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Im Zuge seines Deutschlandaufenthalts besuchte Motbainor Abera, humedica-Leiter in Äthiopien, auch die Hauptzentrale in Kaufbeuren, um sich mit den Mitarbeitern über aktuelle Projekte und Programme auszutauschen. Wir hatten die Möglichkeit mit ihm über die Situation in seinem Land zu reden.

Lieber Motbainor, was ist der Grund für deinen Deutschlandbesuch?

Ich war gemeinsam mit Wolfgang Groß zur „Internationalen Berliner Begegnung“ eingeladen. Wir haben dort mit den anderen Teilnehmern über das Thema „Verantwortung vor Gott und den Menschen“ diskutiert, was wirklich sehr interessant war. Und da ich nun schon mal in Deutschland bin, wollte ich natürlich auch die Hauptzentrale von humedica in Kaufbeuren besuchen.

Was ist für die unterschiedlichen humedica-Projekte in Äthiopien geplant?

Gerade haben wir eine neue Arbeitslizenz für die kommenden drei Jahre bekommen. Wir hoffen also darauf, die verschiedenen Projekte weiterführen zu können. Mir liegen besonders die Familienpatenschaften am Herzen, weshalb ich diese ausbauen möchte. Aber auch den Bau der Wasserpumpen und die Flüchtlingshilfe stehen natürlich weiterhin im Fokus unserer Arbeit in Äthiopien.

Was war für dich bis jetzt die größte Herausforderung bei deiner Arbeit für humedica?

Für mich persönlich waren die Dürre und die darauf folgende Hungersnot im Jahr 2011 eine sehr große Herausforderung. humedica leistete zu dieser Zeit akute Hilfe in den Flüchtlingslagern, die ich vor Ort organisieren musste. Ich koordinierte die Medikamentenlieferungen, beschaffte den häufig wechselnden Einsatzkräften ein Visum und eine Arbeitserlaubnis und buchte ihre Flüge.

Darüber hinaus gab es natürlich noch viele weitere Dinge, die ich planen und umsetzen musste. Alles in allem war diese Zeit also ziemlich stressig und intensiv. Doch am Ende des Tages konnten wir Menschen in ihrer Not unterstützen, und dafür nehme ich jede noch so große Herausforderung an.

Wir haben erfahren, dass äthiopische Mädchen in einer unserer Projektregionen plötzlich zur Schule gehen konnten. Könntest du uns erzählen wie es dazu kam?

Ja, das ist eine großartige Geschichte. Sie ereignete sich Anfang dieses Jahres in dem Städtchen Cofali in der Region Oromia. Mit der lokalen Entwicklungsbehörde hatten wir vereinbart, dass humedica dort sechs Wasserpumpen aufstellen darf. Nachdem diese dann installiert waren, passierte etwas Überraschendes. Plötzlich besuchten viel mehr Mädchen als zuvor die Grundschule.

Wir erfuhren von deren Gründer, einer norwegischen Hilfsorganisation, dass sie so viele Mädchen wie möglich zum Schulbesuch ermuntern wollten, jedoch nie über eine Einschreibung von 12 Prozent hinaus kamen. Als dann die Wasserpumpen gebaut wurden, stieg der Anteil der Schülerinnen plötzlich auf 40 Prozent.

Auf Nachfrage bei der Gemeinde erfuhr die Organisation dann, dass es für gewöhnlich die Aufgabe der Mädchen sei, das Wasser für die Familien zu besorgen. Da dies jedoch aufgrund der Pumpen nun direkt vor Ort zugänglich sei, müssten sie keine weiten Strecken mehr zurücklegen, um es zu beschaffen und hätten deshalb die Zeit zur Schule zu gehen.

Die Pumpen brachten dem Dorf also nicht nur Wasser, sondern sie ermöglichten auch einen Bildungsanstieg. Wir haben uns wirklich alle sehr gefreut, als wir von dieser Geschichte erfahren haben.

Eine tolle Überraschung. Könntest du uns abschließend noch kurz deine Wünsche für die Menschen in den Projekten in Äthiopien nennen?

Sehr gerne. Bis zum heutigen Zeitpunkt konnten wir große Fortschritte in unseren Projekten beobachten. Die Kooperation und das Verständnis zwischen Mitarbeitern und Begünstigten funktioniert wunderbar. Sie stehen sich nahe und teilen ihre Erlebnisse miteinander. Auch die Kinder in unseren Projekten entwickeln sich bestens, denn dank der Unterstützung aus Deutschland können sie nun Kindergärten und Schulen besuchen.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass sich unsere Projekte weiterhin so positiv entwickeln und die Menschen in Äthiopien ein selbstbestimmtes und optimistisches Leben führen können.

Herzlichen Dank für dieses interessante Gespräch. Wir wünschen Dir weiterhin alles Gute und Gottes Segen für deine Arbeit.

Liebe Freunde und Förderer, bitte unterstützen Sie auch weiterhin unsere Arbeit in Äthiopien mit einer konkreten Spende oder einer ">Familienpatenschaft. Ihr Beitrag hilft Kindern und Erwachsenen auf ihrem Weg aus Hunger und Armut. Vielen Dank!

Unterstützen Sie uns auch einfach und schnell mit einer sms: Stichwort DOC an die 8 11 90 senden und von den abgebuchten 5 Euro fließen 4,83 Euro unmittelbar in die humedica-Projekte.