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»Die Teilnahme an der Beerdigung war eine der schwersten Verpflichtungen meiner 30jährigen Arbeit als Leiter von humedica«, sagte Geschäftsführer Wolfgang Groß nach seiner Rückkehr aus Afrika. Der Landesdirektor unserer Projektarbeit im Sudan, Nyabuga Polycarp Onsongo, ein 36 Jahre alter, zweifacher Familienvater war bei einem Verkehrsunfall in der Hauptstadt Khartum ums Leben gekommen.

Sein Leichnam wurde in seine Heimat Kenia überführt und dort fand auch die Beerdigung statt. Die Hilfe für Menschen in Not wird unterdessen weitergeführt, im Sinne des Verstorbenen und mit der Hoffnung auf gezielte Unterstützung aus Deutschland.

Der Schock saß tief, als die Nachricht vom Tod Polycarps unsere deutsche Hauptzentrale in Kaufbeuren erreichte. Die Trauer wirkt über den heutigen Tag hinaus nach. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Agnes und seinen beiden Söhnen Leo (5) und Lee (2).

Wir sind Gott bei aller Traurigkeit sehr dankbar, dass eine weitere Mitarbeiterin, die ebenfalls im Unfallwagen saß und sofort nach Deutschland ausgeflogen wurde, die Universitätsklinik in Hamburg nach einer gelungenen Operation wieder verlassen konnte.

Sie ist auf dem Weg der Besserung, ihre andauernden körperlichen Schmerzen werden sie aber in den kommenden Wochen immer wieder an das Geschehen vom 12. Juni 2009 erinnern.

Noch nie zuvor in der 30jährigen Geschichte von humedica ist es zu einem derartigen Unfall oder anderen Zwischenfällen mit Todesfolge für einen unserer Mitarbeiter gekommen. Der physisch und psychisch anstrengende Alltag in den sudanesischen Flüchtlingscamps in Süd-Darfur unterstützt die Verdrängung der potenziellen Gefahren im Einsatz für mehr als dreihunderttausend Flüchtlinge.

Und diese Größenordnung ist keinesfalls eine Fehleinschätzung oder fahrlässige Übertreibung. Seit 2004 ist humedica mit massiver Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland in Höhe von etwa 6,8 Millionen Euro unter anderem verantwortlich für die medizinische Betreuung und Versorgung von rund 335.000 Flüchtlingen in den Camps El Seraif, Al Salaam und Otash.

Hinzu kommt eine mobile Klinik, die sich täglich im Einsatz befindet und Projekte zur gezielten Betreuung von Kindern sowie ein umfangreiches
Gesundheitsprogramm in der Stadt Kass.

Mehr als 300 lokale Mitarbeiter und 12 erfahrene, ausländische Führungskräfte setzen die Hilfe täglich um. Sie geben ihr Bestes und arbeiten nicht selten bis an die körperlichen Grenzen, um den vielen Menschen, die aus ihren Heimatdörfern vertrieben wurden, von denen viele Familienangehörige verloren haben, zur Seite zu stehen.

Speziell für die die Familie von Nyabuga Polycarp Onsongo hat humedica eine Art Patenschaftsfonds eingerichtet. Wir möchten Sie herzlich bitten, die Familie mit einer monatlichen Spende zu unterstützen, die wir dann regelmäßig direkt nach Kenia weiterleiten werden.

Auf diese Weise können wir Polycarps beiden Söhnen einen Schulbesuch ermöglichen und seine Frau Agnes bei der Versorgung ihrer Familie entlasten (Projektnummer: 9039)

Es ist im Sinne unseres verstorbenen Kollegen, dass die Arbeit in Süd-Darfur mit aller Kraft und ganzem Einsatz und Mitgefühl für die Flüchtlinge weitergeführt wird. Das wissen auch die Mitarbeiter im Sudan, die ihren geschätzten und geliebten Chef verloren haben.

Das humedica-Team möchte Sie, liebe Freunde und Förderer, herzlich bitten, dieses herausfordernde Projekt auch weiterhin zu begleiten: Mit Ihren Gebeten, deren Ausdauer und Intensität immens wichtig ist. Und wir möchten nicht verschweigen, dass wir auch auf Ihre gezielten Spenden angewiesen sind.

Die Unterstützung durch das Auswärtige Amt sichert den Fortbestand der Hilfe, bedeutet für humedica allerdings auch, dass wir von jedem Betrag aus Berlin einen zehnprozentigen Eigenanteil aufbringen müssen; durch Spenden.

humedica bittet alle Freunde und Förderer freundlich um finanzielle Unterstützung für unsere Arbeit im Sudan. Vielen herzlichen Dank.

humedica e. V.
Stichwort "Sudan"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Bitte spenden Sie auch online für die Flüchtlinge im Sudan Vielen herzlichen Dank für jede Form der Unterstützung.

Wir müssen ehrlich sagen, dass wir nicht wissen, wie sich die politische Situation im Sudan entwickeln wird und welche Konsequenzen für die
Flüchtlingslager daraus erwachsen. Dieses Projekt existiert zwischen erfreulichen Lichtblicken, großen Herausforderungen und traurigen Rückschlägen wie dem Tod von Polycarp.

In all dieser Ungewissheit aber können wir Ihnen versichern, dass unsere Mitarbeiter in den Lagern jeden Tag auf Menschen treffen, die auf ihre Hilfe angewiesen sind.

Bitte stehen Sie an unserer Seite und helfen Sie uns, den nächsten Schritt zu gehen. Vielen herzlichen Dank. Danke sagen wir auch für alle Beileidsbekundungen und die übermittelten Ermutigungen.

Noch immer besteht die Möglichkeit, einen Eintrag für Nyabuga Polycarp Onsongo in einem eigens eingerichteten Kondolenzbuch auf unserer Internetseite zu hinterlassen. Sie finden es hier.