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Als am 4. August mehrere Explosionen die Hauptstadt des Libanons erschütterten, war schnelle Hilfe nötig: Knapp 180 Menschen starben, 6.000 wurden verletzt und Unzählige obdachlos. Doch die Folgen der Explosion werden die Menschen in Beirut noch lange beschäftigen. Das humedica-Einsatzteam berichtet, welche Unterstützung sie brauchen.

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Wiederaufbau von Wohnungen, Krankenhäusern und anderen Einrichtungen, die wirtschaftlich schwierige Lage und die zusätzlichen Herausforderungen durch Corona: Hilfe ist an vielen Stellen nötig. „Wir klären gerade in enger Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, wo der größte Bedarf liegt, damit humedica zielgerichtet und langfristig den Menschen in Beirut helfen kann, die Folgen der Explosionen zu überwinden“, berichtet Roland, der letzte Woche angereist ist.

Die Explosion hat nicht nur den Hafen von Beirut zerstört, auch Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen sind beschädigt. „Patienten mussten aus den Einrichtungen in andere Krankenhäuser verlegt werden. Das bereits belastete Gesundheitssystem musste dadurch viele zusätzliche Patienten versorgen“, erzählt Bojarski. In dieser Notlage war es den Krankenhäusern kaum möglich, die Corona-Vorkehrungen lückenlos einzuhalten. Dass sich nun mehr Menschen den vorhandenen Wohnraum teilen und enger zusammenleben, könnte die Corona-Lage weiter verschärfen.

Schenken Sie eine Perspektive

Die Wucht der Explosionen am Beiruter Hafen war so enorm, ">dass sie im ganzen Land zu hören waren. Nach der ersten medizinischen Hilfe, wird umso deutlicher, was die Menschen noch verloren haben. „Wir haben mit einer älteren Frau gesprochen, die ihr Leben lang in einer Wohnung in Gemmayzeh gewohnt hat“, erzählt Tatjana Bojarski, Projektkoordinatorin für ein langfristiges humedica-Projekt im Libanon. „Die Explosion riss die Außenwand ihrer Wohnung weg, ihre Möbel sind nur noch Trümmer. Die Feuerwehr musste sie aus der zerstörten Wohnung evakuieren.“

Wie sie sind nun Hunderttausende in der Hauptstadt ohne Heimat. „Die Menschen gehen teilweise zurück in die baufälligen Gebäude, um nachzusehen, was von ihren Sachen noch zu retten ist“, schildert Bojarski. Das ist jedoch äußerst gefährlich. Von den stark beschädigten Hochhäusern hängen teilweise einzelne Fensterscheiben oder ganze Balkongitter, die jederzeit abzustürzen drohen. „Sehr viele Gebäude sind einsturzgefährdet. Wir sprechen nicht nur von Renovierung, sondern auch von Abriss“, berichtet Bojarski.

Eine schwierige Lage für ein Land, das bereits vor den Explosionen einen wirtschaftlichen Abschwung erfahren hatte. Trotzdem geht das Leben in Beirut weiter. Viele Menschen sind bei Freunden und Verwandten untergekommen, auch hungern muss niemand. Das Netz der Solidarität ist eng. Aus dem ganzen Land sind Leute angereist, um mit Besen und Händen beim Aufräumen zu helfen.

Doch die Folgen der Katastrophe wird die Menschen in dem krisengeschüttelten Land noch lange beschäftigen: Aktuell reicht nicht einmal das gesamte, verfügbare Glas im Libanon aus, um alle Fenster der zerstörten Gebäude zu ersetzen.

Helfen Sie uns bitte, den Menschen eine Perspektive zu schenken. Spenden Sie und machen Sie die Hilfe möglich, die am dringendsten benötigt wird.