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Sie haben eine lange, abenteuerliche, überaus gefährliche Flucht hinter sich und stehen unter dem Eindruck ihrer Erlebnisse. In Beirut hatte ein Mitarbeiter unseres lokalen Partners GWAM die Möglichkeit, ein Interview mit einer syrischen Flüchtlingsfamilie führen zu können, die Zuflucht bei seiner Organisation gesucht hat.

Auch wenn die Antworten der Englisch sprechenden Mutter kurz sind, kann man das Leid, den Schrecken des Krieges, vor allem aber die Angst förmlich spüren. Die Familie ist humedica mitsamt allen weiteren Hintergrundinformationen bekannt, wir haben allerdings versprochen, bei einer Veröffentlichung keinerlei Namen zu verwenden oder sonstige Hinweise zu geben, die zu einer Identifizierung der Familie führen könnten. Wir erbitten Ihr Verständnis für diese Maßnahme.

Danke, dass Sie sich zu diesem Gespräch bereit erklärt haben. Bitte sagen Sie uns, wie groß Ihre Familie ist, der die Flucht aus Syrien gelungen ist.

Wir sind zu fünft, unsere drei Kinder, mein Mann und ich.

Können Sie uns bitte erzählen, was Ihre Familie in den vergangenen zwölf Monaten durchgemacht hat?

Es war sicher nicht leicht: Ständig die Bomben zu hören, die Angst der Menschen war allgegenwärtig. Wie viele andere auch verlor mein Mann seine Arbeit aufgrund des Bürgerkriegs. Wir haben nur von Tag zu Tag gelebt, es war keine Zukunftsplanung mehr möglich.

Wie ist die aktuelle Situation in Syrien?

Es ist wie eben beschrieben: Viele Menschen haben aufgrund des Krieges ihren Job verloren und damit Ihre Existenzgrundlage. Güter des täglichen Lebens wurden aber immer teurer und teurer. Es gab auch sehr viele Tote. Vor allem die Kinder leben in einer ständigen Angst.

Denken Sie, dass eine friedliche Lösung des Konflikts möglich ist?

Wir hoffen das sehr.

Was brauchen syrische Flüchtlinge jetzt, um ihre schwierige Situation zu meistern?

Sie brauchen jemanden, der ihnen das verloren gegangene Gefühl der Sicherheit wieder schenkt, sie brauchen psychologische Betreuung. Aber sie brauchen auch ganz praktische Hilfe, sie brauchen Unterkünfte und Verpflegung.

Was ist Ihre persönliche Idee von einer Zukunft?

Wir können das nicht wissen. Momentan haben wir wirklich keine Vorstellungen davon, was passieren wird oder was wir tun werden. Aber wir haben unser Leben in die Hände von Jesus Christus, unserem Herrn, gegeben und vertrauen auf ihn.

Nochmals herzlichen Dank für das Gespräch. Alles Gute für Sie und Ihre Familie.