die Möglichkeit, Amen zu treffen.

Amen ist glücklich, als wir sie zum Gespräch treffen. Nach sechs Tagen im Krankenhaus, vielen Untersuchungen und einer für sie fremden Umgebung steht der Flug in ihre Heimat unmittelbar bevor

Vor der Reise hatte sie keine besondere Vorstellung von Deutschland und wurde in vielerlei Hinsicht überrascht. „Das Essen ist ganz anders als in Äthiopien und sehr gewöhnungsbedürftig“, sagt sie lachend. „Dafür waren die Menschen hier sehr nett, vor allem die Angestellten im Krankenhaus.“

Die Sprache war zwar ein Hindernis, trotzdem hat die Verständigung wohl ganz gut geklappt. „Ich kann mir gut vorstellen, später Deutsch zu lernen, auch damit ich irgendwann einmal mit den vielen netten Menschen im Krankenhaus direkt sprechen kann.“

Dabei war der Anlass der Reise nach Deutschland eigentlich ein trauriger. Ein kompliziertes Angiom in ihrem Rückenmark hatte viele ernsthafte Probleme verursacht, Gehbeschwerden waren in diesem Zusammenhang noch die harmlosesten Beschwerden

Um das Ausmaß der Erkrankung zu diagnostizieren, hatte der Vorstandsvorsitzende der Bezirkskliniken Schwaben, Herr Thomas Düll, humedica angeboten, Amen im Klinikum Günzburg kostenfrei aufzunehmen.

Nach einer Woche auf der neurologischen Station und einem kleinen Eingriff steht nun fest, dass Amen ihr Leben lang regelmäßige Kontrollen und gezielte Behandlungen benötigt, um einer Querschnittslähmung als finaler Nebenwirkung des Angioms vorzubeugen.

Trotz dieser Prognose und anstrengender zwei Wochen wirkt Amen sehr fit. „Ich freue mich auf zu Hause und werde alles dafür tun, dass ich eine Zukunft habe“, sagt sie zum Abschied. „Ich möchte gerne irgendwann ein Waisenhaus in Äthiopien gründen und den Kindern so helfen wie mir geholfen wurde.“

Wir versprechen Amen, allen Menschen zu danken, die sie während ihres Aufenthalts in Deutschland unterstützt haben. Dann verabschieden wir die tapfere junge Frau, die kurze Zeit später wieder im Flugzeug nach Addis Abeba sitzt. Im Gepäck: die Erinnerung an ungewohntes Essen, nette Menschen und viel Hoffnung.