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Im Herbst 2020 feierte unsere humedica-Kindertagesstätte in Krushe e Vogel im Kosovo bereits ihr 20. Jubiläum. Vor dem Hintergrund schlimmster Kriegsverbrechen, bei denen rund 85 Prozent der Männer ihr Leben verloren, suchte Gründer Wolfgang Groß das Dorf im Jahr 1999 unmittelbar nach dem Kosovo-Krieg für ein langfristiges Förderprojekt aus. Zwar wurden die Gräueltaten vor dem Kriegsverbrechentribunal in Den Haag verhandelt, heute gerät das Dorf samt seiner Geschichte und der Bewohner jedoch zusehends in Vergessenheit. Danke, dass Sie mit Ihrer langfristigen Spende dazu beitragen, das Vergessen zu verhindern.

Ort der unbeschwerten Kindheit und des Lernens

Um die verwitweten Frauen bei der Kinderbetreuung zu entlasten, rief humedica das Herzensprojekt 1999 ins Leben. Auch heute noch, über zwei Dekaden später, besuchen rund 25 Kinder den eingegliederten Kindergarten, für die älteren Schüler wird mehrfach die Woche Englischunterricht abgehalten - das Abschlusszertifikat stellt hierbei eine enorme Hilfe bei der Suche nach einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle dar. Da die Pandemie vor allem strukturschwache Regionen zusätzlich schwächt, waren und sind Ihre Spenden wichtiger denn je. Im vergangenen Jahr finanzierten sie sowohl Betreuungsgelder besonders bedürftiger Kinder und eine warme Mahlzeit am Tag als auch die Herstellung geeigneter Mund-Nasen-Schutzmasken und den Unterricht.

Alte Muster hinter sich lassen

Heute steht Krushe e Vogel vor allem für die veränderte Mentalität einer neuen Generation, die der Bildung hohe Priorität zu schreibt. „Wir kommen aus einer Kultur, in der Bildung - besonders die der Mädchen - keine Priorität hat. Aber heute ist das anders. Denn die humedica-Kindertagesstätte gibt es seit 20 Jahren und der Einfluss auf die Kinder und ihre Eltern ist groß. Die Familien schätzen die frühe Bildung ihrer Kinder mehr als je zuvor. Hier müssen wir vor allem bedenken, dass die meisten Eltern im Dorf selbst keine oder kaum Bildung genießen durften. Wenn sie ihr Kinder zu Hause behalten, können sie die frühen Schritte der Erziehung schlichtweg nicht leisten", berichtet Alban Bytyçi, Leiter der Kindertagesstelle.

Aufgeben ist keine Option

„Die Pandemie erdrückt viele Familien hier förmlich. Es ist sehr schwierig, auch nur 15 Euro im Monat für die Kinderbetreuung aufzubringen. Auf der anderen Seite wollen wir jedoch, dass die Familien durch unser Projekt verstehen, wie wichtig es ist, in eine gute Bildungsgrundlage zu investieren. Wir müssen sie von der Vorstellung abbringen, dass Mädchen nicht die gleichen Bildungschancen verdienen wie Jungen, da sie eh früh heiraten und im Haushalt arbeiten werden. Auch die Kinder der Umgebung verdienen einen solchen Ort des Lernens, der Sicherheit und der Liebe. Wir würden gerne mehr für sie tun, aber dafür fehlen uns schlicht die finanziellen Mittel. Aber Aufgeben - ob hier bei der Arbeit oder ein Kind aufgeben - das ist keine Option auf meinem Plan“, schwärmt Alban vom bewährten Konzept der Tagesstätte. Kushe e Vogel dürften vielen von Ihnen auch von unserer „Geschenk mit Herz“ Aktion kennen. Vor Weihnachten verteilen Alban Bytyci und seine Helferinnen unsere Päckchen als heiß ersehnte Weihnachtsgeschenke im Dorf selbst, aber auch in den umliegenden Dörfern, die hoch in den Bergen liegen. Dass das für ihn und seine Helferinnen „die beste Zeit des Jahres“ ist, ist leicht zu glauben.

Danke, dass Sie diese nachhaltige Hilfe überhaupt ermöglichten und den Kindern und Eltern von Krushe e Vogel die Perspektive auf ein besseres Leben schenken. So tragen wir wesentlich dazu bei, dass zukünftige Generationen eine Kindheit ohne Krieg und Verlust erleben dürfen.

Alle Fotos: humedica