Suman arbeitet so lange im Chaurjahari Krankenhaus, das von humedicas Partner HDCS betrieben wird, wie kaum einer. „Ich bin in Kathmandu aufgewachsen und habe in China studiert, bin also eigentlich Großstädte gewohnt. Doch als ich hier im Krankenhaus anfing, gab es nicht einmal Strom“, erinnert er sich lachend zurück. Dieses ländliche Leben ohne jeglichen Komfort halten nicht viele so lange aus wie er.
Suman setzt sich seit sieben Jahren für seine Patienten im ländlichen Nepal ein.
Auch für seine Patienten ist das Leben in Nepal nicht leicht. Nepal ist eines der zehn Länder, die weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Das wirkt sich ganz konkret auf das Leben von Sumans Patienten aus. „Wir haben hier nicht nur Erdbeben, sondern auch viele Erdrutsche. Wenn der Regen während des Monsuns ungebremst die Erde wegspült, zerstört er die Wege in den bergigen Gebieten. Die Menschen können dann nur noch schwer zu uns kommen“, erzählt Suman.
Gleichzeitig ereignen sich aufgrund des nassen, steilen Geländes viele Stürze und Unfälle. Dann wird es besonders gefährlich, denn so ein Sturz im Gebirge kann auch tödlich enden.
Katastrophen-Trainings in Nepal
humedica hilft in dieser Situation Menschen wie Sumans Patienten nicht nur mit einem Krankenhaus in der Nähe. Gemeinsam mit dem Partner HDCS werden alle Beteiligten auf die in Nepal jährlich mehrere hunderte Male vorkommenden Erdrutsche vorbereitet.
Suman und seine Kollegen simulieren – wie in einer Notaufnahme – die schnelle Behandlung von vielen Patienten gleichzeitig. Aber auch überregional wird geprobt, was im Katastrophenfall zu tun ist: Wie können Menschen aus einem zum Teil verschütteten Haus gerettet werden? Wie komme ich sicher ins Tal nach einem Erdrutsch?
Wenn ein Patient aus einem Haus nicht mehr herauskommt, müssen die Helfer wissen, wie man ihn rettet.
Die Gemeinden bilden dafür Expertenteams, die sich untereinander, aber auch mit Regierung und Krankenhäusern absprechen. Damit Suman’s Patienten in Zukunft sicher bei ihm ankommen.
Klimawandel in Nepal
80 Prozent der Menschen in Nepal leben von der Landwirtschaft und sind auf die Natur angewiesen. Gleichzeitig gehört Nepal zu den zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Erdrutsche kommen dadurch immer häufiger vor.