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Beinahe vier Jahre ist es her, dass großflächige Überschwemmungen im Nordwesten Pakistans die Existenz von Millionen Menschen zerstörte. Auf Viehzucht und Landwirtschaft angewiesen, standen die Bewohner der betroffenen Regionen plötzlich vor dem Nichts. Noch immer sind viele auf externe Hilfe angewiesen.

Mit einem medizinischen Einsatzteam war humedica bereits kurz nach Bekanntwerden der Katastrophe in den überfluteten Gebieten präsent und leistet mit umfassenden Verteilungen und Wiederaufbaumaßnahmen bis heute wertvolle Hilfe. Vor kurzem machte sich der verantwortliche humedica-Koordinator Dr. Toni Großhauser erneut auf den Weg in den südasiatischen Staat, um eine Hilfsgüterverteilung zu organisieren:

„Vom afghanischen Kabul machte ich mich per Flieger auf den Weg nach Multan, einer Millionenstadt mitten in Pakistan. Dort angekommen fahre ich in Begleitung fünf bewaffneter Polizisten in Richtung der Provinz Rajanpur im Süden des Landes. Die Männer sind Mitglieder einer speziellen Einsatztruppe und werden während der Zeit meines Aufenthaltes für meinen Schutz sorgen.

Der nächste Morgen führt mich in den Ort Lal Garh, wo eine Verteilung von Lebensmitteln und Moskitonetzen auf dem Programm steht. Weil sich der Mehllieferant jedoch aufgrund einer großen Demonstration verspätete, verzögerte sich die Vergabe und wir konnten erst am Nachmittag mit unserer Arbeit beginnen.

Einige Tage zuvor war in Karatschi, der größten Stadt Pakistans, ein bekannter Anführer einer radikalen Gruppe ermordet worden. Proteste im ganzen Land waren die Folge.

Unsere Partnerorganisation Pak Mission Society (PMS) hatte die Verteilung wie gewohnt gut organisiert und ihr Bestes gegeben, damit unsere Hilfe auch die wirklich Bedürftigen erreicht. Jeder Empfänger bestätigt den Erhalt der Hilfsgüter mit seinem Finderabdruck und gibt einen vorher zugeteilten Gutschein ab.

In Gesprächen erfahren wir, dass die Meisten von Ihnen noch immer in Zelten oder anderen provisorischen Unterkünften hausen und dringend auf eine Verbesserung ihrer Situation hoffen. Mehrere lokale Fernsehsender und Reporter führen Befragungen der Empfänger und auch ich bin ein begehrter Interviewpartner.

Am Abend treffe ich mich mit Mushtaq Bhatti, dem Projektverantwortlichen für die Region Rajanpur. Auch er erzählt mir, wie sehr die Menschen noch immer unter den Auswirkungen der großen Flut vor dreieinhalb Jahren leiden. Ihm Rahmen seiner Arbeit für PMS plant er helfende Maßnahmen für die Entwicklung der Landwirtschaft und der Viehzucht. Sicherlich ein interessantes, aber auch kompliziertes Vorhaben.

Der folgende Tag sieht eine zweite Hilfsgüterverteilung für die Menschen der Stadt Dera Ghazi Khan vor. Da der dortige Zugang aufgrund von Atomanlagen beschränkt ist, wurden die Empfänger gebeten in das 65 Kilometer entfernte Jampur zu kommen. Als Verteilstation wurde der Bahnhof der Stadt gewählt, wo wir an rund 500 ausgewählte Empfänger Nahrungsmittel und Moskitonetze ausgeben können.

Wie am Tag zuvor in Lal Garh verläuft auch diese Aktion reibungslos. Neben den Dankesbekundungen hören wir erneut den mehrfachen Wunsch nach neuen und stabileren Unterkünften. Verständlich, wenn man bedenkt, dass manche Familien ihrer Lehmhäuser bereits fünf Mal durch Überflutungen verloren haben und sie jedes Mal aufs Neue aufbauen mussten.

Am Ende der Woche konnten wir rund 3000 Familien mit unseren Hilfsgütern versorgen und ich bin froh, dass alles ohne größere Probleme funktioniert hat. Mit einem guten Gefühl trete ich die Heimreise an.“

Pakistan kämpft gegen viele Schwierigkeiten. Neben den offensichtlichen soziokulturellen Problematiken, sind die Folgen der fatalen Überschwemmung des Jahres 2010 bis heute erkennbar. Bitte werden Sie Teil der Hilfe für Pakistan und unterstützen Sie die Arbeit von humedica mit einer konkreten Spende. Vielen Dank!

humedica e.V.
Stichwort „Fluthilfe Pakistan“
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren