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Zwei Kilogramm Zucker, vier Kilogramm Reis, ein großes Stück Käse und etwas Thunfisch. Das und mehr befindet sich in den Lebensmittelpaketen, die humedica an die Menschen in den syrischen Flüchtlingslagern im Ostlibanon verteilt. Ein Paket, dessen Inhalt weder teuer, noch schwer zu beschaffen ist , das aber besonders bedürftigen Familien für einige Zeit die Sorge und Angst vor dem Hunger nimmt.

Koordinatorin Heidi Nicklin weiß, wie wertvoll diese Form der Unterstützung für Menschen in Not sein kann. Die gebürtige Engländerin engagierte sich im Zuge von humedica-Projekten bereits in Äthiopien, Uganda und weiteren Ländern und sah sich dabei wiederholt mit Armut und Hunger konfrontiert. In ihrem Einsatz im Libanon organisierte sie nun die Verteilung von Lebensmitteln und Hygieneartikeln.

„Bei meinem zweiten Einsatz als Koordinatorin im Libanon, hatte sich das Projekt zur Notversorgung von syrischen Flüchtlingen erweitert. Außer der medizinischen Behandlung der erkrankten Menschen in den Zeltsiedlungen, wurden dank der Unterstützung des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland, nun auch Essenspakete für rund einen Monat an die Familien ausgegeben.

An der Ersten von fünf Verteilungen, die wir gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Heart For Lebanon durchführten, durfte ich dabei sein.

Mit einem Lastwagen voller Grundnahrungsmittel, wie Mehl, Zucker und Öl, machten wir uns auf den Weg in ausgewählte Flüchtlingslager. Neben den Lebensmittelpaketen hatten wir auch Seife, Shampoo und Waschmittel an Bord, denn die hygienischen Bedingungen in den Camps sind schlecht und schon einfache Hygienemaßnahmen beugen vielen Hautkrankheiten vor.

Bei unserer Ankunft begrüßten uns die Bewohner freudig – vor allem die Kinder winkten und lachten begeistert. Schnell wurden Tisch und Stühle für eine ordentliche Dokumentation der Verteilung aufgebaut und wir konnten mit unserer Arbeit beginnen.

Die eigentliche Ausgabe der schweren Pakete verlief ruhig und geordnet. Doch als ich mich etwas von unserem Arbeitsplatz entfernte, erlebte ich die große Freude über die empfangenen Nahrungsmittel und das Waschzubehör.

Junge Mädchen kamen auf mich zu und luden mich mit Handzeichen in ihre Zelte. Darin hielten sich meist ihre Mütter und noch weitere kleine Kinder auf, die mich mit ihren großen, dunklen Augen fasziniert ansahen. Viele der jüngeren Frauen arbeiten als Tagelöhner auf den umliegenden Feldern libanesischer Bauern, um ein wenig Geld zu verdienen.

Oft das einzige Einkommen der gesamten Familie. Die Mädchen zeigten mir die provisorischen Kochnischen in ihren Behausungen, wo die Mütter die Mahlzeiten für ihre großen Familien zubereiten.

In der jetzigen Erntezeit legen sie Gemüse wie Rettich und Kohl in Plastikflaschen ein, die dann in Vorbereitung auf den nahenden Winter in behelfsmäßigen Regalen ordentlich gelagert werden. Als ich die Zelte verlasse, bedanken sich die Frauen jedes Mal für das große Lebensmittelpaket. Es ist erstaunlich, wie freundlich und zuvorkommend die Menschen trotz ihrer Not und ihres Leidens bleiben.

Als ich von diesem Einsatz nach Hause zurückkehre, bin ich wie immer von ganzem Herzen für unser vergleichsweise sorgloses und vielfältiges Leben dankbar. Ein Leben, dass nach solchen Erfahrungen nicht mehr selbstverständlich für mich ist.“

Die Ausgabe von Nahrungsmitteln scheint von außen betrachtet unerheblich, für die betroffenen Menschen kann sie jedoch den entscheidenden Unterschied bedeuten: den Unterschied zwischen Hungern und Gesättigt sein. Aus diesem Grund bitten wir Sie freundlich um Unterstützung unserer Arbeit im Libanon in Form einer konkreten Spende. Herzlichen Dank!

humedica e. V.
Stichwort „Syrische Flüchtlinge“
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Bitte helfen Sie mit einer sms: Stichwort DOC an die 8 11 90 senden und von den abgebuchten 5 Euro gehen 4,83 Euro in die humedica-Projektarbeit. Vielen Dank!