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In Indonesien sind Naturkatastrophen keine Seltenheit. Der Staat liegt am sogenannten pazifischen Feuerring, Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis treten hier besonders häufig auf. Damit die Menschen vor Ort künftig auf diese Katastrophen besser vorbereitet und langfristig unabhängiger von Hilfe aus dem Ausland sind, bildet humedica nun Einheimische zu Ersthelfern aus.

CERT (Community Emergency Response Teams) heißt das Programm. Es schult Menschen weltweit, wie sie sich im Fall einer Katastrophe am besten verhalten und als erste Rettungskräfte agieren können. humedica sieht in dem Programm eine sinnvolle Form der langfristigen Hilfe und startet nun eine Reihe von Schulungen auf der ganzen Welt. Das erste Training fand vom 12.-22. August 2019 in Jakarta, Indonesien statt. Der zertifizierte CERT-Trainer Paul Cull leitete den Lehrgang im Auftrag von humedica. Vor Ort wurde Paul von unserer Partnerorganisation Alpha Omega (AO) unterstützt.

Begeistert erzählt Paul Cull: „Das Training verlief sehr gut. Die Teilnehmer kamen von verschiedenen Organisationen und waren allesamt sehr motiviert. Besonders die Zusammenarbeit mit unserem lokalen Partner Alpha and Omega lief hervorragend. Sie haben uns alle Materialien und tolle Unterrichts- und Übungsräume zur Verfügung gestellt. Für die Rettungsübung konnten wir in ein teilweise eingestürztes Gebäude, das hat die ganze Situation sehr realistisch gemacht.“

Weitere Trainings werden in Sri Lanka und Haiti folgen. Finanziert und betreut werden sie von der humedica-Zentrale in Kaufbeuren. Das Programm beinhaltet Theorie und Übungseinheiten zu verschiedenen Schwerpunkten wie Aufsuchen Vermisster nach einer Katastrophe, Brandbekämpfung und erster Hilfe. Mit Hilfe unserer Partner vor Ort können wir die Lerninhalte auf die besonderen regionalen Bedürfnisse anpassen, in Monsunregionen also beispielsweise gezielt für Hochwassersituationen trainieren.

Im Anschluss an das CERT-Training werden die Teilnehmer selbst zu Ausbildern weitergebildet (Training of Trainers). So wird das Wissen langfristig im Schneeballsystem verbreitet. Dieser nachhaltige Aspekt der Hilfe zur Selbsthilfe freut Paul besonders „Es ist unbeschreiblich zu erleben, wie Trainer, die ich ausbilden durfte jetzt ihr Wissen an Menschen in Indonesien und Brasilien weitergeben“.

David Zorn betreut die CERT-Trainings von der humedica-Zentrale aus. Warum diese Trainings einen so wichtigen Baustein der langfristigen Lokalisierung von Hilfe bilden erklärt er in diesem Video:

Video-Datei

„Diese Fortbildungen sind ein gutes Mittel, Lokalisierung in der humanitären Hilfe voranzutreiben. Indem wir lokale Kräfte befähigen, besser auf Katastrophen vorbereitet zu sein, können diese im Ernstfall schneller reagieren. Viel schneller, als wir aus Deutschland eintreffen können“ erklärt David Zorn. „Natürlich wird humedica weiterhin Teams in Katastrophengebiete schicken um zu helfen. Aber die ersten wichtigen Stunden direkt nach der Katastrophe entscheiden für viele Opfer über Leben und Tod. Dank der Trainings kann künftig mehr Menschen besser geholfen werden.“

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