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Es ist gut, in unserem schnellen Alltag innezuhalten, durchzuatmen und möglicherweise auch kurz zu reflektieren: Was passiert gerade in meinem Leben? Bin ich auf dem richtigen Weg? Und wo führt dieser Weg mich hin? Als Organisation schaffen wir diesen Moment regelmäßig am Ende des Jahres.

Innerhalb dieses Resümees blicken wir bewusst zurück, um dann in unserem gegenwärtigen und zukünftigen Alltag gerüstet zu sein für alle Aufgaben und Herausforderungen, weil Rückblick mit Lerneffekten verknüpft ist. Wir blicken aber auch zurück, um Danke zu sagen für alle Formen der Hilfe, mit denen uns viele Freunde in den vergangenen Wochen und Monaten begegneten.

Am Ende dieser Rückschauen steht zumeist eine bewegende und nicht minder ermutigende Erkenntnis: Unsere gemeinsame Hilfe macht viele Unterschiede! Sie kann sogar einen Unterschied machen zwischen Tod und Leben. Sie verwandelt immer wieder Armut, Krankheit und kaum vorstellbare Not in ein Leben mit Zukunft.

Zwischen Philippinen und Zentralafrika

Individuelle und kollektive Hilfe

Anfang 2014 stand für humedica im Zeichen individueller und kollektiver Hilfe. Ergänzend zu unserem Katastropheneinsatz auf den Philippinen nach dem gewaltigen Taifun "Haiyan" konnten wir insgesamt zwölf verschiedene Einzelfallhilfen durchführen. Wie bei der heute einjährigen Bea. Das kleine Mädchen begegnete unseren Einsatzkräften in einem stark unterernährten Zustand.

Das traumatische Erleben des Taifuns hatte bei ihrer Mutter dazu geführt, dass sie nicht mehr stillen konnte. Eine gesonderte Behandlung über mehrere Monate rettete Bea, die heute eine gute Entwicklung nimmt. Auch aus der Ukraine gibt es gute Nachrichten: Die 15-jährige Anastasia, deren Tumor an der Wirbelsäule in der Neurochirurgie des Bezirkskrankenhauses Günzburg operiert worden war, ist weiterhin schmerzfrei.

Mit immens gefährlichen Situationen, großer Brutalität und regelrechten Gewaltexzessen waren unsere Einsatzkräfte Margret Müller und Raphael Marcus in der Zentralafrikanischen Republik konfrontiert. In diesem bis heute andauernden ethnisch und religiös motivierten Bürgerkrieg, organisierten Müller und Marcus mehrere Hilfsgüterverteilungen in Flüchtlingscamps.

Aktuelle Situation: Unser Programm für Einzelfallhilfen läuft dauerhaft. Immer wieder begegnen uns im Rahmen unserer Maßnahmen für Gemeinschaften Menschen, die individuelle Hilfe benötigen. Weiterhin herausfordernd ist die Situation in der Zentralafrikanischen Republik. Derzeit sind wir in einer Planungsphase für weiteres Engagement im Land.

45 Millionen Menschen auf der Flucht

Das Leid der Vergessenen

Es scheint, als würden Kriege und Katastrophen in unserer Zeit massiv zunehmen. Ukraine, Syrien, Irak, Kongo, Zentralafrika stehen stellvertretend, weil medial erfasst, für viele weitere Krisenherde auf dieser Erde, die allesamt insbesondere eine Konsequenz haben: Flucht. Im Frühjahr dieses Jahres wiesen die Vereinten Nationen durch ihr Flüchtlingswerk UNHCR darauf hin, dass momentan weltweit rund 45 Millionen Menschen auf der Flucht sind.

Die daraus resultierenden Herausforderungen für die Helfer haben ein enormes Ausmaß, vor allem im logistischen Bereich. Die Konsequenzen für die Menschen aber sind weitaus erwähnenswerter. Verlust von Heimat, Alltag, Familie, Freunden, persönlichem Besitz, psychologische Belastungen durch das Erlebte, Ungewissheit über die eigene Zukunft, und auch mangelhafte Versorgung in allen Bereichen. Was macht ein Leben auf der Flucht mit den Kindern? Wie lässt sich diese furchtbare Entwicklung stoppen? Was können wir tun?

