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Der ältere Mann schläft tief und fest. Niemand weiß, wie lange er auf der Flucht vor dem Wasser auf Schlaf verzichten musste, wie viel Kraft ihn
die Katastrophe bisher gekostet hat. Der Verkehr schlängelt sich an ihm vorbei.

Nicht nur in den kleinen Straßen, auch an den großen Landstraßen stehen einfache Holzbetten und liegen Teppiche, wo Menschen schlafen. Kinder laufen trotz ermüdender Hitze aufgeregt umher. Autos nehmen keine Rücksicht und rasen mit hohem Tempo an den Kleinen vorbei.

Es sind so viele Kinder überall. Ich kenne ihre Namen nicht, aber jedes Gesicht geht zu Herzen. Große Augen, mal fragend, mal lachend. An vielen Orten stehen große Notfall-Camps mit Zelten. Doch sie reichen nicht aus. Familien bauen sich notdürftig mit alten Betten und Tüchern einfache Zelte.

Oder sie legen sich nur mit ihrem Laken in den Schatten eines Baumes. Hier gibt es keine zentrale Versorgung mit Wasser, Nahrung und Medizin.

Die Menschen wirken erschöpft von den vergangenen Wochen, von dem großen Leid und Verlust, den sie erfahren mussten. In Sukkur sind 300.000 Menschen von 700.000 Einwohnern unmittelbar von der Flut betroffen.

Direkt am Indus gelegen hat die Flut vor allem die Randbereiche der Stadt großflächig zerstört. Das Wasser steht noch in den meisten Gebieten. Als die Flut kam, rannten die Menschen um ihr Leben. Eltern verloren Kinder, Kinder ihre Eltern. Viele starben auf der Flucht vor dem Wasser.

Oft habe ich den Eindruck, die Menschen sind zu schwach, um nach Hilfe zu schreien. Über Tag liegen sie fast regungslos auf ihren Laken mitten im Verkehr und Stadttrubel. Die meisten haben nichts außer der Kleidung, die sie seit Wochen tragen. Sie können sich nicht waschen, weil sie
nichts zum Wechseln haben.

Viele Kinder haben ihre Schuhe verloren und sind barfuss. Es ist ein stummer Schrei nach Hilfe. Abends und nachts, wenn die Sonne nicht mehr brennt, sind die Menschen unterwegs. Sie suchen Hilfe im Dunkeln. Strom haben sie nicht.

Andere Menschen schreien panisch nach Hilfe. Sie reagieren laut aus Angst, nichts oder zu wenig zu bekommen. Verteilungen von Hilfsgütern sind deshalb durch Plünderungen und Gewaltbereitschaft schwer zu organisieren.

Für viele Menschen ist die Gegenwart westlicher Helfer irritierend. Sie haben noch nie so viele Ausländer in ihrer Stadt gesehen und oft scheint es, als ob sie nicht wissen, ob wir Gutes oder Böses wollen. Es wirkt so verzweifelt. Wem können sie trauen, wenn sie jeden Tag neu keine oder zu wenig Hilfe bekommen?

Unsere Partner, die Kindernothilfe mit der lokalen Organisation „The Riverside Project“, sind bereits tüchtig im Einsatz. In einer Schule bekommen Kinder jeden Tag zwei Mahlzeiten. Auch Kleiderverteilungen an Frauen und Kinder haben schon stattgefunden.

Ein kleines medizinisches Team ist ebenfalls im Einsatz. Allein kann es nicht die hohe Anzahl der Patienten behandeln. Vor allem Kinder leiden unter Hautkrankheiten, Durchfall und vereinzelt unter Schlangenbissen. Auch Malaria wurde festgestellt. Wir unterstützen die Arbeit vor Ort und möchten sie mit unserem Team in den kommenden Wochen ausweiten.

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