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Wie sehr sich die Wünsche auf dieser Welt unterscheiden können, vermag dieser wunderbare Bericht unseres Projektkoordinators Steven Hofmann aus Äthiopien zu vermitteln. Es ist die Geschichte von Ibrahim und seinem größten Wunsch - dem Wunsch zu helfen.

„Menschen mit Migrationshintergrund gehören in Deutschland zu den viel disktierten Themen. Menschen, die in einem fremden Land, in einer anderen Kultur leben. Menschen, zu denen man einst auch Ibrahim zählen konnte. Menschen, mit denen er heute selbst zusammenarbeitet.

Ibrahim ist 41 Jahre. Der zweifache Familienvater lebt heute wieder dort, wo er geboren wurde. In Jijiga, im äußersten Osten Äthiopiens. Bis hierher war es jedoch eine lange Reise.

Im Alter von fünf Jahren musste Ibrahim wegen eines Krieges mit seiner Familie ins benachbarte Somalia fliehen, wo sie für eine Weile in einem Lager lebten. Wenig später trennten sich seine Eltern. Ibrahim blieb vorerst beim Vater, bevor er und seine Brüder in einem Internat unterkamen.

Das Internat wurde vorwiegend von internationalen Hilfsorganisationen finanziert und geführt. So kam Ibrahim zum ersten Mal mit Menschen in Kontakt, die sich in den Dienst von Bedürftigen stellten.

Als Jugendlicher hat Ibrahim dann selbst ortsansässige humanitäre Organisationen als Hilfskraft in deren Krankenstationen unterstützt. Während dieser Zeit und in den darauf folgenden Jahren, wuchs in ihm immer mehr der Wunsch, notleidenden Menschen zu helfen.

Ein Bürgerkrieg zwang ihn als junger Erwachsener schließlich erneut zu flüchten. Noch heute erinnert er sich gut daran, wie er mit nichts als den Kleidern an seinem Körper vor der äthiopischen Grenze stand. All sein Hab und Gut zurückgelassen. Seine gesamte Existenz. Vor sich nur die große Ungewissheit.

Es folgte nun eine mehrjährige Odyssee durch Äthiopien, Uganda und Kenia. Ibrahim sammelte viele Erfahrungen, lernte sich selbst und die Menschheit besser kennen und bestritt kleine und große Herausforderungen.

Im Laufe der Zeit begegneten ihm die unterschiedlichsten Personen, wie etwa Bernd Frost, ein Mitglied des humedica-Beirats. Dieser erkannte Ibrahims Potenzial und engagierte ihn für seinen ersten Einsatz im Auftrag von humedica. Mit den nötigen Mitteln ausgestattet, verteilte er in seiner Heimat, dem Osten Äthiopiens, Decken und Nahrungsmittel.

Nach diesem Projekt blieb der Kontakt zu humedica weiterhin bestehen. Immer wieder betätigte sich Ibrahim als ehrenamtlicher Helfer und bereitete zum Beispiel die noch heute andauernde Arbeit im Flüchtlingslager Melkadida mit vor.

Doch es war stets sein großer Wunsch, mit den vielen Somali in Ostäthiopien zu arbeiten und sie zu unterstützen. Als humedica kurze Zeit später das Familienpatenschaftsprogramm in Jijiga ins Leben rief, wurde Ibrahims Intention Rechnung getragen und er wurde als Projektleiter eingesetzt. Spricht man mit ihm heute über „sein“ Projekt, ist deutlich zu merken, wie sehr er mit dem Herzen dabei ist.

„Mir war es immer ein Anliegen, meinen Leuten zu helfen“, erklärt Ibrahim seine Motivation unter den somalistämmigen Äthiopiern zu arbeiten. „Viele von ihnen sind Flüchtlinge oder lebten über Generationen als Nomaden. Ich weiß ganz genau, wie ihnen zu Mute ist. Ich kenne das Gefühl, keine Heimat zu haben und mit bloßen Händen da zu stehen“.

Die Veränderung im Leben eines Menschen zu sehen, sowohl physisch als auch psychisch, das ist es, was Ibrahim den Antrieb gibt. „Es gibt nichts Schöneres, als Menschen zu helfen. Zu sehen, wie die Kraft in die Menschen zurückkehrt. Ihr Vertrauen zu erleben und ihre Freude zu spüren, ist etwas ganz Besonderes“.

Er selbst habe als Kind und Jugendlicher von der Unterstützung verschiedener Hilfsorganisationen profitiert. Und genau das möchte er heute in gleicher Weise an Andere weitergeben. Wenn er begünstigte Familien des ">humedica-Patenschaftsprogramms besucht, versteht er jedes Mal aufs Neue, wie gut es ihm heute geht.

Auf die Frage, was er sich für diese oftmals von Leben so gepeinigten Menschen in Ostafrika wünscht, antwortet Ibrahim: „Zu sehen, dass die Familien ihr Leben ändern können und ihre Kinder eine gute Schulbildung bekommen. Dass jedes Individuum unabhängig in Frieden und Freiheit leben kann. Das erhoffe ich mir von diesem Projekt.“

Ibrahims Wunsch konnte nur in Erfüllung gehen, weil Sie, liebe Freunde und Förderer, seine Arbeit in Form einer Patenschaft unterstützen. Bitte stehen Sie humedica auch weiterhin zur Seite und ">übernehmen Sie Verantwortung für eine Familie oder ein einzelnes Familienmitglied. Gerne können Sie das Patenschaftsprojekt auch mit einer einmaligen konkreten Spende begünstigen. Herzlichen Dank!

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