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Durch den ausbleibenden Regen war das Wassersammelbecken im äthiopischen Dorf Hodley bis auf den letzten Tropfen geleert. Mit einer umfangreichen Wasserlieferung sicherte humedica nun die Versorgung der 1.000 Bewohner des abgelegenen Ortes.

Man stelle sich vor, man ist Zuhause und der nächste Ort, um Wasser zum Trinken, Kochen oder Waschen zu holen, liegt Kilometer weit entfernt. Kein Wasserhahn in der Nähe, um eben die leeren Flaschen aufzufüllen und schon gar kein Anschluss an ein Leitungssystem, wodurch man nur kurz die Waschmaschine oder den Gartenschlauch aufzudrehen braucht.

Was für unsere Ohren gänzlich fremd klingen mag, ist für viele Menschen in den ländlichen Gebieten Äthiopiens noch immer mühsamer Alltag. Nicht selten befindet sich der nächste Brunnen oder das nächste Wasserauffangbecken einen Tagesmarsch von der eigenen Bleibe entfernt und so machen sich vornehmlich Frauen und Kinder jeden Morgen von Neuem auf, um die benötigte Tagesration für ihre Familien herbeizuschaffen.

Im ostäthiopischen Dorf Hodley, unweit der somalischen Grenze, wirkte humedica dieser beschwerlichen Situation bereits im Jahr 2013 mit dem Bau einer Birka entgegen. Das traditionelle Regenwassersammelbecken konnte so viel des kostbaren Guts sammeln, dass es die 1.000 Bewohner sowie deren Viehbestände bis zur nächsten Regenzeit mit ausreichend Wasser versorgte. Niemand war mehr darauf angewiesen, die 15 langen Kilometer bis zur nächsten Birka in der nahegelegenen Stadt Jijiga zu Fuß zurückzulegen.

Doch wo kein Regen, da kein Wasser. Nachdem im Osten Äthiopiens gleich mehrere Regenzeiten ausgefallen waren und sich auch in der nahen Zukunft kein Niederschlag abzeichnete, sahen sich die Bewohner von Hodley Mitte März erneut mit dem als überwunden gedachten Problem konfrontiert. Ihre Birka war bis zum letzten Tropfen Wasser geleert, Ernte und Vieh verendeten und die Menschen waren abermals gezwungen, den kilometerlangen Fußmarsch zur nächsten Wasserquelle zurückzulegen.

Als am 16. März schließlich ein Hilferuf mit der Bitte um Unterstützung bei humedica einging, handelten die Helfer in den deutschen und äthiopischen Büros sofort. Tankfahrzeuge wurden organisiert, mit Wasser beladen und auf den Weg in Richtung Hodley gebracht. Innerhalb von nur zwei Tagen war die Birka wieder aufgefüllt und versorgt die 1.000 Bewohner seitdem mit genügend Wasser für ihren Alltag.

Außerdem kümmert sich ein extra gegründetes, achtköpfiges Komitee der Dorfbewohner um die richtige Verwendung und Speicherung des Wassers und stellt sicher, dass es bei der Verteilung gerecht zugeht und weder Mensch noch Tier die Birka aus Versehen beschädigen.

Neben der offensichtlich existenziellen Auswirkung, hat die aktuelle Wasserlieferung noch einen weiteren positiven Nebeneffekt für die Einwohner Hodleys: Da nun keine Zeit mehr für den Weg zur nächsten Wasserquelle verloren geht, besuchen die Kinder des Dorfes, die in ihrer Familie für die Wasserbeschaffung verantwortlich waren, wieder regelmäßig den Schulunterricht.

Fürs erste konnte humedica den Wassermangel in Hodley abwenden. Damit sich die Birka das nächste Mal jedoch wieder von selbst füllen kann, liegen die Hoffnungen der Menschen nun auf der kommenden Regenzeit. Doch bis dahin könnte noch einige Zeit vergehen…