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Geschichte eines kosovarischen Dorfes. Der andauernde Konflikt im Kosovo eskalierte in der zweiten Märzhälfte 1999, nachdem die NATO mit der Bombardierung von strategischen Zielen in Jugoslawien begonnen hatte. Im Laufe der darauf folgenden Wochen flohen etwa 800.000 Kosovo-Albaner nach Albanien, Mazedonien, Montenegro und andere umgebende Staaten.

Nach Unterzeichnung des Friedensabkommens am 09.06.1999 kehrten die Kosovo-Flüchtlinge umgehend in ihre Heimat zurück. Nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen "UNHCR" kehrten bis einschließlich 31.07.1999 740.000 Flüchtlinge aus den Anrainerstaaten in ihre Heimatprovinz Kosovo zurück.

In der Ende Juli herausgegebenen Studie wurde außerdem mitgeteilt, dass an die 25 % der Häuser beschädigt sind und fast 40 % komplett zerstört wurden. Die Resultate dieser Untersuchung ergaben darüber hinaus, dass 40 % der Dörfer über eine mangelhafte Versorgung mit Trinkwasser verfügen und viele Grundnahrungsmittel kaum erhältlich seien. Diese Faktoren wirken sich auf die gesamte Dorfbevölkerung aus.

Das kulturelle Leben und die Gemeinschaft - besonders der weiblichen Bevölkerung - wurde durch den Konflikt stark beeinträchtigt. Frauen im Kosovo sind traditionell für die Versorgung des Haushalts und die Betreuung der Familie zuständig. Durch die Ermordung ihrer Ehemänner stehen viele Frauen nun vor der Herausforderung, auch den Lebensunterhalt für ihre Familie erwirtschaften zu müssen.

Aus dieser Tatsache heraus entstand der Plan, durch die Errichtung einer Kindertagesstätte und die Übernahme der Betreuung von Buben und Mädchen im Vorschulalter, den Witwen den zeitlichen Freiraum zu verschaffen, eine Arbeitsstelle anzunehmen oder im landwirtschaftlichen Bereich tätig zu werden.