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Der humedica-Gesundheitsposten in dem Flüchtlingslager Melkadida im äthiopisch-somalischen Grenzgebiet verfügt über viel Personal und vielerlei Einrichtungsgegenstände, die man langläufig in einer Gesundheitsstation erwarten würde: Krankenschwestern und Pfleger, Ärzte und das Reinigungspersonal sind die Menschen, die hinter der Einrichtung stehen. Wartebereiche und ein Behandlungsraum, Verbandszimmer, eine Apotheke und Lagermöglichkeiten die Räumlichkeiten, die den Gesundheitsposten ausmachen.

Seit über einem Jahr betreibt humedica inzwischen die Gesundheitsstation und entwickelte sie immer weiter. Wo die Patienten anfangs noch in der Hitze warten mussten und in einem Zelt behandelt wurden, steht mittlerweile eine solide Station, die pro Woche für mehr als 800 Flüchtlinge den ersten Anlaufpunkt für eine gesundheitliche Versorgung darstellt.

So weit, so gut - so normal?! Nein, denn wenn neue Einsatzkräfte aus Deutschland kommen, heften sich ihre Augen und ihre Aufmerksamkeit unweigerlich an eine Sache, die in einer Gesundheitsstation mit Sicherheit nicht zu erwarten wäre. Denn in dem Eingangsbereich der Gesundheitsstation steht ein Esel. „Was tut der Esel hier bei den Behandlungsräumen und warum schickt ihn niemand fort?“, gehört nicht selten zu den ersten Fragen.

In Deutschland würde es ein Esel in dem Wartebereich eines Krankenhauses wahrscheinlich mindestens in die Lokalnachrichten schaffen. Ganz anders hingegen in Äthiopien, denn hier gehört Wiro - so der Name des Nutztieres - sozusagen zum Ambiente und ist von größter Bedeutung für die Patienten.

Dahir, der Besitzer des Esels, ist bereits seit mehreren Monaten für humedica tätig und stellt gemeinsam mit seinem Tier den Krankentransport für Patienten, die selbst nicht laufen können, geschwächt oder krank sind. Aus dem gesamten Lager bringt er die Kinder, Frauen und Männer mit seinem Eselskarren in den Gesundheitsposten und transportiert sie bei Bedarf nach der Behandlung zurück zu ihrem Zelt.

In der Funktion des Krankenwagens und Patientenbegleiters bekommt das Duo von Gesundheitshelfern, die in dem Camp in den Haushalten unterwegs sind, über Gesundheitsfragen aufklären und Kranke suchen, ihre Abholfahrten vermittelt. Auch für Patienten aus jedem noch so abgelegenen Zelt ist die medizinische Hilfe auf diese Weise zugänglich.

Warum diese Transporte nicht mit dem Auto durchgeführt werden, hat mehrere Gründe. Ein Eselskarren in einem Flüchtlingslager wie Melkadida stellt zunächst einmal das gängigste Transportmittel für alle Belange dar. Zum einen ist es bezahlbar sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt. Zum anderen erreicht man mit dem Karren auch Stellen, die mit dem Auto nicht erreichbar wären. Und so verdient Dahir für sich und seine Familie den Lebensunterhalt als "Krankentransport-Unternehmer".

Wiro selbst ist es vermutlich gleichgültig, ob er Brennholz, Wasser oder Patienten transportiert. Ein Umstand, zu dem ihm der Krankentransport allerdings verhilft, ist dass er regelmäßig versorgt wird und Grünfutter zu fressen bekommt anstatt Pappe und Papier, wie viele seiner Artgenossen.

Dahir hingegen ist es keineswegs gleichgültig, wen oder was er transportiert. Er hilft gerne den kranken und gebrechlichen Menschen in Melkadida und ist mit seinem Eselskarren somit ein wichtiges Rädchen im Getriebe des täglichen Betriebs der humedica-Gesundheitsstation.

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