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Seit sieben Jahren ist der Kosovo ein eigenständiger Staat. Eine Unabhängigkeit, die für die kosovarische Bevölkerung auch ein Ende der gewalttätigen Konflikte, ein über Jahre andauerndes Martyrium, bedeutet. Doch die Hoffnungen auf den folgenden wirtschaftlichen Aufschwung und einer damit einhergehenden Verbesserung der Lebensumstände haben sich bis heute nicht bewahrheitet.

Im Gegenteil: Die Einwohner des kleinen Balkanstaates leiden unter enormer Arbeitslosigkeit und weit verbreiteter Armut, die sozialen Randgruppen wie Alte, Behinderte oder Witwen besonders betrifft. Naturgemäß resultieren diese Umstände auch im Kosovo in mangelhaften Bildungs- und Gesundheitssystemen. Wer Glück hat und Arbeit findet, verdient im Durchschnitt nicht mehr als 400 Euro im Monat – zu wenig um eine Familie versorgen zu können.

Aufgrund dieser fehlenden Perspektiven haben sich in den vergangenen Monaten immer mehr Kosovaren zur Flucht aus ihrem Heimatland entschieden. Per Bus und Bahn versuchen sie auf dem Weg über Serbien und Ungarn österreichischen oder deutschen Boden zu erreichen. 18.000 Personen kamen zu Beginn des Jahres allein nach Deutschland.

Dass sie dort kaum Chancen auf Asyl haben, bedingt sich durch die Einstufung Kosovos als sogenannter sicherer Herkunftsstaat, also ein Land, in dem den Bewohnern weder politische Verfolgungen noch sonstige menschenunwürdige Bestrafungen drohen.

Das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge reagierte auf den zunehmenden Flüchtlingsstrom jüngst mit einem Schnellverfahren, das binnen zwei Wochen über einen Asylantrag entscheidet. Es ist anzunehmen, dass nach wie vor die Mehrzahl aller Anträge als offensichtlich unbegründet abgelehnt wird und die Menschen aus dem Kosovo in absehbarer Zeit wieder gen ihrer Heimat aufbrechen müssen.

Dort sehen sie sich dann erneut mit den eingangs beschriebenen Problemen konfrontiert. Eine Sackgasse, aus der es ohne externe Hilfe kaum ein Entkommen gibt.

Um den Menschen in ihrer schwierigen Situation unterstützend beizustehen, arbeitet humedica seit 1999 im Kosovo. In Krushe e Vogel, einem kleinen Dorf im Süden des Landes, das durch ein Kriegsmassaker während des Kosovokrieges traurige Bekanntheit erlangte, kümmert sich die ">humedica-Kindertagesstätte im Durchschnitt um 20 Jungen und Mädchen.

Die ganztägige Betreuung und Versorgung entlastet die größtenteils verwitweten Mütter der Kinder und gibt ihnen die Möglichkeit für den gemeinsamen Lebensunterhalt zu sorgen. Der mangelhaften medizinischen Versorgung entgegnet humedica mit regelmäßigen Ärzteteameinsätzen.

Mittels mobiler Klinken sorgen die humedica-Ärzte in bis zu 42 Dörfern rund um Krushe e Vogel für medizinische Behandlung und händigen dringend benötigte Medikamente aus. Auf diese Weise erhalten auch Menschen einen Zugang zu medizinischer Behandlung, die aufgrund ihre Mittellosigkeit oder ihrem sozialen Stand sonst keine Möglichkeit dazu hätten.

Ein Gemeindezentrum im Kern von Krushe e Vogel rundet die Hilfe von humedica ab. Dort veranstaltete Fort- und Weiterbildungen fördern die sozialen Beziehungen und bewirken bessere Chancen auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt. Zusätzliche Freizeitangebote wie Sprach-, Musik-, oder Kochkurse ermöglichen der Dorfgemeinschaft eine willkommene Abwechslung vom sonst oft mühsamen Alltag.

Das Engagement von humedica in Krushe e Vogel schafft die Voraussetzung für bessere Lebensumstände und bietet dadurch eine Alternative zur Flucht. „Wir wünschen uns, dass die Menschen ihre Heimat nicht mehr notgedrungen verlassen müssen, nur um dann nach einer Ausweisung enttäuscht zurückzukehren. Durch unsere verschiedenen Hilfsmaßnahmen möchten wir ihnen deshalb ein leichteres Leben ermöglichen.“, bringt es humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß auf den Punkt.

Bitte unterstützen Sie die Menschen im Kosovo mit einer konkreten Spende und schenken Sie eine Alternative zur Flucht. Vielen Dank!

humedica e. V.
Stichwort "Kosovo"
IBAN DE35 7345 0000 0000 0047 47
BIC BYLADEM1KFB
Sparkasse Kaufbeuren

Dieser Artikel enthält Informationen des Auswärtigen Amts und tagesschau.de.