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Seit Jahren geht es mit Simbabwe wirtschaftlich und sozial bergab. Eine schwere, durch Misswirtschaft ausgelöste Wirtschafts- und Finanzkrise, treibt das einst viel Potenzial besitzende Land und seine Bevölkerung in den Ruin. Erschwerend hinzu kommen die hohen Infektionsraten von HIV/AIDS, deren fatalen Folgen durch die schlechte medizinische Versorgungslage nicht einmal im Ansatz angemessen begegnet werden kann. Nach offiziellen Angaben sind über 10 Prozent der Bevölkerung HIV-Positiv, damit ist Simbabwe eines der am stärksten betroffenen Länder weltweit.

Die Konsequenzen dieser Umstände sind erschütternd und betreffen einmal mehr besonders die kleinsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Nachdem sie ihre Eltern an den tödlichen Virus verloren haben, kämpfen in Simbabwe heute zehntausende Kinder nicht nur selbst gegen die Krankheit, sondern auch gegen in der Bevölkerung weit verbreitete Stigmata und Ausgrenzung.

Doch es gibt kleine Inseln der Hoffnung. Ein Ort, der mit aller Kraft gegen diese gravierenden Probleme kämpft, ist das Waisenhaus Mt. Mellary im Städtchen Nyanga unweit der Grenze zu Mosambik. 22 Kinder, deren Eltern an AIDS gestorben und die auch selbst mit dem Virus infiziert sind, finden dort einen geschützten Raum zum Lernen, Spielen und Aufwachsen. Drei Schwestern des Karmeliterinnen-Ordens betreuen die zwischen fünf und 17 Jahren alten Kinder rund um die Uhr und versuchen ihr Leben so normal wie möglich zu gestalten.

Doch natürlich macht die Not des Landes auch vor dem Waisenheim keinen Halt und so sind die Lebensbedingungen der Kinder und ihren Betreuerinnen von Mangel und Armut geprägt. Grund genug für humedica aktiv zu werden und das baufällige Waisenhaus und seine Bewohner mit gezielten Hilfsgütern und einer grundlegenden Renovierung zu unterstützen. Nachdem in den letzten beiden Jahren bereits wichtige Hilfsgüter wie ein Herd oder Matratzen geliefert werden konnten, wurden nun auch alle nötigen Sanierungsarbeiten erfolgreich durchgeführt.

Im Zentrum der Renovierungen stand der Bau eines neuen Abwassertanks, der die zwar vorhandene aber defekte und darüber hinaus volle Klärgrube ersetzt. Ein neuer Tank samt Pumpe sorgt nun nicht nur für ein funktionierendes Abwassersystem, sondern minimiert auch das Krankheitsrisiko, dem die Kinder durch das vorherige Leck in der alten Klärgrube ausgesetzt waren.

Durch eine neu installierte Solaranlage auf dem Dach des Waisenhauses und grundlegend renovierte Bäder, wurden außerdem alle nötigen Voraussetzungen für fließendes Warmwasser geschaffen. Jetzt können sich die Jungen und Mädchen endlich vernünftig waschen, was die Hygienestandards verbessert und die Übertragungsgefahr von Infektionskrankheiten maßgeblich verringert. Umstände, die für die bereits mit HIV infizierten Kinder von existenzieller Bedeutung sind.

Natürlich wurde bei der Renovierung auch an die restlichen Wohnräume des Waisenheims gedacht. Die Schlafsäle der Mädchen und Jungen wurden generalsaniert, Wände wurden gestrichen, Böden verlegt und neue Türen und Fenster eingesetzt. Auch vorher nicht genutzte Zimmer wurden bei den Bauarbeiten berücksichtigt, so dass den Kindern nun eigene Räume zum Essen und Lernen zur Verfügung stehen, in die sie sich bei schlechtem Wetter zurückziehen können.

Das ganze Waisenhaus ist jetzt schöner und moderner als vorher und hat die Lebensbedingungen der Kinder grundlegend verbessert. Doch ein vielleicht noch wichtigerer Punkt, den die Renovierungsarbeiten in Mt. Mellary mit sich gebracht haben, ist das den Kindern vermittelte Gefühl. Durch ihre schweren Schicksale als AIDS-Waisen, die oft von großer Vernachlässigung und Leid gekennzeichnet sind, geben die Hilfsmaßnahmen den Jungen und Mädchen ein Gefühl der Wertschätzung und Zugehörigkeit. Elementare Bausteine für die positive Entwicklung von Kindern.