Aktuelle Situation: Die humedica-Einsatzteams sind in verschiedenen Ländern mit der Flüchtlingsproblematik konfrontiert. An der äthiopisch-somalischen Grenze verantworten humedica-Kräfte die medizinische Versorgung eines Camps mit rund 40.000 Einwohnern. In Uganda konzentrierte sich unsere Hilfe bis zum Februar auf die Grenzregion zum Kongo, im Anschluss verschob sich das Einsatzgebiet innerhalb des Landes.

Mit mobilen Kliniken und zwei mobilen Gesundheitsstationen konnten bis zu 1.300 Flüchtlinge pro Woche aus dem ebenfalls umkämpften Südsudan versorgt werden. Ähnlich groß angelegt ist die medizinische Versorgung von syrischen Flüchtlingen im Libanon.

Insgesamt mehr als 30 nicht offizielle und wilde Siedlungen entlang der Grenze zu Syrien erreichen unsere lokalen Mitarbeiter bis heute. Alle angesprochenen Projekte wurden oder werden durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland gefördert.

Versorgungshilfe und langfristige Projektarbeit

Im Land des Fußballs

Im Sommer 2014 wird unser Leben dominiert vom Blick auf den Zuckerhut. Dort gewinnt Deutschland den WM-Titel. Zahlreiche Unruhen im Vorfeld des Turniers sind Indiz großer sozialer Probleme trotz wirtschaftlichen Aufschwungs. humedica nutzt die Aufmerksamkeit, um auf die Projektarbeit in Nova Friburgo und gleichzeitig jene existenziell schwierige Situation für tausende Familien im Land aufmerksam zu machen.

Dies geschieht etwa im Rahmen der Ausstellung "Leben. Tragik. Hoffnung." mit Bildern des Fotografen Christoph Jorda.

Wohl auch aufgrund dieses sportlichen Großereignisses gerät eine besorgniserregende Entwicklung in Westafrika in den Hintergrund: Ende Juni erreicht die Verbreitung des Ebolavirus in Sierra Leone, Liberia und Nigeria einen ersten Höhepunkt. Verzweifelte Hilferufe von Betroffenen, Politikern und engagierten Organisationen verhallen zu diesem Zeitpunkt ungehört.

In unserem Fokus ist auch die Versorgungshilfe. Mehrere hundert Tonnen unterschiedlicher Güter bringt humedica pro Jahr auf den Weg zu bestehenden Projektpartnern in der ganzen Welt. Die Ukraine gehört bereits seit vielen Jahren zu den regelmäßigen Empfängern von Waren.

Aktuelle Situation: Rund 200 Kinder strömen Tag für Tag in unsere Kindertagesstätte "Campo do Coelho" in Brasilien. Sie werden umfassend betreut und liebevoll versorgt. Die Hilfe erreicht durch ein nachhaltiges Patenschaftsprogramm auch die Familien der Kinder. Die angesprochene Ausstellung tourt weiterhin durch Deutschland.

Bemerkenswerte Zahlen auch aus der Versorgungshilfe: Bis zum heutigen Tag wurden etwa 450 Tonnen Hilfsgüter, darunter zehntausende Weihnachtspäckchen, mit einem Volumen von gut 2.800 m³ verschickt. Noch in diesem Jahr sind weitere Lieferungen geplant.

Ebola auf dem Radar

Unkontrollierte Ausbreitung alarmiert Weltöffentlichkeit

Die ersten Hinweise kamen Anfang des Jahres aus dem Westen Afrikas: Ebola war ausgebrochen und dieses Mal deutete sich früh an, dass die viel zu häufig tödliche Epidemie nicht einfach zu isolieren sein würde, wie bereits des Öfteren zuvor. Bis Juni wiesen offizielle Statistiken eine schnelle, aber einigermaßen gleichmäßige Ausbreitung nach, dann explodierte die Zahl der Infizierten.

