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Aliya* ist 15, doch sie sieht aus wie Acht. „Sie ist unterernährt, deshalb sind ihr Wachstum und ihre geistige Entwicklung gestört“, erklärt Rashida*, die Mitarbeiterin einer von humedica unterstützten Tagesklinik in Kabul. Aliya kommt regelmäßig mit ihrer Mutter aus einem der umliegenden Dörfer hier her. Nur noch fünf Prozent der Menschen in Afghanistan haben genug zu essen. Es gibt zwar fast alles zu kaufen, doch kaum einer kann sich die Lebensmittel leisten. Und es wird immer schlimmer. Die Menschen in Afghanistan brauchen dringend Hilfe.

Über 40 Jahre Krieg zehren an der Bevölkerung eines Landes. Die Menschen in Afghanistan müssen zusätzlich aber immer häufiger mit Naturkatastrophen klarkommen: Regelmäßig gibt es Dürren. Erdbeben und Überflutungen treten beinahe jährlich auf. Durch COVID-19 verloren viele Menschen ihre Lebensgrundlage.

40 Jahre Krieg – dazu fast jährlich Dürren oder Überflutungen

So auch die Familie von Aliya. Innerhalb von vier Jahren kamen sowohl ihr Vater als auch Ihr Bruder bei Bombenanschlägen ums Leben. Keiner war mehr da, um Geld zu verdienen. Eine Zeit lang hielten sich die verbliebenen Frauen durch den Verkauf von gefüllten Teigtaschen über Wasser – doch wegen COVID-19 musste ihr Geschäft schließen – so wie die meisten Läden auf dem Basar. Seitdem hungert die Familie.

Früher brachte in solchen Fällen betteln noch ein wenig ein. Doch die Anzahl der Kinder, die in Kabuls Straßen um Almosen bitten, hat sich in den letzten Wochen verzehnfacht. Die Menschen, die noch etwas abgeben können, werden gleichzeitig weniger. Die Lage ist fatal.

Die Zahl der Bettelnden Kinder hat sich in den letzten Wochen verzehnfacht

Die Familie von Aliya hat ein weiteres Problem: Sie hat nicht genügend Geld, um ihre Unterkunft zu heizen. Jetzt im Winter ist es bitterkalt. Viele Kinder werden krank, erkälten sich oder bekommen eine Lungenentzündung. „Wenn sie dann nicht medizinisch behandelt werden, sterben sie,“ weiß Rashida. Sie sieht in ihrem Klinikalltag viele Kinder wie Aliya und weiß: “Es ist wie ein Teufelskreis. Familien, die ihre Kinder nicht ernähren können, haben auch kein Geld für eine medizinische Versorgung. Bei uns werden sie kostenlos behandelt.“

„Wenn die Kinder nicht behandelt werden, sterben sie“

Die Tagesklinik, in der Rashida arbeitet, ist eine von zwei medizinischen Einrichtungen, die humedica in Kabul unterstützt. Hier kommen vor allem diejenigen hin, die sonst nichts haben – Familien wie die von Aliya – und diejenigen, die vor den Taliban oder den schwierigen Lebensbedingungen nach Kabul geflüchtet und dort gestrandet sind. humedica finanziert Geräte, Personal und dringend notwendige Reparaturen. So können mehr Menschen medizinisch behandelt werden. Außerdem unterstützt humedica die Verteilung von Decken, Lebensmitteln und manchmal auch Bargeld in den Armenvierteln Kabuls.

*Name geändert

Bitte helfen Sie mit, Familien wie der von Aliya zu helfen.