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Bereits zum zweiten Mal ist Dr. Gabriel Labitzke in der humedica-Klinik in Kollo. Im November des vergangenen Jahres hat er für sieben Wochen wichtige Hilfe in dem Krankenhaus in Niger geleistet. Vor zwei Wochen reiste er abermals in den westafrikanischen Staat, um erneut mit humedica Menschen in Not zu helfen. Seine Eindrücke möchte er gerne mit Ihnen teilen.

„Mindestens 80 Prozent der vom medizinischen Personal behandelten Patienten im humedica-Krankenhaus sind an Malaria erkrankt. Wir sehen hauptsächlich an schwerer Malaria erkrankte Kinder, die wir glücklicherweise im stationären Bereich gut behandeln können, bevor weitere Komplikationen auftreten.

Die Kinder kommen mit hohem Fieber und begleitender Austrocknung durch Durchfall in oft schlechtem Zustand zur Aufnahme. Durch die Behandlung mit Chinin und einer Infusionstherapie bessert sich der Zustand glücklicherweise rasch, so dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer zwischen drei und fünf Tagen liegt.

Darüber hinaus bedeutet eine Malariaerkrankung insbesondere für ältere Menschen und schwangere Frauen eine große Gefahr. Bei ihnen ist die Teilimmunität, welche hier in Niger bei einem Großteil der Bevölkerung gegenüber der Malariaerkrankung besteht, stark herabgesetzt und sie sind daher anfälliger, die Fieberkrankheit zu bekommen.

Die Bedrohung für ungeborene Kinder liegt in der bei den Müttern hervorgerufenen Durchblutungsstörung der Gebärmutter. Hier sehen wir häufig unterentwickelte Kinder bei der Geburt, in einzelnen Fällen auch Totgeburten.

In unserem Programm zur Betreuung der Schwangeren wird daher den werdenden Müttern, neben anderen Präparaten, prophylaktisch auch ein Malariamittel gegeben. Leider sind wegen der weiten Wege viele Mütter, die mit Wehen ins Krankenhaus kommen, nicht in der Geburtsvorbereitung, so dass wir hier einzelne, sehr tragische Fälle erleben mussten.

In der vergangenen Woche kam eine Mutter mit Wehen im siebten Schwangerschaftsmonat erstmalig zur Vorstellung. Der Malariatest war positiv. Beim Ultraschall konnten wir keine Herztöne des Kindes mehr feststellen, so dass wir die Mutter zur Risikogeburt nach Niamey überwiesen, wo es leider zur Totgeburt kam.

Es war sehr tragisch für die Mutter - und auch für uns. Obwohl wir an jedem einzelnen Tag vielen Menschen helfen können, bleibt ein solches Erlebnis im Gedächtnis.

Glücklicherweise sehen wir dies bei den Müttern, die während ihrer Schwangerschaft in mehreren Terminen in der humedica-Klinik betreut werden, sehr selten. Es werden während der Schwangerschaft Malariadiagnostik und sonographische Untersuchungen durch den einheimischen Chefarzt Dr. Yacouba durchgeführt, die das Risiko mindern.

Generell konnte ich beobachten, dass sich im humedica-Krankenhaus in Kollo feste Strukturen und geordnete Arbeitsabläufe fest etabliert haben. Ich muss aus eigener Erfahrung sagen, dass sich dies entscheidend aus dem Gesundheitswesen des Nigers hervorhebt. Auch unter den einfachen und teilweise widrigen Umständen hat sich hier ein funktionierendes Krankenhaus entwickelt.

Im Vergleich zu meiner Arbeit in Deutschland fällt der außerordentlich große Anteil von Kindern als Patienten auf, die teilweise unterernährt sind, ein großer Anteil jedoch gut ambulant zu behandeln ist.

Ich hoffe, dass die Arbeit hier in Kollo auch in Zukunft zum Wohle der Bevölkerung so weitergeführt werden kann.“

Dafür brauchen wir, liebe Freunde und Förderer dringend ihre Hilfe. Unterstützen Sie das Niger-Projekt mit einer gezielten Spende über unser Online-Formular oder durch eine Überweisung auf folgendes Konto:
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Stichwort "Klinik Niger"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
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