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Durchatmen, aufatmen.
Augen schließen, durchatmen.
Mit geschlossenen Augen tasten meine Hände
die altvertraute Umgebung, lange entbehrt
und ungeduldig erwartet.

Jedes Stück unter meinen Fingern
erkenne ich, weiß seine Geschichte.
Doch dann will ich sehen,
will mit allen Sinnen aufnehmen wovon ich so lange geträumt.

Die Tanne im Garten, das hochgewachsene Gras,
Sommerblumen schon, und bald auch
Tisch und Bank zum abendlichen Plausch.

Herd und Töpfe laden ein zum Kochen
was mir schmeckt, was satt macht und stark.
Welch ein Fest der Gang durch den Markt:
ein Leckerbissen hier, dort eine Kartoffel
der Traum von Gurkensalat.

Warmer Regen stürzt auf mich nieder
unter der Dusche, Schaum von Kopf bis Fuß.
Und dann die Haut verwöhnt mit Oelen und Düften.
Auch Falten wollen gepflegt sein.

Wohlig räkele ich mich im eigenen Bett
in frisches Linnen hülle ich mich ein.
Ich schließe die Augen, ich träume.

Wo bin ich? War es nur ein Augenblick
den ich in der Fremde war?
Dankbarkeit erfüllt mich für das was war
aber auch sehr für das was ist
und was noch vor mir liegt.