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Seit Mitte des Jahres ist die Ernährungswissenschaftlerin Karin Wilke für humedica in Kollo im westafrikanischen Niger tätig. Gemeinsam mit dem Team vor Ort unternimmt sie viele Anstrengungen, um die akute Hungersnot im Land zu bekämpfen. Eine erste Aufklärungskampagne in Kollo informierte vergangene Woche über die Verteilung und die Art der Zusatznahrung, die an die Bevölkerung ausgegeben wird.

„Die Situation der Unterernährung im ganzen Land ist immer noch alarmierend. Die Verteilung von Zusatznahrung alleine reicht nicht aus, um daran etwas zu ändern. Umso wichtiger ist es, den Menschen durch unsere Aufklärungsarbeit zu vermitteln, was nötig ist, um Unterernährung und das Leid, das durch sie verursacht wird, bekämpfen zu können.

Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland organisierte unser humedica-Team vergangene Woche eine erste Aufklärungskampagne über die Verteilung von Zusatznahrung im Distrikt Kollo. Mit dieser Schulung soll das Bewusstsein der Behörden und lokaler und traditioneller Verantwortungsträger für die Bedeutung der Unterernährtenproblematik erhöht werden.

Seit Anfang Juli konnte das humedica-Ernährungsprogramm bereits über 1.000 unterernährte Kinder, schwangere und stillende Frauen erreichen. Und trotzdem gibt es immer noch viele Familien, die unsere Verteilungen von Lebensmitteln nicht in Anspruch nehmen.

Unser großes Anliegen ist es aber, dass so viele Menschen wie möglich am Ernährungsprogramm teilnehmen. Darum wandten wir uns an die Behörden im Distrikt Kollo, um von offizieller Seite auf unsere Bemühungen aufmerksam zu machen.

Nach einer Einladung des Präfekten von Kollo konnten schließlich zwanzig hochrangige Persönlichkeiten des Distrikts zur Teilnahme an unserer Aufklärungskampagne gewonnen werden. Neben den Bürgermeistern befanden sich darunter auch die jeweiligen Dorfältesten oder deren Repräsentanten.

Genau diese Personen galt es unbedingt zu erreichen und für unser Anliegen zu gewinnen, da sie die Verantwortung für die Dorfgemeinschaft tragen und sämtliche Entscheidungen über das Gemeindeleben treffen. Durch ihre Nähe zur Bevölkerung, kennen sie die Probleme der Menschen.

Neben unserer Aufklärungsarbeit zur Verteilung und Art der Zusatznahrung, sollte den Teilnehmern auch die Gelegenheit gegeben werden, sich weiterzubilden und Erfahrungen auszutauschen. Rege Diskussionen lieferten erste gute Vorschläge, wie die Abhängigkeit von importierten Nahrungsmitteln soweit wie möglich vermieden und die Verwendung lokaler Produkte gefördert werden könnte.

Auf besonderes Interesse stießen wir, als wir die Teilnehmer über Folgeerkrankungen von chronischer Unterernährung informierten: Marasmus und Kwashiorkor sind zwei Beispiele für Mangelerkrankungen, die auf Unterernährung zurückgehen. Die Körper der Kinder, die unter Marasmus leiden, trocknen aus. Bei Kindern mit Kwashiorkor blähen sich Bauch und Extremitäten aufgrund von Wassereinlagerungen auf.

In ein paar Wochen wird eine weitere Aufklärungskampagne stattfinden. Mit speziellen Weiterbildungen zu Nahrungsmittelhygiene, Nährwert von Nahrungsmitteln und deren Funktion im Körper möchten wir ein noch größeres Bewusstsein und Wissen schaffen, um der Unterernährung entgegenzutreten und die eigene Versorgung in die Hände der Bevölkerung zu legen.

Das ist der Wunsch und mehr als eine Vision, den das humedica-Team hat.
Unterstützen Sie bitte die Weiterbildungsmaßnahmen in diesem Sinne. Denn eine Selbständigkeit kann aus der Abhängigkeit von importierter Zusatznahrung herausführen.

Herzliche Grüße aus Kollo

Ihre
Karin Wilke“

Bitte spenden Sie über unser Onlineformular gegen die Hungersnot in Niger oder auf untenstehendes Konto:
humedica e.V.
Stichwort "Hunger Niger"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

5 Euro ist Ihr Beitrag für die Hilfsmaßnahmen gegen die Hungersnot im Niger, wenn Sie eine sms mit dem Stichwort DOC an die 8 11 90 senden. 4,83 Euro fließen direkt in die humedica-Projekte ein. VIELEN DANK.