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Bis zum Wochenende waren 23 medizinische Kräfte von humedica und befreundeten Organisationen im Einsatz in und um Port-au-Prince. Aufgrund der hohen physischen und psychischen Belastung werden die Teams in den kommenden Tagen sukzessive ausgetauscht. Unterdessen erlebten zwei Nachrücker während ihres Hinflugs in die Dominikanische Republik besondere Momente.

„Dank des großen Ärzteteams können wir nun an drei verschiedenen Orten lebensrettende Behandlung und medizinische Hilfe leisten“, schreibt Koordinatorin Simone Winneg in ihrem aktuellsten Bericht. Neben der bereits bekannten Ursprungsklinik, dem "Krankenhaus der Hoffnung", in der momentan etwa 40 Patienten stationär betreut werden ist das eine neu eröffnete Klinik im Stadtteil DELMAS 31, die regulär von der Christoffel Blindenmission betrieben wird.

Seit dem Wochenende arbeiten humedica-Teams mit Ärzten und Krankenschwestern zudem in Léogâne, wo nach offiziellen Berechnungen das Epizentrum des Bebens gelegen haben soll. Die Einsatzkräfte berichten von Zerstörungen, die sichtbare Schäden in Port-au-Prince noch übertreffen. Der Bedarf an medizinischer Hilfe ist in Léogâne nach wie vor sehr groß. Die Helfer arbeiten dort Hand in Hand mit verschiedenen Hilfsorganisationen in größeren Zelten.

Aus der haitianischen Hauptstadt ließen die Vereinten Nationen in offiziellen Meetings verlautbaren, dass bis dato 112.000 Todesfälle bestätigt sind, knapp 200.000 Menschen trugen zum Teil schwerste Verletzungen davon und weitere 250.000 Überlebende haben Port-au-Prince inzwischen verlassen. Insgesamt wurden durch die Katastrophe etwa eine Million Menschen obdachlos, mutmaßen die Experten.

Eine ungewöhnliche Geschichte erlebten Dr. Wolfgang Riske (Meinersen) und Rettungsassistent Simon Gelzenleuchter (Uelvesbüll), die als frische Kräfte für humedica nach Haiti reisen, bereits auf ihrem Hinflug: Nach technischen Schwierigkeiten und einem Flugzeugwechsel in Hamburg kollabierte ein Mann unmittelbar vor den beiden Einsatzkräften noch vor dem Abflug.

Nach Absprache mit der Crew trat der Patient dennoch die Reise an; ein Fehler: seine Beschwerden, vermutlich Nierenkoliken, verschlimmerten sich trotz der intensiven Behandlung von Dr. Riske und Simon Gelzenleuchter massiv, das Flugzeug landete aufgrund des Notfalls im kanadischen Gandar auf Neufundland, wo schließlich alle Passagiere eine Nacht verbringen mussten.

Statt einer ärgerlichen Reaktion spendeten die Reisenden aber spontan für die Haiti-Hilfe von humedica. Geld, das im zerstörten Karibikstaat dringend benötigt wird.

humedica bittet die Menschen in Deutschland auch weiterhin um eine gezielte Unterstützung der vielfältigen Hilfsmaßnahmen durch gezielte Spenden auf das Konto:
humedica e. V.
Stichwort „Erdbeben Haiti"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Bitte spenden Sie auch direkt hier online. Vielen Dank.