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Gemeinsam mit Dr. Irmgard Harms und dem Logistiker Christian Simmons ist Nils Stilke im Ersteinsatzteam nach Brasilien gereist. Die Kommunikation in das teilweise noch immer abgeschnittene Katastrophengebiet um die Stadt Nova Friburgo gestaltet sich weiterhin als schwierig. In einem ersten Bericht schrieb der erfahrene humedica-Koordinator von seinen Eindrücken.

„Nach unserer Ankunft in der humedica-Basis nahe der Stadt Nova Friburgo besuchten wir die umliegenden Wohngebiete, um uns ein Bild über das Ausmaß der Zerstörung zu machen und unseren Hilfseinsatz zu planen. Die Situation war und ist bedrückend.

Durch heftige, lang anhaltende Regenfälle rutschten viele Berghänge ins Tal und begruben ganze Ortschaften und Straßen unter Schlamm. Einheimische vermuten, dass neben den starken Regengüssen zeitgleich möglicherweise ein Erdbeben das Rutschen der Berghänge regionalweit verursacht haben könnte, welches schließlich zur unvorstellbaren Katastrophe mit über 700 registrierten Toten führte.

Autos, große Felsbrocken mit einem Durchmesser von bis zu drei Metern, Strommasten und verschiedene Hausgegenstände wurden mit reißenden Flüssen die Straßen und Hänge bergab gezogen. Viele Ortsteile sind selbst eine Woche nach der Katastrophe nicht zu erreichen, Straßen sind noch immer unpassierbar.

Anderenorts haben die Bergungs- und Aufräumarbeiten bereits begonnen. Ohne Worte stehen wir neben Überlebenden und schauen den Helfern zu. Das Bild der massiven Zerstörung und das Wissen, noch vor vielen verschütteten Toten zu stehen, berührt unser Team sehr.

Trotzdem hoffen alle auf Wunder wie das einer verschütteten Person, die vier Tage nach der Katastrophe in Nova Friburgo unter zusammengestürzten Haustrümmern noch lebendig geborgen werden konnte.

Bei den brasilianischen Behörden, bei denen wir unsere Hilfe anboten und abklären wollten, wo und wie wir am besten helfen können, wurden wir für unsere Einsatzbereitschaft und unsere wohl sichtliche Anteilnahme mit Dankbarkeit empfangen. Wir wurden gebeten, den Bezirk in dem auch die Basis von humedica Brasilien liegt, mit zwei mobilen Einsatzkliniken medizinisch zu versorgen.

So fuhren wir am folgenden Tag mit zwei Geländefahrzeugen in verschiedene, teilweise sehr abgelegene Dörfer und leisteten in Sammelunterkünften an obdachlosen Überlebenden medizinische Versorgung.

Die Straßen sind vielerorts immer noch sehr unsicher und werden von täglichen kleineren Erdrutschen unbefahrbar gemacht. So stellte sich die Situation auch in einem Tal dar, das wir für Behandlungen anfahren wollten und welches bei unserer Ankunft zum ersten Mal geräumt wurde.

Vor unserem Fahrzeug schob ein Frontlader das Geröll beiseite und schaffte somit sechs Tage nach der Katastrophe zum ersten Mal einen Zufahrtsweg zu der Ortschaft. humedica war das erste medizinische Team, das die Menschen in diesem Tal behandelte. Die Menschen hier brauchen uns.“

Liebe Freunde und Förderer von humedica. Wir werden nach der medizinischen Erstversorgung den obdachlos gewordenen Menschen bei dem Wiederaufbau ihrer Häuser helfen. Wir können ihnen ihre Trauer über verlorene Angehörige nicht nehmen, aber wir können an ihrer Seite stehen. Bitte helfen Sie uns dabei.

humedica e.V.
Stichwort „Erdrutsch Brasilien
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Gerne können Sie auch über unser Online-Formular für Brasilien spenden, uns durch eine Familienpatenschaft oder durch das Senden einer sms unterstützen: Stichwort DOC an die 8 11 90 und von den abgebuchten 5 Euro kommen 4,83 Euro unmittelbar der humedica-Projektarbeit zu Gute. Vielen Dank!