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Früher haben die Menschen in Turkana von der Viehhaltung gelebt. Sie zogen mit ihren Herden westlich des Turkana-Sees im Norden Kenias umher, ständig auf der Suche nach gutem Weideland.

Seit den 1980er Jahren wird das immer schwieriger. Der Regen bleibt aus, manchmal jahrelang. Auch seit 2007 hat es kaum geregnet. Die Folgen sind deutlich sichtbar: Das Land ist völlig ausgetrocknet, ein Großteil der Tiere ist verdurstet, die Menschen leben von Nahrungsmittelspenden hier und da.

Schon zweimal war humedica mit der Partnerorganisation AMREF in Turkana, um die Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen. Mehrere Lastwagenladungen Babynahrung und Medikamente konnten im August und September verteilt werden.

Im November gab es nun eine neue Lieferung mit 24 Tonnen Katastrophennahrung. Sie bestand aus den beiden Produkte "NRG5" und "F100".

Hinter den eher technisch anmutenden Namen verbergen sich einerseits in Keksform gepresste Vitamine, Nährstoffe, Fette und Zucker - alles, was ein unterernährtes Kind oder Erwachsender braucht, sowie andererseits therapeutisch angereicherte Milch, ebenfalls getrocknet und gepresst.

Beides kann man einfach knabbern oder in abgekochtem Wasser auflösen. Bei unseren ersten Besuchen in Turkana haben wir gesehen, dass manche Menschen so abgemagert sind, dass sie über normales Essen wie Bohnen und Mais nicht genügend Energie bekommen. Sie erhalten deswegen diese hochkalorischen Produkte.

Bevor die Lastwagen nach dreitägiger Fahrt in den Verteilgebieten Lodwar, im südlichen Turkana und ganz im Norden, in Lokichoggio eintrafen, setzte plötzlich der lang ersehnte Regen heftig ein. Von einem Tag auf den anderen waren ganze Landstriche komplett überschwemmt.

Die Böden waren so trocken und hart, dass sie das viele Wasser nicht aufnehmen konnten. Das hieß für die Fahrzeuge Endstation da, wo die Straßen nicht mehr geteert sind. Und das ist in Turkana fast überall der Fall.

In die meisten Dörfer führen nicht einmal Sandpisten. Mit der Unterstützung von BILD hilft e. V. - "Ein Herz für Kinder" konnte humedica den isolierten Menschen dennoch helfen:

Mit einem Hubschrauber konnten wir in mehreren Runden insgesamt 7.600 Kilogramm der lebensrettenden Nahrung in die von der Außenwelt abgeschnittenen Dörfer bringen. Ansässige AMREF-Mitarbeiter stellten anschließend vor Ort die Verteilung des ersten Bedarfs sicher.

Sobald die Straßen wieder befahrbar sind, werden weitere Rationen per Kleinlastwagen verteilt.

Während der Transportflüge erreichten die Crew des Helikopters vier Notrufe von den abgelegensten Gesundheitsstationen in Turkana. Allen konnte mit Evakuierungsflügen geholfen werden:

Drei schwangere junge Frauen - eine davon ein Mädchen mit zwölf Jahren - hatten Geburtskomplikationen und wurden in das nächst größere Krankenhaus geflogen. Nur dort konnten ihre Babys per Kaiserschnitt entbunden und deren Leben und das der Mütter gerettet werden.

Ein Junge, der seit Monaten aus ungeklärter Ursache immer mehr abmagerte und dessen Zustand sich akut verschlechtert hatte, konnte zum nächstgelegenen Flughafen transportiert und von dort aus mit einem Linienflug nach Nairobi gebracht werden, wo Fachärzte eine Diagnose stellten und die Therapie verordneten.

Liebe Freunde und Förderer. Bitte unterstützen Sie auch weiterhin unsere Hilfsbemühungen für die Menschen, die am Horn von Afrika immer noch mit den Nachwirkungen der schweren Dürre zu kämpfen haben.

Sie können sich mit einer gezielten Spende über untenstehende Kontoverbindung oder unser Online-Formular an unserer langfristigen Hilfe zu beteiligen und so den Bedürftigen zur Seite zu stehen.

humedica e. V.
Stichwort "Hungerhilfe Afrika"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Sicher, schnell und einfach ist auch die Möglichkeit der Unterstützung durch das Senden einer sms: Textmitteilung mit Stichwort DOC an die 8 11 90. Von den damit gespendeten 5,- Euro fließen 4,83 Euro direkt in die humedica-Katastrophenhilfe. Vielen Dank!