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Am Dorfeingang fanden die humedica -Teams frisch aufgeschüttete Gräber, sie erfahren bei mehreren ausführlichen Gesprächen mit den Frauen von Krushe e Vogël, dass serbische, paramilitärische Einheiten im März 1999 in das Dorf eingedrungen seien.

Sie hätten alle männlichen Dorfbewohner, die älter als 12 Jahre waren, verschleppt und die Frauen und Kinder vertrieben. Bis heute sind fast alle Männer des Ortes vermisst und die Frauen haben die Hoffnung aufgegeben, sie lebend wieder zu sehen.

Unser Vorschlag, den Witwen durch die Errichtung einer Kindertagesstätte den notwendigen Freiraum zu schaffen, den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder zu verdienen, wurde dankend angenommen. Der Leiter des Dorfes sagte uns zu, für diesen Zweck ein gemeindeeigenes Grundstück neben dem Schulgebäude zur Verfügung zu stellen.

Die Dorflehrerin überreichte uns eine Liste mit 42 Namen von Buben und Mädchen zwischen zwei und sechs Jahren, die für eine Betreuung in der Kindertagesstätte in Frage käme.

Die Nutzfläche der Kindertagesstätte beträgt 384 Quadratmeter, so dass ca. 40 Kinder in zwei Gruppenräumen betreut werden können. Derzeit sind 49 Kinder registriert, etwas 30 Kinder kommen täglich im Durchschnitt in die Kita. Da die Buben und Mädchen ganztägig beaufsichtigt werden, wird ein Mittagstisch angeboten. Neben pädagogischem Fachpersonal geben wir auch einigen Dorfbewohnerinnen eine Beschäftigungsmöglichkeit (z.B. Kochen und Putzen). Die Kindertagesstätte wird geleitet von Amber und Dan Litzinger, einem amerikanischen Ehepaar, das sich liebevoll und engagiert für die Kinder, aber auch für die Dorfgemeinschaft einsetzt.