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Der Regen in Malawi will nicht enden. Seit Beginn der jährlichen Regenzeit ertragen die Bewohner des afrikanischen Binnenstaats ungewöhnlich starke Niederschläge. Mit dramatischen Folgen: Ganze Landstriche stehen unter Wasser, Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen, Felder und Saatgut wurden zerstört. Die malawische Regierung spricht von einer nationalen Tragödie.

In Zomba, einem zu weiten Teilen überfluteten Distrikt im Süden des Landes, organisiert humedica aktuell die Verteilung von bedarfsgerechten Hilfsgütern.

In Zomba sind zahlreiche Häuser durch die Überschwemmungen beschädigt worden. Gerade die Häuser der ärmeren Bevölkerung, die nur aus sonnengetrockneten Ziegeln bestehen, haben sich durch die heftigen Regenfälle vollgesogen, und sind dann teilweise oder komplett eingestürzt.“, berichtet humedica-Koordinator Heinz Horsch, der die Hilfsmaßnahmen im Katastrophengebiet leitet.

„Die Menschen haben uns erzählt, dass der Regen tagelang fast horizontal gefallen sei, weshalb sie versucht haben, die besonders exponierten Wände mit Plastikplanen provisorisch zu schützen. Meist ohne Erfolg.“ Über 70.000 Personen sind nach Angaben der örtlichen Behörden inzwischen obdachlos.

In öffentlichen Gebäuden und provisorisch errichteten Notlagern suchen sie Schutz vor den Wassermassen. Wann sie in ihre zerstörten Dörfer zurückkehren können und sich um den Wiederaufbau kümmern können ist unklar, denn der Regen hält weiter an.

Neben ihren Häusern, müssen die Menschen im Süden Malawis auch den Verlust ihrer Ernten verkraften. „Die Ernte wird auf vielen Feldern komplett ausfallen, da die Pflanzen durch die Überflutungen beschädigt wurden beziehungsweise das ganze Saatgut weggeschwemmt wurde.“, schildert Heinz Horsch die Situation. 95 Prozent der malawischen Bevölkerung leben weitgehend von der Landwirtschaft.

Doch der humedica-Koordinator sieht noch mehr Probleme auf die Betroffenen zukommen: „Die Gesundheit der Menschen ist gefährdet. Es besteht das Risiko von Krankheiten, die durch Wasser übertragen werden. Viele Toiletten wurden überschwemmt, das kontaminierte Wasser steht überall und ist auch in die Brunnen eingedrungen.“

Damit sich die Menschen vor dem anhaltenden Regen schützen können und wieder über eine nötige Grundausstattung verfügen, verteilt humedica 57.000 Decken, Plastikplanen, Eimer, Becher und Teller. Außerdem werden 8.000 Moskitonetze zum Schutz vor der im Land weit verbreiteten Malaria, sowie 18.000 Süßkartoffel-Setzlinge für die erneute Bepflanzung der Felder ausgegeben. Insgesamt erreichen diese Hilfsmaßnahmen 6.000 Familien.

Dies ist nicht das erste Engagement von humedica in Malawi. Bereits bei den schweren Überflutungen im Jahr 2008 wurde im Südosten Malawis konkrete Nothilfe in Form von Hilfsgüterverteilungen geleistet. Wie vor sieben Jahren, kann humedica auch bei der jetzigen Katastrophe wieder auf die Unterstützung des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland und des lokalen Partners Emmanuel International bauen.

Ein gemeinsames Engagement, das Menschen zur Seite steht, dessen prekäre Situation kaum internationale Beachtung erfährt und zeigt, dass sie nicht vergessen sind.

Wenn auch Sie einen Beitrag zur aktuellen Katastrophenhilfe in Malawi leisten möchten, bedanken wir uns im Namen der Betroffenen für Ihre konkrete Spende auf folgendes Konto:

humedica e. V.
Stichwort "Fluthilfe Malawi"
IBAN DE35 7345 0000 0000 0047 47
BIC BYLADEM1KFB
Sparkasse Kaufbeuren