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Der erste Tag im Katastrophengebiet für unsere drei tapferen Einsatzkräfte Yvonne Michel, Daniel Warkentin und Dr. Markus Hohlweck ist vorbei. Gemeinsam mit Helfern von unserem lokalen Partner Alpha & Omega Foundation waren sie heute in Palu unterwegs und konnten sich einen ersten Überblick von der Katastrophe verschaffen. Ihr Fazit fällt leider sehr traurig aus: Die Zerstörungen sind massiv und die Herausforderungen für die Betroffenen und für die Helfer gewaltig.

"Die Zerstörungen mit eigenen Augen zu sehen, ist ein sehr schwieriger Moment", gibt Daniel Warkentin zu. Obwohl der 29jährige Pfleger aus Rengsdorf in seinem mittlerweile sechsten Einsatz für humedica schon einiges erlebt hat, haben die Bilder Wirkung hinterlassen. "Dort, wo der Tsunami gewütet hat, sind die Bilder besonders schlimm. Weiter im Landesinnern sind die Zerstörungen durch die Beben von unterschiedlicher Qualität."

Die Erkundungen des heutigen Tages brachte für das gemischte Team aus Indonesien und Deutschland auch weitere Erkenntnisse im Bezug auf die am dringendsten benötigen Hilfsmaßnahmen. "Auch in Absprache mit Koordinierungsstellen wurde uns klar kommuniziert, dass die Versorgung mit Hilfsgütern Priorität hat", berichtet Dr. Markus Hohlweck. "Entsprechend werden wir gemeinsam mit unseren Partnern Verteilungen an Familien planen. Außerdem werden wir schon morgen in die umliegenden Gebiete fahren und die Situation dort genauer untersuchen. Wir haben Medikamente dabei, können bei Bedarf natürlich auch medizinische Hilfe leisten. Der Fokus hier liegt aber eindeutig auf der Sicherstellung ausreichender Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Trinkwasser."

Klar kommuniziert von der indonesischen Regierung ist auch, dass ein sogenannter EMT-Einsatz derzeit nicht nötig ist. Ebenso wie die drei anderen zertifizierten deutschen Organisationen ist humedica mit seinem EMT damit in einem Standby-Modus. Ob die drei Helfer in Palu von weiteren humedica-Einsatzkräften unterstützt werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht final geklärt. Nach der Alarmierung sind auch diese Helfer aktuell in Bereitschaft.

"Es ist klar, dass in der betroffenen Region dringend unterschiedliche Formen der Hilfe gebraucht werden", sagt humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß, der seit dem Wochenende die operative Umsetzung des Einsatzes leitet. "Aufgrund der großflächigen Zerstörung ist es aber auch nach Tagen schwierig, aussagekräftiges Überblickswissen zu bekommen, sowohl für die staatlichen Helfer, als auch für uns."

Für alle beteiligten humedica-Helfer bedeutet diese Ungewissheit allerdings keine Unsicherheit. "Wir sind aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrunge auf viele Szenarien vorbereitet, sprechen mit befreundeten Organisationen, anderen Einrichtungen am Ort, bilden Netzwerke. All das mit dem Ziel, den betroffenen Menschen die im Rahmen unserer Möglichkeiten beste Hilfe zukommen zu lassen", führt Groß weiter aus.

Innerhalb des unterstützenden Teams in der humedica-Hauptzentrale in Kaufbeuren ist man sich sicher, dass sich die möglichen Formen der Hilfe in den nächsten Tagen deutlicher herauskristallisieren werden. Nochmals Wolfgang Groß: "Unsere Erfahrung zeigt, dass die Koordinierung nach derart gewaltigen Katastrophen sehr schwierig ist, aber irgendwann erreicht man dann einen Wendepunkt; danach ist das volle Potenzial der beteiligten Hilfsorganisationen abrufbar."

humedica bittet die Bevölkerung um gezielte Unterstützung für diesen herausfordernden Einsatz über humedica.org/spende. Weitere Informationen bietet die Organisation über alle bekannten Ausspielkanäle.