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Geschichte und Politik

Aus archäologischen Funden geht hervor, dass die Region um die heutige Hauptstadt Kathmandu schon 30.000 vor Christus besiedelt wurde. Im Laufe der Zeit prägten indische oder chinesische Regenten das Land. Ab dem 14. Jahrhundert lag die Herrschaft in der Hand lokaler ethnischer Gruppen bis das Gebiet 1768 militärisch als Königreich geeint wurde durch die Begründer der Shah-Dynastie. Nepal wurde nicht kolonialisiert. Nach einer Revolution und einem Bürgerkrieg ist Nepal heute eine demokratische Bundesrepublik mit Mehrparteiensystem.

Größe und Bevölkerung

Nepal füllt mit einer Fläche von 147.181 km2 weniger als die Hälfte der Bundesrepublik Deutschland. Die Grenzgebiete zu den großen Nachbarn Indien und China sind konfliktträchtig. Hier befinden sich bis heute bewaffnete Gruppen. Die Bevölkerung besteht aus knapp 30 Millionen Einwohnern. Diese sind bereits unter sich multikulturell. So ist eine Vielfalt an Sprachen vertreten. Auch wenn Nepalesisch offizielle Nationalsprache ist, werden im Land mehr als 50 Minderheitensprachen und Dialekte gesprochen. Der Reichtum an verschiedenen Ethnien liegt in der Geschichte des Landes begründet. Im Laufe der Zeit wanderten beispielsweise Inder, tibeto-birmanische Flüchtlinge sowie tibetische und chinesische Völker wie die „Sherpa“ nach Nepal aus.

Klima und Geografie

Nepal ist gerade für deutsche Touristen ein beliebtes Reiseziel. Das Himalaya-Gebirge zieht besonders Wanderer und Bergsteiger an. Der Mount Everest ist für viele das Wahrzeichen Nepals. Im Sommer liegen die Temperaturen zwischen 25 bis 32 Grad Celsius und im Winter zwischen null bis minus 20 Grad Celsius. Auf Grund der Höhenunterschiede variiert das Klima. Im Norden ist es tendenziell milder. Im Sommer wird das Land von starken Regenfällen aufgesucht: dem Monsun.

Religion

Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind Hindus, damit bilden sie die größte Gruppe. Zu den signifikanten Minderheiten zählen Buddhisten mit neun Prozent sowie Muslime mit vier Prozent und Christen mit über einem Prozent. Neben der Religion prägen aber auch noch andere kulturell gewachsene Kategorien den Alltag, die Identität und das Ansehen der Menschen in Nepal. Dazu gehören das Kastenwesen und das Geschlecht. Trotz Verfassungsschutz werden Frauen und sogenannte „Unberührbare“ bis heute in einigen Regionen diskriminiert.

Bildung und Armut

Kinderarbeit ist in Nepal leider weit verbreitet. Circa ein Drittel der Kinder zwischen fünf und vierzehn Jahren arbeiten. Viele Nepalesen sind Geringverdiener. So leben 74 Prozent der Einwohner mit weniger als zwei Dollar am Tag. 42,6 Prozent der Erwachsenen sind Analphabeten. Im Durchschnitt gehen die Nepalesen nur drei Jahre zur Schule. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 68 Jahren.

Naturkatastrophen

In der Monsunzeit (Juni bis Oktober) entstehen in ganz Nepal plötzlich auftretende Überschwemmungen und Erdrutsche. Obwohl Nepal mit einem Ausstoß von 0,14 Tonnen CO2 pro Kopf kaum zum Klimawandel beiträgt (Deutschland liegt bei ca. neun Tonnen), ist die Zunahme an Extremereignissen durch das Abtauen der Gletscher im Zuge des Klimawandels bereits zu spüren. Zudem kommt, dass das Himalaya-Gebiet insgesamt als stark erdbebengefährdet gilt. Denn hier stoßen zwei tektonische Platten aufeinander. Der Mangel an angemessener Notfallvorsorge, insbesondere in Bezug auf medizinische Einrichtungen, hat im April 2015 nach einem starken Erdbeben mehr als 8000 Todesopfer gekostet. Die Naturkatastrophen in Nepal bringen die Bewohner unverschuldet in Notsituationen. Eine humedica-Patenschaft hilft den Hinterbliebenen zur Normalität zurück zu finden.