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Der 1. Dezember 2009 ist ein großer Tag für die humedica-Klinik, für Kollo und für mich. Nachdem am 25. November die Verträge unterzeichnet wurden, durften wir heute, nur wenige Tage später, an der offiziellen Eröffnung der Baustelle teilnehmen.

Alle Würdenträger der Stadt Kollo waren anwesend: der Präfekt, der Bürgermeister und ein Vertreter des örtlichen Gesundheitsamtes. Gemeinsam mit Pastor Yacouba von unserer Partnerorganisation HOSANNA INSTITUT DU SAHEL und dem Architekten Herr Baré wurde die erste offizielle Baubegehung durchgeführt.

Was für ein großartiges Gefühl, dass nach so vielen Monaten dieser Tag gekommen ist. Seit meiner Ankunft im August 2008 warte ich und hoffe ich auf diesen Moment. Gemeinsam durchschritten wir den unfertigen Rohbau, die Anwesenden stellten neugierige Fragen zur Ausführung, zur Kapazität und zum künfitgen Krankenhausbetrieb.

Mit großem Interesse fragten die Besucher nach der geplanten Eröffnung des Bettentraktes, der 12 Patienten beherbergen kann. Alle Verantwortlichen wussten um den großen Bedarf und warteten hoffnungsvoll mit uns auf diesen Tag. Die Verbesserung der gesundheitlichen Infrastruktur liegt allen sehr am Herzen; uns wurde erneut größtes Vertrauen und volle Unterstützung ausgesprochen.

Durch die Errichtung unserer Klinik wird auch das Stadtbild von Kollo entscheidend verändert werden: Der Präfekt plant einen neuen Stadtteil, der sich rund um unsere Klinik ansiedeln könnte.

Die Unterzeichung des Eröffnungprotokolls bei kleinen Erfrischungen stellte den Höhepunkt der Zeremonie dar. Alle Anwesenden unterschrieben dieses Dokument, das uns nun auch offiziell zu Bauherren macht. Bereits am Abend waren die Vorbereitungen in vollem Gange: Betonmischer wurden gebracht, die erste Fuhre Sand, Schläuche, Schaufeln, Gerüste, Generatoren, Schweißgeräte.

Nach mehr als einem Jahr, in der die Klinik ohne größere Bauarbeiten in Kollo steht, in dem Patienten und medizinisches Personal die einzigen Besucher auf dem Gelände waren, wird nun eine neue Phase beginnen: Maurer, Glaser, Schreiner, Klempner und Elektriker werden Wand an Wand mit den Medizinern arbeiten.

Denn die Versorgung der Patienten steht natürlich auch weiterhin im Vordergrund unserer Arbeit. Die trockene, kalte (wenn man bei 17 Grad nachts und etwa 33 Grad tagsüber von kalt reden kann) Jahreszeit ist angebrochen und der starke Harmattanwind bringt uns viele Infektionskrankheiten.

Obwohl die Situation sich nach der Regenzeit bedeutend entschärft hat, bleibt Malaria das größte Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung. Leider mussten wir in unserem eigenen Krankenhaus die schrecklichen Folgen einer zerebralen Malaria mit ansehen:

Ein vierjähriger Junge kam erst nach 5 Tagen Krankheit zu uns und sein Kranksheitsbild war bereits so ausgeprägt, dass selbst unsere Betreuung und alle unsere Bemühungen ihm nicht mehr helfen konnten.

Das traurige Schicksal des kleinen Samane rückte die Notwendigkeit unseres Bettentraktes erneut in den Vordergrund und macht den heutigen Tag um so wichtiger; es ist ein großer Schritt zur Realisierung dieses immens wichtigen Vorhabens.

Im Namen aller Patienten und Mitarbeiter bedanke ich mich bei allen Spendern und Förderern, die den weiteren Ausbau der Klinik ermöglichen und bitte Sie, unsere wichtige Arbeit auch weiterhin so engagiert zu unterstützen. Danke.

Ihre
Simone Winneg

humedica bittet Freunde und Förderer sowie Besucher dieser Seite auch weiterhin um die freundliche Begleitung unserer wichtigen Arbeit im Niger durch eine gezielte Spende:
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