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Ob Dieter und Wolfgang Groß 1979 geahnt haben, welche Entwicklung ihre Idee nehmen würde, Menschen in Not zur Seite zu stehen? In den zurückliegenden 39 Jahren gab es einige signifikante Stationen und Entwicklungen für humedica, die ">Zertifizierung durch die Weltgesundheitsorganisation WHO vor wenigen Tagen gehört sicherlich zu den bedeutenden dieser Zeitspanne. Es ist ein weiterer, sehr wichtiger Schritt, den wir gemeinsam mit Ihnen gehen möchten, weil wir diesen Schritt auch Ihnen verdanken: Ihnen, die Sie humedica von Anbeginn an immer wieder unterstützt haben; mit Gebeten, Zeit für wie auch immer geartete Einsätze und sehr freundlichen Zuwendungen von Sach- und Geldmitteln. Die Ehrenamtlichkeit unserer Unterstützer ist Teil der humedica-DNA und unterscheidet uns zudem von den meisten anderen Organisationen. Auch darauf liegt bei besagtem nächsten Schritt unser Augenmerk.

Die Idee, internationale Not- und Katastrophenhilfe zu zertifizieren, entstand im Chaos von Port-au-Prince. Die haitianische Hauptstadt, in etwa so groß wie Berlin, war nach dem gewaltigen Beben von 2010 zu etwa 70 Prozent zerstört und die nicht mehr vorhandene Infrastruktur in einem der ärmsten Länder der westlichen Welt sorgte für große Herausforderungen. Verschärft wurde dieses Problem durch eine riesige Menge an Organisationen, denen es an Expertise und Ausstattung fehlte, sodass die ohnehin knappen Ressourcen in erheblicher Weise unnötig belastet wurden.

Sinnvolle Lösung

Einführung von Standards

Nach intensivem Austausch und einem längeren Reflektionsprozess war für die Verantwortlichen bei der Weltgesundheitsorganisation klar, dass zertifizierte, sogenannte „Emergency Medical Teams (EMT)“ die beste Lösung im Kontext der Katastrophenhilfe sind."> Alle Helfer agieren auf Basis einheitlicher Standards, Effizienz und Effektivität der Maßnahmen sind damit gegeben, vor allem aber, und das ist das wertvollste Ergebnis: Die zum Teil existenziell getroffenen Menschen erhalten die schnellstmögliche, in Summe bestmögliche Unterstützung. Schon sehr bald wird es für nichtzertifizierte Organisationen mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden sein, die Katastrophenregion überhaupt zu erreichen. Dafür sind die Organisationen, die sich dem WHO-Standard unterwerfen, künftig schneller am Ort und können mit Substanz eingreifen.

Die Rolle von humedica

Schnell, mobil, viele Möglichkeiten

Seit 2016 besteht für staatliche und nichtstaatliche Einrichtungen nun die Möglichkeit zur Zertifizierung als EMT-Team, klassifiziert in drei Stufen: EMT 1-Organisationen leisten ambulante medizinische Basisversorgung in einer Art und Weise, die humedica seit Jahren zu den relevanten Vertretern für Katastrophenhilfe in Deutschland macht. Die durchaus spannende Entwicklung für uns aber ist: Als medizinisches Nothilfeteam „EMT 1 fixed“ sind wir nun 18 Einsatzkräfte stark, darunter mindestens drei Ärzte, drei Koordinatoren, neun Pflegekräfte (falls möglich eine Hebamme) sowie drei Logistiker. Wie alle anderen Teams ist auch EMT 1 für mindestens zwei Wochen als Selbstversorger organisiert, angefangen bei Wasser- und Stromversorgung über Müllverbrennung bis hin zu Nahrungsmitteln.

EMT 2-Organisationen übernehmen in ihrem Camp Operationen und bieten Patienten die Möglichkeit eines stationären Aufenthaltes. Schwere Verletzungen und kritische Erkrankungen sowie eine längerfristige stationäre Aufnahme sind Aufgabe von EMT 3-Teams. Patienten werden bei Bedarf zwischen den verschiedenen Teams überwiesen, es gibt eine enge Vernetzung und Koordinierung.

humedica ist als EMT 1-Team jüngstes Mitglied der aktuell weltweit 17 zertifizierten Organisationen, drei davon kommen aus Deutschland.

Spannende Berichte und Videos von den beiden Zertifizierungstagen bei humedica finden Sie ">hier.

Gemeinsam helfen

Werden auch Sie EMT‘ler

Wenn Sie unsere monatlichen Info-Mails regelmäßig lesen, wissen Sie bereits, dass wir Sie zum Ende der Artikel um Ihre Unterstützung bitten; auch heute ist das nicht anders, dieses Mal allerdings verbunden mit einer Einladung: Bitte werden auch Sie EMT’ler, als Botschafter und Unterstützer!

Die beschriebenen Umstände, größere Teams, Selbstversorgung und entsprechend anspruchsvollere Logistik gehen auch mit höheren Kosten einher. Bitte helfen Sie uns mit einer gezielten Spende mit dem Zweck „EMT“ oder multiplizieren diesen Wechsel in der internationalen Katastrophenhilfe durch eine Veranstaltung, bei deren Umsetzung wir Sie gerne unterstützen: eine Ausstellung, ein Sponsorenlauf, ein Vortragsabend. Auch darüber reden, für diese neue Form der Hilfe werben, ein Einsatztraining oder gezieltes Gebet machen Sie zum Botschafter modernster Hilfe. Vielen herzlichen Dank.