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Für die Somalier in den großen äthiopischen Flüchtlingslagern ist das Thema Hunger allgegenwärtig. Vor drei Jahren sind sie zu Hundertausenden vor der Dürre über die Grenzen Somalias nach Äthiopien und Kenia geflüchtet. Weg von dem alles zerstörenden Hunger in ihrer Heimat, hin zu einem sicheren Hafen in der Fremde. Die verheerende Hungersnot kostete rund 250.000 Menschen das Leben. Mehr als die Hälfte dieser Leben gehörten Kindern.

Heute, drei Jahre später ist die Angst vor dem Hunger wieder da. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind aktuell 14,4 Millionen Menschen in Ostafrika von einer erneuten Hungerskatastrophe bedroht. Dazu zählen auch die Menschen in dem äthiopischen Flüchtlingscamp Melkadida, in dem humedica dank Unterstützung des Auswärtigen Amts seit August 2011 eine Gesundheitsstation betreibt.

Die Gründe für die abermalige Gefahr sind schnell gefunden: Ausbleibende Regenfälle ziehen schwache Ernten und steigende Lebensmittelpreise nach sich. Gewalttätige Konflikte in gleich mehreren Ländern Ostafrikas verhindern die Bestellung der Felder und den Zugang zu Lebensmitteln.

Auf der Flucht vor Krieg und Zerstörung kann das elementare Bedürfnis nach Nahrung nur selten gestillt werden. Was bleibt ist Hunger, der bei ausbleibender Hilfe für viele Menschen im Tod enden wird. „Die Situation ist sehr besorgniserregend“, erklärt Matthew Conway, der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) in Ostafrika.

Die verantwortliche humedica-Mitarbeiterin Linda Zimmermann ist erst vor wenigen Tagen aus Ostafrika zurückgekehrt und kann diese Aussage bestätigen: „Die Lage am Horn von Afrika ist äußerst beunruhigend. An den Straßenrändern sieht man verendete Tiere.

Wasser und Lebensmittel werden immer knapper und teurer. Und auch in der humedica-Gesundheitsstation im Flüchtlingslager Melkadida merken wir, dass sich die Situation verschärft. Wir verzeichnen einen erheblichen Anstieg an Patienten. Viele von ihnen weisen deutliche Zeichen einer Unter- oder Mangelernährung auf.

Die Ähnlichkeit zu 2011 ist nicht von der Hand zu weisen. Wir müssen nun schnell handeln, um eine weitere Katastrophe abzuwenden. Die Welt muss zeigen, dass sie aus der letzten Hungersnot gelernt hat.“

Mit der Bereitstellung von zusätzlichem medizinischen Material und Personal wappnet sich humedica auf den potenziellen Ausbruch einer erneuten Hungersnot. „Wenn die Zahl an geschwächten Patienten weiter steigt, vergrößern wir kurzfristig das medizinische Team in unserer Gesundheitsstation. Gleichzeitig haben wir den Vorteil, dass unsere lokalen Mitarbeiter sehr erfahren sind und wissen, was bei einer sich verschlimmernden Situation zu tun ist.“, erklärt Linda Zimmermann.

Dass sich die Bedrohung zeitnah wieder legt, glaubt in Melkadida zu diesem Zeitpunkt kaum noch jemand. Zu beängstigend sind die aktuellen Berichte aus Somalia und dem Südsudan, zu kritisch ist die Situation im Lager selbst. „Natürlich hoffen wir das Beste, doch die Lage kann sich innerhalb weniger Tage drastisch verschlechtern und dann haben wir es mit der nächsten Hungersnot zu tun.“, schließt Linda Zimmermann.

Um die Hilfsmaßnahmen in Ostafrika realisieren zu können, ist humedica weiterhin dringend auf Unterstützung angewiesen. Bitte helfen Sie mit Ihrer konkreten Spende im Kampf gegen den Hunger. Vielen Dank!

humedica e.V.
Stichwort „Hungerhilfe Afrika“
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren