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Bei humedica wurde an diesem Wochenende die 40 großgeschrieben. 40 Jahre Wolfgang Groß an der Spitze der Kaufbeurer Hilfsorganisation. 40 Jahre Versorgungshilfe, Katastropheneinsätze mit ehrenamtlichen Helfern, Höhen und Tiefen, Wachstum der humedica-Familie weltweit. 40 Jahre Nächstenliebe in Aktion. Unter neuer Führung bricht nun eine neue Ära an.

Gäste aus aller Welt, von nah und fern, kamen um zu danken, zu feiern und den Wechsel an der humedica-Spitze mitzugestalten. Nicht nur zum Feiern, sondern auch zum Austausch, zu Gesprächen waren sie angereist. Es kamen Verbündete von allen Kontinenten und aus vielen Ländern unserer Erde, in denen humedica durch Hilfe und Partnerschaft präsent ist. Viele nutzten die Gelegenheit sich von humedica-Mitgründer und Geschäftsführer Wolfgang Groß persönlich zu verabschieden. Dieser geht nach 40 Jahren humanitärem Einsatz in den Ruhestand. „40 ist eine biblische Zahl, sie steht für Entwicklung, Prüfungen und volle Reife. Zeit, mich nun neuen Aufgaben zu widmen und die Führung von humedica in jüngere Hände zu übergeben“, erklärt der scheidende Vorstand. Seine Nachfolge treten Heinke Rauscher und Johannes Peter an, die sich als neue Köpfe der Organisation vorstellten.

Besseres Kennenlernen, intensiver Austausch und die Antwort auf die Frage, wie es mit humedica weitergeht, standen beim großen Partnertreffen am Freitag im Vordergrund. „Unser Schwerpunkt ist weiterhin medizinische Nothilfe. Im Katastrophenfall sind wir professionelle, ehrenamtliche Helfer und Spender. Wir können voneinander lernen, uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam schneller und besser werden“, erklärte der neue Vorstand die zukünftige internationale Zusammenarbeit. „Seit 26 Jahren arbeiten wir miteinander. Alleine schaffen wir es nicht, doch in der großen humedica-Familie können wir Leben retten und viel Gutes tun. Gemeinsam kommen wir weiter“, sagte Dr. Prithiviraj, Leiter von humedica Lanka. Dass die Partnerschaft mit der deutschen Hilfsorganisation wichtig, ja gar lebenswichtig ist, wurde bei allen deutlich. „Auf den Philippinen haben wir ständig mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen. Gerade hatten wir ein schlimmes Erdbeben und nun steht schon wieder die Zeit der heftigen Stürme an. Da ist es gut zu wissen, dass wir in unseren Krisen und Katastrophen nicht alleine gelassen sind“, so Bishop Noel Alba Pantoja vom philippinischen humedica-Partner PHILRADS.

Etwa 1000 Menschen kamen am Samstag um humedica gebührend zu feiern und zu würdigen. Das Jubiläumswochenende begann mit einem Event für Firmen, die humedica seit Jahren unterstützen. Beim anschließenden Tag der offenen Tür, erhielten Spender und Interessierte die einmalige Gelegenheit, die Abläufe der humanitären Hilfe quasi „Backstage“ zu erleben. Im Rahmen eines Programms für die ganze Familie bot die Hilfsorganisation einen Einblick in ihre weltweiten Aktivitäten: Wie ein Katastropheneinsatz abläuft, was da so vor Ort passiert, davon wussten Einsatzkräfte viele spannende Geschichten zu erzählen. Auch zu erfahren, welch aufwendige Logistik hinter einem Einsatz steckt, beeindruckte die Besucher sehr. In einem Original-Einsatzzelt wurden Behandlungssituationen während der Katastrophe lebensnah demonstriert. Viel Freude und Herz packten Kinder und Erwachsene in Päckchen, für die humedica Weihnachtspäckchenaktion „Geschenk mit Herz“. Sie sollen bedürftigen Kindern in Osteuropa eine ganz besondere Weihnachtfreude bereiten. Am Abend lud die Iveco Big Band zu flotten Rhythmen ein. Der Erlös des Benefizkonzert kommt dem humedica-Jubiläumsprojekt, dem Förderbereich „Kinder und Bildung“ zugute.

Rückblick und Staffelübergabe bildeten den Höhepunkt der Feierlichkeiten am Sonntag. Mit mehr als 400 Menschen wurde in einem Festgottesdienst für 40 segens- und gnadenreiche Jahre gedankt.

Kinder stehen seit jeher im Fokus der humedica-Hilfe. Statt Geschenken bittet die Organisation deshalb weiterhin um Unterstützung des Jubiläumsprojekts: dem Förderschwerpunkt „Kinder und Bildung“. Bereits mit einem monatlichen Beitrag von 19,79 Euro, angelehnt an das humedica-Gründungsjahr 1979, können Förderer langfristig Kindern in Ländern wie Indien, Sri Lanka, Äthiopien, Brasilien oder dem Kosovo eine Perspektive schenken.