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Nahezu exakt ein halbes Jahr ist es nun her, dass der furchterregende Zyklon "Nargis" in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai über Myanmar wütete. Weil die dortige Militärjunta lange Tage keine Helfer ins Land einreisen ließ, drohte die Situation der Betroffenen zu eskalieren.

humedica konnte damals gemeinsam mit einem lokalen Partner helfend eingreifen und blieb bis heute aktiv. Zeit für eine erste Bilanz durch die verantwortliche Betreuerin in der Abteilung Internationale Projekte und Programme, Corinna Blume, sowie den für lange Wochen in Myanmar aktiven Koordinator Gerhard Braunmiller (Frankfurt am Main).

84.000 ohnehin bitterarme Einwohner Myanmars fielen dem Zyklon "Nargis" direkt zum Opfer, weitere 54.000 werden bis zum heutigen Tag vermisst, rund 2,4 Millionen Menschen waren von den Folgen des Sturms direkt betroffen. Zahlen, die auf traurige Art und Weise das tragische Ausmaß dieser gewaltigen Naturkatastrophe verdeutlichen. Und ebenso Zahlen, die nach kontinuierlicher, nachhaltiger Hilfe für die Überlebenden verlangen.

Die bereits erwähnte verhinderte Einreise ließ die Hilfe zunächst nur schleppend anlaufen. Mit der Unterstützung unseres lokalen Partners in Myanmar konnte humedica extrem schnell mit deutschen Ärzteteams in den betroffenen Regionen Hilfe leisten.

In den ersten Tagen und Wochen nach der Katastrophe arbeiteten mehrere unserer ehrenamtlichen Teams in Rangun und später auch im massiv betroffenen Irrawaddy-Delta. Sie unterstützten die kurzfristige medizinische Einweisung lokaler Kräfte und entwickelten gemeinsam mit dem lokalen Partner Konzeptionen zur nachhaltigen Hilfe.

Im Anschluss an diese Soforthilfe startete humedica dank vieler Privatspenden und insbesondere dank der Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland ein größeres Projekt mit mobilen Kliniken im Irrawaddy-Delta, die bis heute und auch in Zukunft von einheimischen Ärzten betrieben werden.

Mit Booten, allradbetriebenen Fahrzeugen und zu Fuß gelangten die Teams in den vergangenen sechs Monaten in die oftmals schwer zugänglichen Gebiete an der Küste und versorgten bisher fast 35.000 Personen medizinisch. Zusätzlich wurden Schulungen zur Vermeidung ansteckender Krankheiten wie Malaria und Dengue Fieber durchgeführt sowie Moskitonetze an die Bevölkerung verteilt.

Zusätzlich zur medizinischen Versorgung wurden besonders Bedürftige zudem mit Nahrungsmitteln und anderen Sachgütern unterstützt. Abgerundet werden konnte die Arbeit in Katastrophengebiet durch einige Einzelfallhilfen zu Gunsten von Menschen, die der Zyklon in extreme gesundheitliche Schwierigkeiten gebracht hatte.

Schritt für Schritt zeichnet sich für humedica das Ende des Einsatzes in Myanmar ab. Die Folgen der katastrophe mögen teilweise immer noch sichtbar sein (vor allem in der Psyche der Überlebenden), aber die akute Phase der Katastrophe ist vorüber und unsere Einsatzkräfte konnten darüber hinaus mittel- und langfristige Programme anstoßen.

Die mobilen Ärzteteams werden in den kommenden Wochen mit Hilfe von humedica durch stationäre Anlaufstellen ersetzt, sodass eine dauerhafte Gesundheitsversorgung in den Regionen Maubin und Laintharya gewährleistet ist.
Abschließend möchten wir nicht versäumen, allen Freunden und Förderern von humedica für ihr gezieltes Engagement zu danken. Dies geschieht ausdrücklich im Namen der Menschen, denen die humedica-Hilfe zu Gute kam.

Weitere Informationen erhalten Sie in einem Interview, dass die im hessischen Wetzlar beheimatete Radiostation ERF mit Corinna Blume unlängst führte.