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Nach einem begeisternden, etwa zweistündigen musikalischen Programm waren rund 250 Besucher froh, den Abend nicht auf der heimischen Couch, sondern in der wunderschönen St. Magnus-Kirche Lenzfried (bei Kempten) verbracht zu haben. Der Reinerlös dieses außergewöhnlichen Benefizkonzerts geht an ein humedica-Projekt in Peru.

Das Organisationsteam dieses Konzertabends um Gitti Müller hatte sich viel Mühe mit dem Programm gegeben und wurde in mehrfacher Hinsicht belohnt: Mit stehenden Ovationen feierten rund 250 begeisterte Besucher die Musiker des Gospelchores "from heart to heart", der Percussiongruppe "Drum Cocktail" und des "Lenzfrieder Bläserquartetts".

Die 13 aktiven Sängerinnen und Sänger des Chores "from heart to heart" überzeugten unter ihrer Dirigentin Hedwig von Mayerhofer mit englischsprachigen Liedern ebenso wie mit deutschsprachigen Arrangements. Die Titelauswahl war insbesondere textlich dem Anlass des Abends angepasst und stellte das menschliche Miteinander sowie die Liebe Gottes zu uns Menschen in den Mittelpunkt. Unterstützt durch verschiedene Lesungen appellierte der Chor immer wieder an die Verantwortung von Menschen füreinander.

Für die Organisatorin Gitti Müller waren es bange Stunden im August 2007, als sie über Stunden keine Nachricht von ihrer Tochter Kathrin bekam, die sich inmitten des Epizentrum eines gewaltigen Erdbebens im südamerikanischen Ica (Peru) befand. Noch am Konzertabend konnte man die intensive Dankbarkeit spüren, die Gitti Müller für die wohlbehaltene Rückkehr ihrer Tochter nach all der Ungewissheit empfand. Sie brachte das in einem besonderen Lied zum Ausdruck, dass zum Höhepunkt des Abends avancierte: "In Momenten wie diesem sind es oft die Engel Gottes, die uns tragen und begleiten", gab sie dem Publikum preis. Der Song "Angel" (Engel) von der kanadischen Musikerin Sarah McLachlan, vorgetragen zur akustischen Gitarre, transportierte diese Emotionen zu den sichtlich bewegten Besuchern.

Auch Kathrin Müller selbst erzählte in mehreren Teilen von den auch für sie besonderen Tagen im Andenstaat. "Es war schrecklich zu sehen, welche Zerstörungen das Erdbeben angerichtet hatte. Und genauso beeindruckt hat mich, dass die Peruaner trotz all der Not mit uns geteilt haben, gastfreundlich waren und uns geholfen haben."

Für musikalische Höhepunkte und immense Begeisterung beim Publikum sorgte auch die Trommlergruppe "Drum Cocktail", die ihren Bongos, Cajons und anderem Schlagwerk vor allem südamerikanische sowie afrikanische Rhythmen präsentierten. Insbesondere die Leiterin von "Drum Cocktail", Annette Placht, überzeugte mit ungeheurer Virtuosität und Vielseitigkeit.

Eine Eigenschaft, die auch das "Bläserquartett Lenzfried" zu Gehör brachte. Die vier Musiker spielten bekannte Gospels wie "Go down Moses" oder "Wade in the water" und begleiteten das Schlusslied des Chores "Amazing Grace".

Nach etwa zwei Stunden intensiver Musik und vieler bewegender Momente waren die Zuhörer begeistert und gerne bereit, das während des Abends vorgestellte humedica-Projekt in Peru mit einer Spende zu unterstützen. So erspielten die ehrenamtlich agierenden Musiker 2000 Euro an diesem Abend. Geld, das humedica in ein Projekt im peruanischen Pisco investieren wird. Gemeinsam mit dem lokalen Partner Straßenkinderarbeit Lima e. V. entstehen in der von dem Erdbeben schwer beschädigten Stadt feste Häuser für Menschen, die im August 2007 alles verloren haben. Zehn solcher Häuser wurden bereits errichtet. Das erspielte Geld wird für den Bau weiterer Unterkünfte verwendet.

Wir möchten die Gelegenheit nutzen und uns herzlich für das Engagement aller an diesem Abend beteiligter Musiker bedanken. Unser besonderer Dank gilt Frau Gitti Müller, ihrer Tochter Kathrin, den lokalen Sponsoren und der Gemeinde St. Magnus Lenzfried für jede Form der Unterstützung. Diesen Dank möchten wir ausdrücklich auch im Namen der Menschen übermitteln, denen die eingespielte Hilfe zu Gute kommt.

Für die kommenden Wochen ist ein Informationsabend in Lenzfried in Planung, bei dem humedica interessierten Förderern des Peru-Projekts weitere Informationen zur Entwicklung der Hilfe geben wird.