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Es gibt Momente im Leben, deren Anblick in unserer Erinnerung bleibt. Bilder, die uns mal auf erfreuliche, mal auf bedrückende Weise beeinflussen und uns zum Nachdenken anregen.
Wenn Menschen mit humedica in einen Hilfseinsatz gehen, sehen sie sich immer wieder mit Szenarien im Kontext einer Katastrophe oder schwerer Armut konfrontiert. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat bleibt oft ein Bild, das die Erfahrung besonders gut zu beschreiben vermag oder eine erlebte Geschichte verdeutlicht.
Eines dieser Bilder möchten wir Ihnen heute zeigen. Seine dazugehörige Geschichte stammt von unserem ehrenamtlichen Arzt Wolfgang Heide, der während seines Hilfseinsatzes in Serbien eine prägende Begegnung machte.
Im Sinne von Mutter Teresa
„Mitte Februar war ich für zwei Wochen an der serbisch-mazedonischen Grenze im humedica-Einsatz, um Flüchtlingen auf der sogenannten Westbalkanroute dringend benötigte medizinische Hilfe zu ermöglichen. Zu dieser Zeit erreichten täglich bis zu 2.500 Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak das Registrierungslager im Grenzort Presevo. Vom Neugeborenen bis hin zu einer neunzigjährigen Syrerin im Rollstuhl, waren viele von ihnen dringend auf eine schnelle medizinische Versorgung angewiesen.
Unser gesamtes Team war immer wieder tief bestürzt von den Mühen und Gefahren, die diese Menschen auf sich genommen hatten, um vor Krieg, Verfolgung und Terror zu fliehen. Nicht selten lagen hinter den Familien tagelange, beschwerliche Fußmärsche, die sie inklusive kleiner Kinder und schwangerer Frauen von Afghanistan über die iranischen Berge zurückgelegt hatten.
Hinzu kamen die gefährlichen Überfahrten in kleinen Schlauchbooten von der Türkei nach Griechenland von denen uns die Menschen immer wieder aufgeregt erzählten.
Um den großen Bedarf an medizinischem Material zu decken, machte ich mich gemeinsam mit unserem Koordinator Uwe Grunert an einem Tag auf den Weg in die nahgelegene Stadt Skopje. Als Indienerfahrener Backpacker wusste Uwe um die Tatsache, dass Mutter Teresa dort im Jahr 1910 geboren wurde. Wir nutzten also die Gelegenheit, um ihr Gedenkhaus zu besuchen und verweilten schließlich einige Momente still vor ihrem Bildnis in der Kapelle.
Was für eine Begegnung im Angesicht der vielen tausend notleidenden Flüchtlinge, die wir ganz in der Nähe jeden Tag versorgen. Noch beim Verlassen der Gedenkstätte erfuhren wir telefonisch, dass in Syrien zwei Krankenhäuser bombardiert wurden und Menschen dabei ihr Leben verloren hatten…
Und so fällt es mir auch nach einigen Hilfseinsätzen mit humedica manchmal immer noch schwer, Worte für das zu finden, was einen in Augenblicken wie diesen bewegt. Doch obwohl das Thema Flüchtlinge aktuell sehr polarisiert und viele Menschen verunsichert, ist eines ganz sicher: Unsere Hilfe für die Flüchtlinge auf der Balkanroute muss weitergehen – auch im Sinne von Mutter Teresa!“