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Schwester Catherine Bokini kommt aus Cotonou, dem ökonomischen Hauptort und Regierungssitz des westafrikanischen Landes Benin. Die 37-Jährige ist ausgebildete Lehrerin und fungiert in ihrem Heimatland als Ordensschwester der Franziskanerinnen. Doch aktuell befindet sie sich in dem knapp 7.000 Kilometer entfernten Günzburg in Bayern auf einer Reise, die ihr Leben maßgeblich verändern und verbessern wird.

Seit ihrer Geburt leidet Schwester Catherine an einem so genannten Wirbelgleiten, in medizinischem Fachjargon als Spondylolisthese bezeichnet. Dabei handelt es sich um das Gegeneinanderschieben mehrerer Wirbel, meist im Bereich der Lendenwirbelsäule. Bei der afrikanischen Ordensschwester äußerte sich diese Erkrankung in stark ausstrahlenden Schmerzen in beide Beine, gepaart mit schweren Rückenbeschwerden. Besonders das Stehen bereitete ihr große Schmerzen.

humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß erfuhr über den befreundeten Arzt, Dr. José-Maria Koussemou, von Catherines Leidensgeschichte. Der ebenfalls aus dem Benin stammende Mediziner wohnt und arbeitet inzwischen im deutschen Heidenheim und trat mit dem Anliegen an humedica heran, ob Schwester Catherine im Rahmen der Einzelfallhilfe unterstützt werden könne. Die Antwort fiel positiv aus und die Vorbereitungen für ihre Reise der Genesung konnten beginnen.

Erstmals führte es die Beniner Franziskanerin im Sommer 2010 nach Deutschland, wo sie bei José-Maria Koussemou Station machte. Der Arzt und Physiotherapeut wurde von diesem Zeitpunkt an zum Vermittler zwischen Catherine, humedica und dem Bezirkskrankenhaus Günzburg (BKH), das mit eine entscheidende Rolle spielen sollte für den weiteren Verlauf.

Nach Planungen, Gesprächen, Ferndiagnosen und Überlegungen zu Behandlungsmöglichkeiten stellte sich Schwester Catherine anderthalb Jahre später, am 23. Februar 2012, erstmals persönlich Dr. Christoph Grimm vor, dem Oberarzt des BKH Günzburg. Ihr Krankheitsbild wurde geprüft und Operationspläne vereinbart. Während dieser zwei Monate fand sie im „Haus der Franziskanerinnen St. Elisabeth“ in Dillingen Zuflucht, die sie unentgeltlich aufnahmen und gemeinsam gegen Sorgen und Ängste antraten, bevor Catherine zunächst wieder in den Benin zurückreiste.

Ein Jahr später, Mitte Februar dieses Jahres, kehrte Schwester Catherine schließlich zu ihrem vorerst letzten geplanten und gleichzeitig bedeutendsten Aufenthalt nach Deutschland zurück: der Termin für ihre Operation war auf den 20. Februar datiert und nach weiteren Tomographie-Aufnahmen und Untersuchungen führte Dr. Grimm den alles verändernden Eingriff am Mittag des 20. Februar 2013 durch.

Die Stabilisierung der Wirbel verlief planmäßig und der zwar routinierte, aber dennoch komplizierte Eingriff konnte ohne Komplikationen durchgeführt werden. Als die vor der Operation noch nervöse Patientin aus der Narkose erwachte, begrüßten sie drei humedica-Mitarbeiterinnen und erhielten von der ausschließlich Französisch sprechenden Patienten sofort ein nonverbales, aber universelles Zeichen: Sie streckte ihren Daumen in die Höhe! Ihr ging es gut.

Den Weg ihrer Genesung wird Schwester Catherine nach ihrer Entlassung aus dem BKH Günzburg mit regelmäßiger Physiotherapie und Kinesiotherapie (Bewegungstherapie) bei dem Franziskanerorden in Dillingen fortsetzen. Mit der stabilisierten Wirbelsäule wird die Patientin zunächst wieder eine angemessene Sitz und Gehposition erlernen müssen. Das Stehen klappt bereits wenige Tage nach ihrer Operation schon besser als zuvor, wie Catherine optimistisch und dankbar erzählt.

Danke!

Catherine Bokini ist sehr dankbar für alle Form der Hilfe, Unterstützung und Finanzierung. Sehr optimistisch und voller Vorfreude schaut sie ihrer Zukunft entgegen: dem schmerzfreien Gehen, Sitzen, Stehen, Liegen – einem schmerzfreien Leben.

Neben den Franziskanerinnen aus Dillingen und allen Beteiligten im Bezirkskrankenhaus Günzburg gilt ein besonderer Dank Herrn Thomas Düll. Der Vorstandsvorsitzende der Bezirkskliniken Schwaben war eigeninitiativ an humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß herangetreten und hatte sich nach Einzelfällen erkundigt, die dringend medizinische Hilfe benötigten. Herr Düll erklärte sich in seiner Funktion als Vorsitzender umgehend bereit, die Kosten für Schwester Catherines Operation zu übernehmen. Die benötigten Schrauben und Materialien zur Fixierung spendete die Firma Alphatec Spine.

Darüber hinaus möchten wir Ihnen, liebe Freunde und Förderer, für jede Spende danken. Der Arbeitszweig der Einzelfallhilfen ermöglicht Menschen mit extremen, aber durchaus behandelbaren Leiden ein Leben ohne Beschwerden. In ihrem Heimatland und aufgrund fehlender finanzieller Mittel wären Personen wie Schwester Catherine nicht in der Lage gewesen, Hilfe zu empfangen.

Dank unserer gemeinsamen Bemühungen aber konnte für Schwester Catherine die Reise ihres Lebens durchgeführt werden. Die Reise in eine schmerz- und beschwerdefreie Zukunft. Bitte unterstützen Sie uns auch weiterhin bei dem Anliegen, Einzelfallhilfen leisten zu können. Vielen Dank!

humedica e. V.
Stichwort „Einzelfallhilfe
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren