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Sie gehört zu den größten Katastrophen unserer Zeit: Seit über drei Jahren diktiert die Syrienkrise den Alltag von Millionen Menschen in und außerhalb des Landes. Viele der Betroffenen sind über die syrische Grenze in den kleinen Nachbarstaat Libanon geflüchtet und benötigen dringend externe Hilfe. Hilfe, die humedica auch dank der Unterstützung des Auswärtigen Amts seit September 2012 leisten kann.
humedica-Mitarbeiterin Lina Koch befindet sich momentan im Osten des Libanons. In ihrem Blog berichtet sie über die aktuelle Situation der Flüchtlinge und ihren täglichen Kampf um ein Stück Alltag.
Ein Minister im Flüchtlingslager
An meinem fünften Tag kehren das medizinische Team und ich in das Flüchtlingslager Nummer 24 zurück. Es ist dasselbe Lager, das ich bereits an meinem ersten Tag im Libanon besucht habe, doch heute ist die Stimmung eine andere. Anstatt ruhig ihren alltäglichen Beschäftigungen nachzugehen, stehen viele Kinder und Mütter aufgeregt vor ihren Zelten und warten auf das angekündigte Ereignis: der Besuch des deutschen Außenministers Frank Walter Steinmeier.
Gemeinsam mit seinen Begleitern möchte sich der Leiter des Außenministeriums ein Bild von der allgemeinen Situation und den realisierten Hilfsmaßnahmen in den syrischen Flüchtlingslagern machen. Da die Hilfsmaßnahmen von humedica zum Teil durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland getragen werden, steht auch der Besuch unseres medizinischen Teams auf dem Programm von Herrn Steinmeier.
Gespannt bereiten Projektkoordinatorin Susanne Carl und ich alles vor, während der Rest unserer Gruppe scheinbar vollkommen unbeeindruckt die Behandlung der Patienten fortsetzt.
Plötzlich höre ich jemanden rufen „Sie kommen! Sie kommen!“ und so stellen wir uns zu den vielen Wartenden an den Eingang des Lagers. Was wir dann sehen ist beeindruckend: Ein Autokorso bewegt sich über die holprige Straße inmitten einer gewaltigen Staubwolke langsam auf uns zu.
Umgeben von Journalisten, Ministeriumsmitarbeitern und Sicherheitspersonal betritt der Minister das Lager. Ohne Berührungsängste schüttelt er Hände, beantwortet Fragen und schenkt den Menschen Gehör. Interessiert folgt er den Ausführungen meiner Kollegin Susanne. Dass er das humedica-Projekt und die Arbeit unseres medizinischen Personals sehr lobt, ist ein großer Motivationsgeber für das ganze Team.
Abends bekomme ich eine SMS aus der Heimat: Gemeinsam mit Herrn Steinmeier war humedica in der Tagesschau zu sehen. Eine großartige Nachricht, die zeigt, dass Deutschland die syrischen Flüchtlinge und ihr Schicksal nicht vergessen hat.
humedica wird weiter im Libanon bleiben und den Menschen mit aller Kraft helfen. Denn allen positiven Anzeichen zum Trotz, befinden wir uns noch immer mitten in einer der größten humanitären Katastrophen der heutigen Zeit. Oder um es mit den Worten des deutschen Außenministers Frank Walter Steinmeier zu sagen: „Unsere Verantwortung ist größer, als das was wir tun.“