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Seit nunmehr fünf Tagen berichtet Ruth Bücker aus Pakistan. Noch immer findet sie ein Land vor, das mit einer riesigen Katastrophe kämpft und Menschen, deren Not sich mit Worten nur unzureichend beschreiben lässt.

Badeplatz für Mensch und Wasserbüffel, Toilettenanlage und Mülldeponie sowie Waschstätte für die geringen Habseligkeiten, wie Teller und Kleidung – das alles ist der Fluss Indus, der in Sukkur zu den schlimmen Überschwemmungen führte.

Und er ist Herd von schlimmen und nicht selten lebensbedrohlichen Infektionen bei den Slumbewohnern, die an seinem Ufer lebten, und nun langsam wieder zurückkehren in das Chaos, das einst ihr Zuhause darstellte.

Zu sehen, wie die Menschen in diesem Keimbecken schwimmen gehen und sich waschen, ist erschreckend. Sowohl Geschirr als auch Gesicht und Körper kommen ständig mit dem Wasser in Berührung, die Erfrischung durch das kühle Nass ist bei dem schrecklichen Juckreiz und der allgemeinen Hitze selbstverständlich willkommen. Dass die ständig juckenden Stellen dadurch noch plagender werden, ist den meisten der Menschen wahrscheinlich nicht einmal bewusst.

Neben den dadurch hervorgerufenen eitrigen Abszessen, Augenentzündungen sowie den schuppigen und aufgerissenen Hautstellen, möchte ich mir gar nicht vorstellen, was es bedeuten muss, dieses Wasser trinken zu müssen. Aber was sollen die Menschen in den von der Flut betroffenen Gebieten sonst anderes tun? Es gibt momentan – wenn überhaupt – nur unzureichende Alternativen.

Und trotzdem sind die Pakistaner so unglaublich herzlich und fröhlich. Das Wasser stand ihnen zwar im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals, aber wer ohne den Verlust von geliebten Angehörigen die Überschwemmungen überstanden hat, ist dankbar für diesen Umstand.

Ich denke immer mal wieder darüber nach, mir eine Geschirrspülmaschine zu kaufen, schließlich ist das bequemer als per Hand abzuwaschen. So kreisen die Gedanken in vielen Fällen darum, was an meiner Wohnung eigentlich besser sein könnte, was nicht so optimal ist in meinem Zuhause.

Was aber, wenn man von heute auf morgen gar kein Zuhause mehr hat? Wenn aus dem eigenen Heim eine Schlammgrube geworden ist, das einzige Hab und Gut weggespült wurde und dafür Trümmer das Erscheinungsbild sind?

Ich merke abermals erst inmitten der Ärmsten der Armen, wie dankbar ich doch sein sollte für mein behütetes Leben. Dankbar dafür, wie gut es mir geht.

Momentan bin ich einfach nur dankbar dafür, dank der Unterstützung unserer Freunde und Förderer hier in Pakistan bei den Flutopfern sein zu dürfen und Ihnen davon berichten zu können, dass Ihre Hilfe ankommt und mit einer so großen Dankbarkeit angenommen wird, die Sie sich wahrscheinlich nicht vorstellen können. Ich konnte es nicht, bevor ich es nicht selbst erleben durfte…

Ich bitte Sie, uns weiterhin mit einer sms und dem Stichwort DOC an die 8 11 90 zu unterstützen, und über unser Online-Formular oder auf untenstehendes Konto mit einer Spende den betroffenen Menschen in Pakistan zu helfen.
humedica e.V.
Stichwort „Fluthilfe Pakistan
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Vielen Dank und mit herzlichen Grüßen aus Sukkur, Ihre Ruth