Die Weltöffentlichkeit war im Verlauf des Sommers durch Fälle außerhalb Westafrikas erstmals wirklich alarmiert. Die Vorbereitungen für unser Eingreifen liefen über mehrere Wochen und in intensiven Gesprächen mit anderen Organisationen sowie dem Auswärtigen Amt. Bis heute umfassen die Maßnahmen einerseits Hilfsgüterlieferungen, die auf einer Bedarfsliste des Gesundheitsministeriums in Liberia basieren. 45 Tonnen wurden im Rahmen eines Charterflugs von München aus verschickt, kurze Zeit später weitere 11 Tonnen per Seefracht.

Eine dritte Lieferung wird von der Bundeswehr kostenfrei nach Liberia transportiert. Andererseits beinhaltet unser Einsatz vielfältige Leistungen im Bereich der Vorbeugung. "Wir müssen Ebola auf allen Ebenen eindämmen, kontrollieren und dann besiegen. Dazu bedarf es gezielter Anstrengungen im Bereich des Gesundheitssystems, das am Boden liegt", erklärt die humedica-Projektverantwortliche Agnes Zehrer.

Aktuelle Situation: Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes und in Zusammenarbeit mit unserem lokalen Partner Medical Teams International (MTI) betreuen wir 91 Kliniken, Gesundheitsstationen und medizinische Einrichtungen in drei Regionen des Landes. Weitere Maßnahmen befinden sich derzeit in der Planungsphase. Aufgrund der gewaltigen Verbreitung und einer mutmaßlich hohen Dunkelziffer an Infizierten wird uns der Kampf gegen Ebola noch über Jahre beschäftigen.

Oft übersehen und auch erwähnenswert

Ministerbesuche und Weihnachtspäckchen

Selbstverständlich stehen die vorgestellten Projekte für ein deutlich umfassenderes Engagement. Wir freuen uns, dass unsere gemeinsame Arbeit für Menschen in Not auch auf höchster Ebene Anerkennung findet.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier besuchte in diesem Jahr unser Projekt im Libanon und fand viele lobende Worte.

Kurze Zeit später durften wir den Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Herrn Dr. Gerd Müller, in unserer Hauptzentrale begrüßen. Eine erste Unterstützung eines langfristig angelegten Projekts in Pakistan durch sein Haus ist mittlerweile in der Umsetzung.

Einen neuen Rekord durften wir erst vor wenigen Tagen bei der Weihnachtspäckchenaktion "Geschenk mit Herz" feiern: 1.362 Sammelstellen in Bayern unterstützen die Aktion von humedica, Sternstunden e. V. und Medienpartner Bayerischer Rundfunk in diesem Jahr, so viele wie nie zuvor. Wir freuen uns darauf, zehntausenden Kindern in vielen Teilen unserer Erde eine große Weihnachtsfreude machen zu dürfen.

Bitte helfen Sie mit Ihrer Weihnachtsspende!

Unser Rückblick auf 2014 ist ein Rückblick auf Nächstenliebe in Aktion, auf Nachhaltigkeit, Perspektive und große Hoffnung. Tolle ehrenamtliche Einsatzkräfte mit großer Leidenschaft geben uns die Möglichkeit, sehr schnell Hilfe zu leisten. Und diese Hilfe geben Sie, liebe Leser, in Auftrag.

Wir möchten Sie freundlich bitten, uns mit einer gezielten Weihnachtsspende zu helfen, die vor uns liegenden Herausforderungen zu bewältigen, Menschenleben zu retten, Hoffnung und Liebe zu verschenken. Vielen herzlichen Dank!

humedica e. V.
Stichwort "Ärzteteameinsätze"
IBAN DE35 7345 0000 0000 0047 47
BIC BYLADEM1KFB
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