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Weit aus dem Licht der Öffentlichkeit gerückt, verbringen im Süden Äthiopiens seit der extremen Dürrekatastrophe im vergangenen Jahr noch immer zehntausende Menschen ihr Leben und ihren Alltag in Flüchtlingslagern. Die Hilfsbemühungen von humedica, um den Menschen in der Umgebung der Stadt Dollo Ado zu helfen, werden seither weiterhin fortgesetzt.

humedica-Mitarbeiter Sven Ramones war vor wenigen Monaten bereits als Koordinator in Dollo Ado tätig, um die Hilfsmaßnahmen zu organisieren. Vor knapp zwei Wochen ist er nach Äthiopien zurückgekehrt, wo er erneut die Arbeit von humedica vor Ort unterstützt. Erste Eindrücke beschreibt er uns in seinem aktuellen Bericht.

„Als ich Dollo Ado im vergangenen Jahr verließ, ging ich mit der vorsichtigen Hoffnung, dass sich die Situation der Menschen so rasch wie möglich verbessern würde. Zehntausende waren vor Dürre, Hunger und Gewalt aus dem Nachbarstaat Somalia in die nahe Grenzstadt geflohen und in riesigen Flüchtlingslagern untergebracht worden.

Die Aussichten auf eine schnelle Verbesserung der Lebensumstände der Menschen, oder gar auf eine baldige Rückkehr in ihre Heimat, waren aber schon damals in tragisch weiter Ferne. Das Leben in den Camps verlangt den Menschen weiterhin vieles ab. Zurück nach Hause zu gehen, kommt für sie erst in Frage, wenn eine neue Ernte in Aussicht steht und sich die politische Situation in ihrem Land stabilisiert hat.

Noch immer treffen jeden Tag mehrere hundert Flüchtlinge aus Somalia in Dollo Ado ein. Im vergangenen Dezember wurde daher ein neues, bereits lange geplantes Flüchtlingslager eröffnet, um den nicht endenden Flüchtlingsstrom auffangen zu können. Im Camp Bur Amino führen nun knapp 6.000 Menschen ein karges Leben im bitteren Staub und der erbarmungslosen Hitze der äthiopischen Savanne. So, wie auch in all den anderen Zeltstädten.

Seit Mitte vergangenen Jahres bemüht sich humedica nachhaltig darum, diesen Menschen in ihrer Not beizustehen. Im Lager Melkadida wurden seither medizinische Hilfsprojekte auf- und ausgebaut, um den Flüchtlingen dringend benötigte ärztliche Versorgung zukommen zu lassen.

Neben der gezielten Unterstützung des großen Gesundheitszentrums von Melkadida mit medizinischen humedica-Einsatzkräften und Medikamentenlieferungen, wurde außerdem im vergangenen Oktober eine eigene ausgelagerte humedica-Gesundheitsstation am anderen Ende des Lagers eingerichtet, von wo aus die humedica-Ärzte und Pflegekräfte zusätzlich Kranke und Verletzte erreichen können.

Viele der Menschen, die nach Melkadida gekommen sind, haben so gut wie nichts mehr. Kaum jemand konnte auf der Flucht vor Hunger und den Kämpfen etwas von seinem Besitz retten. Auch heute noch sind sie nahezu mittellos. Den zahlreichen Familien fehlt es an den grundlegendsten Dingen des alltäglichen Lebens.

Zuhause in Deutschland, wo es den meisten Menschen an nichts mangelt, mag die Vorstellung des Unterschieds, ob man Essgeschirr und Töpfe, Eimer, Wasserkanister und Schlafmatten hat oder eben nicht hat, schwer fallen.

Für die Flüchtlinge hingegen können diese gewöhnlichen Gebrauchsgegenstände den Alltag ihres Lebens im Lager entscheidend verändern. Familien können ihr Essen kochen, ihre Wäsche waschen, oder sich mit sauberem Trinkwasser versorgen. So können sie unter den gegebenen Umständen zu einem annähernd geregelten Familienalltag zurückkehren.

Es sind eben diese Gebrauchsgüter, mit denen humedica in einer breit angelegten Verteilungsaktion vor kurzem bedürftige Frauen, Kinder und Männer versorgt hat. Fast 700 Familien erhielten die dringend benötigten Haushaltssets, um ihr Leben im Flüchtlingslager einfacher zu machen.

Ein Komitee der sich selbst verwaltenden Flüchtlingsadministration hatte im Vorfeld die bedürftigsten Familien für die Verteilung ausgewählt. So konnte sichergestellt werden, dass diejenigen Menschen Hilfe bekommen, denen das Notwendigste für ihren Alltag fehlt.

Hilfe, die beim Grundlegendsten beginnt. Hilfe, die das Leben in Melkadida für tausende Menschen, jung und alt, um vieles einfacher macht. Versorgung für diejenigen, denen nichts geblieben ist. Hoffnung in der Trostlosigkeit, und das Gefühl, in der Not nicht alleine gelassen zu sein.“

Gemeinsam das Grundlegende ermöglichen und Vieles darüber hinaus: Bitte unterstützen Sie unsere Hilfsmaßnahmen am Horn von Afrika auch weiterhin und seien Sie gemeinsam mit uns eine Stütze für die unverschuldet in Not geratenen Menschen.

humedica e. V.
Stichwort „Hungerhilfe Afrika“
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Sicher, schnell und einfach ist auch die Möglichkeit der Unterstützung durch das Senden einer sms: Textmitteilung mit Stichwort DOC an die 8 11 90. Von den abgebuchten 5 Euro fließen 4,83 Euro direkt in die humedica-Projektarbeit. Vielen Dank!