Direkt zum Inhalt

Für drei Monate arbeitete Rebecca Groß in der ">humedica-Kindertagesstätte nahe der brasilianischen Stadt Nova Friburgo. Und da der Apfel bekanntlich nicht weit vom Stamm fällt, möchte die Tochter von humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß sobald wie möglich wieder in das Projekt reisen, um zu helfen. Doch davor erzählt sie Ihnen noch von einer besonderen Tradition der lateinamerikanischen Kultur: der Feier des fünfzehnten Geburtstags!

„Endlich ist er da – der Tag auf den sie ihr ganzes Leben gewartet hat. In einem funkelnden Kleid betritt Patricia den Raum, ihr Lieblingslied wird gespielt und alle Augen sind auf sie gerichtet. Es ist ihr fünfzehnter Geburtstag und heute ist der Tag, an dem sie vom Kind zur Frau wird.

Wie auch in anderen Ländern Lateinamerikas hat der fünfzehnte Geburtstag in Brasilien eine besondere Bedeutung für Mädchen. Gemäß dem traditionellen Verständnis hat das Mädchen in diesem Alter die nötige Reife erlangt, um als Frau anerkannt zu werden.

Dabei lassen es sich die meisten Familien nicht nehmen, diesen Anlass im Rahmen eines großen Festes zu feiern und ihren Töchtern einen außergewöhnlichen Tag zu bereiten.

Auch Patricias Mutter Jaqueline wollte ihrer Tochter einen unvergesslichen fünfzehnten Geburtstag organisieren, doch das festa de debutantes, wie es in Brasilien genannt wird, hat seinen Preis. Ein Festsaal muss gemietet, das Essen zubereitet und die Dekoration bezahlt werden. Ausgaben, die sich die Familie schlicht nicht leisten kann.

Dass Patricias großer Wunsch doch in Erfüllung gehen konnte, ist dem Engagement von humedica Brasil zu verdanken. Ihre Familie ist Teil des dort angesiedelten Patenschaftsprogramms von humedica, was für Organisation und Umsetzung des großen Geburtstages von Vorteil war.

Die teure Miete für eine Festhalle entfiel, da die Feier in den Räumlichkeiten der humedica-Kindertagesstätte stattfinden konnte. Leiterin Magali kümmerte sich um eine gebührende Dekoration und Otette und Magda, die beiden Köchinnen des Horts erklärten sich bereit für die rund 250 geladenen Gäste zu kochen.

Als der große Tag dann da ist, wird nichts dem Zufall überlassen. Das festa de debutantes, im Rest Lateinamerikas Quinceañera genannt, folgt einem traditionellen Ablauf: Eröffnet wird die Feier mit dem Eintreten der Damas e Cavalhieros, vierzehn Jungen und Mädchen in festlicher Kleidung.

Die Zahl vierzehn steht dabei für die vergangenen Jahre im Leben des Geburtstagskindes, das im Anschluss seinen großen Auftritt hat. In einem prinzessinhaften Kleid betritt das Mädchen den Festsaal. Wie bei den Meisten viel auch Patricias Wahl dabei auf ein bodenlanges lila Kleid aus Tüll und Glitzer.

Es folgt der Höhepunkt der Feier: Ein Freund von Patricia erhält die Ehre, ihr einen Schuh an den Fuß zu stecken. Anschließend bekommt sie einen Ring von ihrem Vater, dem sie im Gegenzug eine Puppe überreichen muss. Traditionen, die noch einmal die nun erlangte Reife des Mädchens symbolisieren sollen. Der erste Tanz mit der frisch gebackenen Frau gehört dem Vater.

Der Rest des Festes verläuft ohne strikten Ablauf. Es wird getanzt, gelacht, zusammen gegessen und auf das Wohl des Geburtstagskindes angestoßen. Patricia strahlt über das ganze Gesicht. Es ist ihr großer Tag. Endlich ist sie kein Kind mehr.“

Liebe Freunde und Förderer, die Schilderungen von Rebecca Groß zeichnen Bilder eines unbekümmerten Alltags – Bilder, die im Leben vieler Brasilianer so allerdings nur selten vorkommen. Strukturelle Armut gepaart mit tristen Zukunftsperspektiven erschwert das Leben der Betroffenen.

Das ">humedica-Familienpatenschaftsprogramm steuert diesen Trends gezielt entgegen und unterstützt Kinder und Eltern entsprechend ihrer Bedürfnisse. Wenn auch Sie einer Familie zur Seite stehen und sie auf dem Weg in eine bessere Zukunft begleiten möchten, dann ">werden Sie Pate – damit Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird. Vielen Dank!

humedica e. V.
Stichwort "Familienpatenschaften"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren