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Per Schiffscontainer hatte humedica eine Ration Kartoffelsuppe an das Horn von Afrika geschickt. Die Lieferung war Teil einer Großspende im Wert von mehreren hunderttausend Euro, die das Unternehmen Gefro Reformversand KG für die Hilfsmaßnahmen im Flüchtlingslager Melkadida zur Verfügung gestellt hatte. Vor einigen Tagen erreichte die Ladung nun ihren Bestimmungsort - und lieferte humedica-Koordinator Thomas Adelsberger damit Stoff für einen spannenden Bericht.

„Sonntag, 03. Juni 2012 - Es ist der freie Tag unseres Teams im Flüchtlingscamp Melkadida an der äthiopischen Grenze zu Somalia. Dort betreibt humedica mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes eine Krankenstation für 40.000 Flüchtlinge und die ansässige äthiopische Bevölkerung. Nach einem ausgiebigen Morgenspaziergang werden wir von der Ankunft des langersehnten LKWs mit rund 10 Tonnen Kartoffelsuppe überrascht, der frühestens einen Tag später eintreffen sollte.

Die für Schulen und lokale Krankenstationen vorgesehene Fertigspeise wurde von der deutschen Firma Gefro aus Memmingen eigens für humedica produziert und gespendet. Diese Suppe wird nur mittels Wasser (heiß oder kalt) zubereitet und muss nicht gekühlt oder geschützt gelagert werden. Daher eignet sie sich hervorragend als Nahrungsmittel für die Flüchtlinge in den Camps am Horn von Afrika, wo spezielle Bedingungen herrschen.

Doch wie bekommen wir den Container von der Ladefläche des LKWs herunter? Da der Container ebenfalls als Lagerraum für unser humedica-Areal vorgesehen ist, muss er unbedingt vom LKW gehoben werden - noch dazu am selben Tag, da das Fahrzeug wieder zurück nach Addis Abeba fährt. Der Kran, den wir für diesen Zweck anmieten wollten, war allerdings nicht verfügbar. Was nun?

„Machen wir es doch von Hand“, schlug der Vorarbeiter der 15 Männer, die den Container noch auf der LKW-Ladefläche vollständig entladen hatten, vor. Von Hand? Für die humedica-Koordinatorin Simone Winneg und mich selbst ein unwirklicher Gedanke. 15 Männer, kein Kran, kein Gabelstapler, keine Seilwinde - nur ein zugewiesener Platz jenseits unseres Zauns. „In Ordnung“, willigte Simone Winneg etwas skeptisch ein und das Treiben konnte beginnen.

Innerhalb von 45 Minuten waren der Zaun zu unserem Grundstück abgebaut, der Container vom LKW geladen, der Zaun wieder aufgebaut und die 10 Tonnen Kartoffelsuppe erneut im Container verstaut. „Wer das nicht gesehen hat, glaubt es nicht“, dachte ich. Entgegen meiner optimistischen Grundhaltung hatte ich diesem Vorhaben nicht viele Chancen auf Erfolg zugesprochen.

Die somalischen Flüchtlinge, denen seit diesem Tag die Suppe an verschiedenen Ausgabestellen wie z.B. Schulen, Krankenstationen und Transit-Flüchtlingslagern zubereitet wird, werden es Gefro danken. Ab jetzt können wir unsere Hilfsleistungen am Horn von Afrika, die sich bislang auf medizinische Hilfe sowie die Verteilung von Solarlampen, diverser einfacher Haushaltsgegenstände und Hygieneartikel konzentriert hat, mit dieser schmackhaften und reichhaltigen Nahrung ergänzen.

Auch all jenen Menschen, die unsere Arbeit am Horn von Afrika durch eine Spende weiterhin unterstützen und möglich machen, möchten wir danken!“

Die Menschen in den äthiopischen Flüchtlingslagern sind auch weiterhin auf Ihre Hilfe angewiesen! Bitte unterstützen Sie die humedica-Hilfsmaßnahmen am Horn von Afrika mit einer gezielten Spende und tragen dazu bei, den Bewohnern der Flüchtlingscamps bessere Lebensumstände zu ermöglichen.

humedica e. V.
Stichwort „Hungerhilfe Afrika“
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Selbst eine kleine sms kann Großes bewirken: Senden Sie eine Textmitteilung mit Stichwort DOC an die 8 11 90. Von den abgebuchten 5 Euro fließen 4,83 Euro direkt in die humedica-Projektarbeit.