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Inhaltlicher Schwerpunkt von humedica ist die Not- und Katastrophenhilfe durch ehrenamtliche medizinische Teams. Für dieses starke Engagement ist humedica bekannt und sicher auch geschätzt. Was weniger bekannt ist: Eine wichtige Ergänzung dieses schnellen und umfangreichen Engagements ist die Versorgungshilfe.

Bis zu 800 Tonnen an wichtigen Gütern aus nahezu allen Bereichen des Lebens verschickt humedica pro Jahr. Oft im zeitlichen Kontext einer Katastrophe, regelmäßig aber auch an bestehende Projektpartner. Zwei aktuelle Beispiele zeigen, wie notwendig diese Form der Hilfe ist. Versorgungshilfe rettet bisweilen Leben.

"Ohne die direkte Unterstützung durch einen Hilfsgütertransport aus Deutschland wäre unsere Hilfe einseitiger gewesen", stellt Nina Skandalaki rückblickend fest. Die Einsatzkoordinatorin und verantwortliche Sachbearbeiterin für die Nothilfemaßnahmen in Serbien ist sich sicher, dass Versorgungshilfe unter bestimmten Voraussetzungen immer in Betracht gezogen werden muss.

Das Szenario mit einem aus Deutschland gut erreichbaren Land, das von einer infrastrukturellen Katastrophe wie etwa Überschwemmungen betroffen ist, benötigt Wiederaufbau und Versorgungshilfe. In Serbien war das humedica-Team zwar auch auf ein medizinisches Eingreifen vorbereitet, glücklicherweise aber hatte sich ein Großteil der Bevölkerung vor den mitunter stürmischen Wassermassen in Sicherheit bringen können und blieb unverletzt.

Und genau an dieser Stelle hinterlässt die vermeintlich unspektakuläre Versorgungshilfe nachhaltige Spuren der Hoffnung. Im serbischen Paracin greift sie in Form von Nahrungsmittelverteilungen und der Ausgabe von Hygienekits für hunderte Familien. In einem zweiten Schritt werden spezifische Bedarfe für die Zeit nach der Katastrophe ermittelt und in weiteren Verteilungen konkret umgesetzt.

Die betroffenen Menschen haben ihr Leben retten können, aber ihre Habe und nicht selten auch ihr Zuhause verloren. Dennoch wird humedica auch dieser Not begegnen können, mit gezielter Versorgungshilfe.

Versorgungshilfe ist kreativ

Zehntausende direkt erreichen

Der zweite Schauplatz, der beispielhaft für funktionierende Versorgungshilfe benannt werden muss, liegt im Herzen Afrikas: Niger. Im Westen des Landes, rund zwei Stunden südlich der Hauptstadt Niamey liegt das Städtchen Kollo, in dem humedica ein kleines Krankenhaus betreibt.

Eröffnet im Januar 2009 und Ende 2010 um einen Bettentrakt erweitert konnten dort bis zum heutigen Tag weit mehr als 25.000 Patienten medizinisch versorgt werden, insgesamt deckt die Einrichtung ein Gebiet mit etwa 450.000 Menschen ab. Ein Ort der Hoffnung, gelebter Nächstenliebe, ein Ort gezielter, oft lebensrettender Hilfe.

Zu den medizinischen Möglichkeiten des Krankenhauses mit Entbindungsstation, Labor und modernen Diagnosegeräten bietet das Helferteam ergänzend Workshops zu Gesundheits- oder Hygienethemen an oder setzt Impfkampagnen um.

Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für eine nachhaltige Form der Hilfe und dennoch gibt es einen zu erwähnenden Umstand: Ohne die regelmäßigen Container mit Gütern aus Deutschland wäre die Arbeit vielleicht nicht in ihrer Existenz bedroht, aber definitiv um viele Chancen und Potenziale bei der Behandlung beraubt. In Kollo freuen sie sich in diesen Tagen auf den neuen Container, der in Kaufbeuren vorbereitet und Deutschland zeitnah verlassen wird.

Diese Container der Hoffnung erreichen auch Länder wie Südafrika oder Peru in Südamerika, auf der anderen Seite der Erdhalbkugel Indien oder auch die palästinensischen Autonomiegebiete. Der größte Hilfeempfänger in Europa ist die Ukraine, bereits vor der Krise war das so. Unser lokaler Partner in der Ukraine versorgt mit den wichtigen, oft medizinischen Hilfsgütern auch Kinderkrankenhäuser, die in aller Regel sehr schlecht ausgestattet sind.

Aktuell bereiten wir Lieferungen nach Rumänien und Nordkorea vor. Dank der Unterstützung der Firma Gefro (Memmingen) werden unter anderem sieben Tonnen an Kartoffelsuppe auf den Weg gebracht. Insgesamt versendet humedica bis zu 800 Tonnen an Hilfsgütern pro Jahr. Eine besondere Form der Unterstützung, die zehntausende Menschen direkt erreicht.

Weniger medizinische Sachspenden

Leben retten, Zukunft schenken

"Die Anzahl der Medikamentenspenden hat leider abgenommen", bedauert Hermann Schäffler, der im humedica-Lager den Versand mit organisiert. Und Andrea Trautmann, verantwortlich für den Bereich Versorgungshilfe ergänzt: "Viele Menschen in den von uns unterstützten Projekten sind auf unsere Lieferungen angewiesen. Eine Reduzierung unserer Hilfe trifft sie besonders hart."

Über die medizinischen Güter hinaus benötigt dieses Versorgungsprogramm auch Sachspenden aus vielen weiteren Bereich und gezielte finanzielle Unterstützung, etwa zur Deckung der Frachtkosten oder für den Erwerb von dringend benötigten Gütern, die nicht als Spende zur Verfügung gestellt werden können.

Zuletzt betrugen die Transportkosten für den Versand von einem Kilogramm Waren durchschnittlich 19 Cent, der tatsächliche Wert der Güter pro Kilogramm lag dagegen bei 6,99 Euro. Versorgungshilfe ist ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Umsetzung der langfristigen Projektarbeit. Bitte machen Sie diese Form der Hilfe zu Ihrem persönlichen Anliegen. Bitte unterstützen Sie die humedica-Versorgungshilfe mit einer konkreten Spende. Vielen Dank.

humedica e. V.
Stichwort „Versorgungshilfe“
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren