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Wer hätte das noch vor wenigen Jahren gedacht? Sri Lanka entwickelt sich als Beispielland für Projekte, die durch ihre Nachhaltigkeit Kreisläufe der Armut durchbrechen und bemerkenswerte Früchte tragen. Orientierung an den Bedarfen der Hilfeempfänger und ein engagiertes Team sind zwei Geheimnisse für den guten Weg. Gleichzeitig kommen wir leider nicht umhin, Sie als unsere Spender dringend um eine Stärkung dieses Arbeitsbereiches zu bitten, da verringerte Spendeneingänge in diesem Jahr insbesondere diese Initiative bedrohen, weil nicht ausreichend freie Mittel zur Verfügung stehen, um die Kosten zu decken.

Für Sri Lanka gilt bereits seit geraumer Zeit: Die humedica-Projekte kennen keinen Stillstand. Für tausende Menschen bedeutet das Hoffnung, Zukunft, zerbrochene Kreisläufe der Armut und Not. Zwei aktuelle Beispiele aus Sri Lanka zeigen, dass derlei Engagement unabdingbar ist für die substanzielle Entwicklung Einzelner und eines ganzen Landes.

Pädagogische Hilfe

Lernzentren und der gebrochene Kreislauf

Hilfe muss sich immer an den Bedarfen orientieren. Dieser Maxime folgen wir immer, selbstverständlich nicht nur in Sri Lanka oder Indien. Am Beispiel zweier Projekte in Sri Lanka aber wird deutlich, wie gut das funktionieren kann, wenn man diese Vorgabe auch im Alltag umsetzt, etwa in unseren Lernzentren: Hier werden die schwierigen Ausgangsbedingungen von Kindern in struktureller Armut mit Ausbildungsprogrammen kompensiert. Angebunden an Schulen bekommen Schülerinnen und Schüler hier die kostenfreie Chance, schwierige Inhalte noch einmal erklärt zu bekommen und auch zu verstehen; dies ist bei Klassen mit bis zu 80 Kindern sonst sicher nicht gewährleistet, individuelle Bedarfe von Kindern spielen bei diesen Bedingungen ohnehin keine Rolle.

Zwei der Einrichtungen befinden sich auf der Insel Delft, über 50 Schülerinnen und Schüler der Klassen acht bis zehn werden täglich gezielt in Naturwissenschaften und Englisch betreut. Neben diesen beiden Schulen betreibt humedica ein weiteres Lernzentrum unter anderem in Manipay, einem Vorort der Provinzhauptstadt Jaffna, mit täglich 80 Schülerinnen und Schülern aus sozial schwachen Familien.

Eine gute Ausbildung ist sowohl individuell, als auch kollektiv von großer Bedeutung: Nur Bildung vermag den starken Kreislauf der Armut zu brechen. Wenn dies vielen Kindern und Jugendlichen gelingt, ist auch die Zukunft Sri Lankas gesichert.

Medizinische Hilfe

Kinder gesund aufwachsen lassen

Unsere Kollegin Heinke Rauscher war im April in Sri Lanka und berichtet in unserem Blog von ihrer Reise. Ein Eintrag beschäftigt sich mit dem medizinischen Projekt einer strukturschwachen Umgebung. Gerne stellen wir Ihnen diesen Eintrag hier vor:

„Heute Vormittag fahren wir in eine Region, die bis vor neun Jahren wegen des Bürgerkriegs vom Militär besetzt war. Damals waren zahlreiche Menschen geflüchtet, viele suchten vorübergehend im Ausland Schutz, so auch unser Projektleiter Nallasingam. Seit dem Friedensabkommen sind die Menschen in ihre Dörfer zurückgekehrt. Aus 40 Familien, die hier vor dem Krieg lebten, sind in den vergangenen Jahren 180 geworden. Ein starkes Zeichen, das Hoffnung für die Zukunft dieser Region macht.“

Auf der Terrasse des kleinen Dorfbüros in Palaly findet jeden Freitagvormittag eine mobile Kliniksprechstunde statt. Unser Fahrer Francis Nixon rollt ein humedica-Banner aus, das die kostenlose Sprechstunde ankündigt. Tharshika, eine junge, aber sehr erfahrene Pflegekraft, bereitet mit Unterstützung von Karthika die kleine Apotheke vor. Seit zwei Jahren behandelt Dr. Puvaneswaran die kleinen und großen Patienten, die die Sprechstunde aufsuchen. Die mobile Klinik wird sehr rege genutzt: Bis zu 70 Patienten versorgen Dr. Puvaneswaran und ihr Team hier an einem Vormittag.“

„Die meisten Menschen kommen mit Symptomen wie Fieber, Husten und Ganzkörperschmerzen zu uns, erklärt mir die Ärztin freundlich. 'Wir behandeln Ekzeme und Wurmkrankheiten. Hin und wieder entdecken wir Dengue-Fieber. Malaria gibt es zum Glück nicht mehr', erzählt Dr. Puvaneswaran, die früher in einem großen Krankenhaus arbeitete. Frau Puvaneswaran widmet sich ihren ersten Patienten. Freundlich fragt sie die Mutter nach den Symptomen der kleinen Tochter. Mit dem ausgestellten Rezept gehen sie an den Tisch der kleinen Apotheke von Tharshika und Karthika.

Sie stellen die benötigten Medikamente zusammen und notieren genau, welcher Patient welches Mittel in welcher Menge erhalten hat. 'Es bereitet mir viel Freude, die Patienten zu versorgen', erzählt Tharshika glücklich.“

Dies ist ein Hilferuf!

2018 bisher schwierig

Viele Menschen nehmen humedica als Organisation für medizinische Katastrophenhilfe wahr: Die schnellen Helfer mit den roten Westen. Tatsächlich ist exakt dieser Arbeitsbereich auch Zentrum unserer Hilfe, die dort aber längst nicht aufhört. Sri Lanka und andere Beispiele zeigen, wie andauernd unser Engagement in vielen Ländern unserer Erde ist und wie viele Früchte es trägt.

Leider müssen wir in diesem Jahr einen spürbaren Spendenrückgang hinnehmen, was es insbesondere für Projekte wie in Sri Lanka schwieriger werden lässt, den nötigen Unterhalt zu stemmen. Wir möchten Sie heute sehr herzlich bitten, uns mit einer großzügigen Spende in einer herausfordernden Situation zu helfen und uns auch weiter auf unserem Weg zu begleiten, weil dieser Weg ein guter Weg ist. Noch einmal Heinke Rauscher aus Sri Lanka mit der Beschreibung von „Folgen“ nachhaltiger Hilfe:

„Bevor wir uns von der mobilen Klinik in Palaly wieder auf den Weg zurück machen, genießen wir den tollen Blick aufs Meer. Am Strand liegen Fischerboote. Die meisten Menschen hier leben vom Fischfang. Nach dem Tsunami 2004 hatten die Überlebenden der Katastrophe alles verloren. 2005 stellte humedica, dank zahlreicher Spenden aus Deutschland, den Fischern 1.340 neue Boote mit Außenbordmotoren und Netzen zur Verfügung, damit diese schnell wieder in Lohn und Brot kommen konnten. 14 Jahre später liegen diese Boote noch immer am Strand und sorgen für ein Einkommen ihrer Besitzer.“

Das ist das Ergebnis Ihrer Hilfe: Vielen Dank für jede Form Ihrer Unterstützung.