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Steffi Gentner war bis vor Kurzem als Koordinatorin im Osten des Libanons tätig, wo sie im Auftrag von humedica die medizinische Hilfe für syrische Flüchtlinge organisierte. Im zweiten Teil ihrer Geschichte erzählt sie Ihnen heute von einer Familie, die das Schicksal besonders hart getroffen hat.

„Wie wichtig ein Netzwerk ist, das Partnerschaften zum Zweck der humanitären Hilfeleistung ermöglicht, möchte ich Ihnen nun anhand einer, mir und meinem Team widerfahrenen, Geschichte erzählen:

Elham, palästinensischer Herkunft, mit einem Syrer verheiratet, im achten Monat schwanger und Mutter eines vier- und eines dreijährigen Jungen, besuchte mit ihren Kindern gerade unsere mobile Einsatzklinik, als ihr Heim – ein von Verschleißspuren gekennzeichnetes Zelt – Feuer fing.

Der Brand konnte zügig gelöscht werden, doch war das Zuhause der Familie stark beschädigt worden. Der Mutter war die Verzweiflung, trotz ihres großen Bemühens um Fassung, ins Gesicht geschrieben.

Nachdem wir mit der Familie gesprochen hatten, beteuerten wir, unser Bestes zu tun, um sie bei der Suche nach einem neuen Dach über dem Kopf zu unterstützen. Gleichzeitig wiesen wir jedoch darauf hin, dass wir keine Versprechungen machen könnten und die Familie sicherlich für einige Nächte bei den Nachbarn Unterschlupf suchen müsse.

Unsere Zurückhaltung ergab sich aufgrund zweier Ursachen: Zum einen mussten wir erst eine Organisation ausfindig machen, die für die Bereitstellung sogenannter Tent-Kits, sprich provisorischer Zeltunterkünfte, verantwortlich ist.

Zum anderen brach das Feuer kurz vor dem Wochenende aus – ein Umstand, der für Verzögerungen in einem System sorgt, das eigentlich für Notsituationen, und nicht für einen inzwischen bereits mehr als zwei Jahre andauernden Konflikt, geschaffen worden war.

Durch diverse Kontaktaufnahmen wurde schnell ersichtlich, dass für diesen Fall nur zwei Organisationen in Betracht kamen: MEDAIR und Save the Children.

Bereits bestehende Verbindungen zu MEDAIR informierten uns, dass Save the Children in diesem Fall der richtige Ansprechpartner für uns sei und sie gerne einen entsprechenden Kontakt vermitteln würden. Um den Sachverhalt etwas zu beschleunigen, suchten wir die Organisation am nächsten Tag persönlich auf.

Bereits über den Vorfall informiert, versprach der zuständige Kollege von Save the Children, sich mit uns ein eigenes Bild direkt vor Ort zu machen. Er erklärte uns, dass momentan nur in Ausnahmefällen Tent-Kits an schon länger im Libanon verweilende Flüchtlinge herausgegeben werden, da die Lagerbestände aufgrund knapper Ressourcen, ausschließlich für Neuankömmlinge aus Syrien vorgesehen seien.

Nach gemeinsamer Begutachtung des Brandortes und Rücksprache mit der betroffenen Familie, trat unser Kollege von Save the Children mit seinem Vorgesetzten in Verbindung.

Einige Tage später erhielten wir dann die erfreuliche Nachricht, dass die Familie mit einem Ersatz für ihr abgebranntes Heim rechnen könne. Eine Woche nach dem Feuer standen wir einer lächelnden Elham gegenüber, die uns sichtlich erleichtert ihr neues Zuhause zeigte.

Von einem Wunder kann und darf man hier sicherlich nicht sprechen, und in einem perfekt funktionierenden System hätte Elhams Familie nicht knapp eine Woche auf ein neues Zelt warten müssen.

Hinzu kommt, dass das neue Zuhause, genau wie die provisorischen Unterkünfte der anderen Flüchtlinge, alles andere als wintertauglich ist und es daher dringend zusätzlicher Maßnahmen bedarf. Doch trotzdem bleibt der positive Aspekt: Im Rahmen unserer Möglichkeiten konnten wir in diesem Fall unser Ziel dank kooperativer Partnerschaft erreichen!“

Liebe Freunde und Förderer, bitte unterstützen Sie unsere Hilfsmaßnahmen im Osten des Libanons weiterhin mit einer konkreten Spende und schenken Sie den unschuldig in Not geratenen Menschen neue Zuversicht, in ihrer aussichtslos wirkenden Situation. Vielen Dank!

humedica e. V.
Stichwort „Syrische Flüchtlinge“
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Auch mit einer kleinen sms können Sie Großes bewirken: Stichwort DOC an die 8 11 90 senden und von den abgebuchten 5 Euro fließen 4,83 Euro unmittelbar in die humedica-Projektarbeit.