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Der Fokus von humedica wird immer medizinische Katastrophenhilfe durch ehrenamtliche Einsatzteams sein. Das ist unsere Mitte, unsere Kernkompetenz. Unser schlagendes Herz sozusagen. Für dieses starke Engagement ist humedica bekannt und längst über Deutschlands Grenzen hinaus auch respektiert. Was bei der Berichterstattung zu unserem Engagement aber sehr häufig unter den viel zitierten Tisch fällt, ist unsere Versorgungshilfe. In der Spitze bis zu 800 Tonnen, durchschnittlich etwa 500 Tonnen an wichtigen Hilfsgütern aus vielen relevanten Bereichen des Lebens verschickt humedica Jahr für Jahr in alle Teile unserer Erde. Dies ereignet sich häufig im Anschluss an eine Katastrophe, zwischen den Nothilfeeinsätzen aber auch an teils über viele Jahre bestehende Projektpartner.

„Ohne die direkte Unterstützung durch Hilfsgütertransporte aus Deutschland, die wir dank der Unterstützung unserer Sachspender umsetzen konnten, sind unsere Maßnahmen sehr häufig deutlich limitierter“, gibt Alastair Scott unumwunden zu. Der Verantwortliche für die Umsetzung von Sachspenden aus dem Bereich Internationale Projekte und Programme (IPP) ist sich sicher, dass der Faktor Versorgungshilfe unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden sollte. „Logistik ist deutlich einfacher und günstiger geworden und es gibt immer noch zahlreiche Fälle, in denen Versorgungshilfe notwendig ist und sich lohnt; wenn etwa im mittelbaren Umfeld eines Projekts die Güter nicht zu beschaffen sind, manche Produkte sind auch nicht so bekannt.“

Versorgungshilfe als Ergänzung

Die vielen Facetten einer Katastrophe

Die Nachbarstaaten Benin und Togo im Westen Afrikas stehen seit vielen Jahren auf der Liste unserer Empfänger von Versorgungshilfe. Der Grund dafür ist einfach wie schlüssig: Die Bedarfe orientieren sich nahezu perfekt an den humedica zur Verfügung stehenden Möglichkeiten: Viele der benötigten und bereitgestellten Güter sind weder in Benin, noch in Togo zu beschaffen oder wären dort im täglichen Gebrauch; beispielhaft seien Krankenhausbetten genannt, die auch in ausrangiertem Zustand in aller Regel noch voll funktionsfähig sind, und andere medizinische Bedarfe.

In beiden Ländern arbeiten wir mit kleineren Nichtregierungsorganisationen zusammen, die als Empfänger unsere Hilfsgüter auf eigene Projekte im ganzen Land verteilen, im Falle des Benin damit auch das Gesundheitssystem mit dutzenden Einrichtungen stützen. Vermeintlich unscheinbare Hilfe mit einem erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden tausender Menschen. Vergangenes Jahr konnten wir acht Transporte mit 30 Tonnen und einem Gesamtwert von etwa 460.000 Euro an abgestimmten Gütern nach Benin liefern. Darunter insbesondere Krankenhausausstattung und allgemeine medizinische Güter. In Togo konnten 24 Tonnen an Hilfsgütern im Rahmen von neun Lieferungen weitergegeben werden; der Gesamtwert der Fracht betrug sogar 530.000 Euro. Neben dem angesprochenen medizinischen Gerät und Krankenhausbedarfen waren das auch Sportprodukte für Kinder- und Jugendeinrichtungen.

Versorgungshilfe ist flexibel

Auf Bedingungen achten

Die Flexibilität des Bereichs Versorgungshilfe ist enorm: Ob auf Schienen, Schiff oder Frachtflieger, regelmäßig erreichen Container der Hoffnung aus dem Hause humedica Länder in Afrika, Asien, dem Nahen Osten, Südamerika und vor allem auch im Osten Europas. Im Jahr 2017 waren das in Summe immerhin 37 Länder, in die wir im Rahmen von 121 Lieferungen rund 524 Tonnen an Hilfsgütern mit einem Volumen von 3.232 Kubikmetern und einem Warenwert von 5.713.808,26 Millionen Euro verbringen durften.

Die größten Hilfeempfänger in Europa waren Rumänien und die Ukraine. Insbesondere die Ukraine ist seit vielen Jahren bereits auf die gezielte Unterstützung mit Gütern angewiesen, da die staatliche Versorgung in vielerlei Hinsicht den Bedarfen nicht gewachsen ist; betroffen hier insbesondere Krankenhäuser. Dies war auch schon vor dem andauernden Konflikt im Osten des Landes leider so.

Auch unsere Weihnachtspäckchenaktion „Geschenk mit Herz“ ist seit fünfzehn Jahren in gewisser Hinsicht Teil des Bereichs Versorgungshilfe. Im vergangenen Jahr konnten wir mehr als 72.000 liebevoll bestückte Pakete an Kinder verschenken, die in massiver struktureller Armut aufwachsen müssen. Es ist klar, dass die Umsetzung dieser besonderen Aktion mit großen logistischen Herausforderungen verknüpft ist; eine Herkulesaufgabe für alle an der Versorgungshilfe beteiligten Mitarbeiter.

Herausforderung Sachspenden

Wir wollen weiterhin Hoffnung schenken

„Leider gibt es insgesamt einen gewissen Abwärtstrend, was unsere Ausstattung mit Sachspenden betrifft, vor allem jene aus der Pharmaindustrie“, bedauert Hermann Schäffler, im humedica-Lager verantwortlich für den Versand von Hilfsgütern. humedica kann Not auf verschiedenen Arten und Weisen begegnen, sehr handlungsschnell mit Konzentration auf medizinische Bedarfe oder eben mit gezielter Versorgungshilfe. Eine Minderung der Hilfe, weil nicht ausreichend Sachspenden zur Verfügung stehen, trifft die Betroffenen sehr hart.

Unser Programm für Versorgungshilfe braucht in erster Linie Sachspenden, aber auch gezielte finanzielle Unterstützung, etwa zur Deckung der Frachtkosten oder für den Erwerb von dringend benötigten Gütern, die nicht als Spende zur Verfügung gestellt werden können. Durchschnittlich belaufen sich die Kosten für den Versand von einem Kilogramm Waren auf etwa 20 Cent, der tatsächliche Wert der Güter pro Kilogramm liegt in der Regel aber deutlich über fünf Euro. Sie sehen: Versorgungshilfe ist ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Hilfe. Versorgungshilfe wirkt! Vielen herzlichen Dank für Ihre gezielte Unterstützung.