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Wie Henry Ford einst bemerkte: „Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg.“ Ein Zusammenkommen fand Ende Juli 2010 mit dem Bürgermeister der Region Anderamboukane/Mali und Gründungsmitgliedern des Tamat e.V. statt. Gelegt wurde damit der Grundstein für ein Zusammenbleiben und Zusammenarbeiten.

Aroudeiny Ag Hamatou – so der imposante Name des Ehrengastes, der gemeinsam mit Axel Weng und Joachim Schröder von Tamat e.V. die humedica-Zentrale in Kaufbeuren besuchte. Und mindestens ebenso beeindruckend stellt sich der Lebenshintergrund des malischen Gastes dar, der Enkel eines Oberhäuptlings und Freiheitskämpfers für den Stamm der Tuareg ist.

Darüber hinaus ist Aroudeiny Gründungsmitglied der UN-Organisation ICRA zum Schutz afrikanischer Eingeborenenstämme. Schätzungsweise gehören in afrikanischen Ländern rund sieben Millionen Menschen dem Nomadenstamm der Tuareg an, drei Millionen davon leben in den Wüstengebieten Malis und des Nigers.

Während eines Empfangs im Kaufbeurer Rathaus mit Oberbürgermeister Stefan Bosse, berichtete Aroudeiny von den Schwierigkeiten dieses Stammes und der Bevölkerung Malis im Allgemeinen. Insbesondere junge Menschen hätten wenig Zukunftsperspektive, lebten unter Armut, litten Hunger, hätten weder Zugang zu sauberem Wasser noch zu Bildung, so Aroudeiny.

Gegen diese Probleme geht seit 2004 der Verein Tamat – Freunde der Tuareg an. Begonnen hat das Engagement mit einem auf insgesamt für zehn Jahre ausgelegten Schulprojekt. Was aber nutzen die schönsten Schulen, wenn die Kinder aufgrund von Unterernährung und Krankheit diese Schulen nicht besuchen können?

Das waren die Gedanken der Gründer des eingetragenen Vereins, und so erweiterten sie den Radius ihrer Hilfsmaßnahmen, mit dem Ziel der „Hilfe zur Selbsthilfe“, auf die Bereiche Nahrung und sauberes Wasser.

Gemeinsam mit humedica werden nun auch im Bereich Gesundheit konkrete Unterstützungsmaßnahmen geplant. Als Basis wird die humedica-Klinik in Kollo/Niger dienen, von der aus – so die momentanen Projektvorhaben – mehrmals jährlich medizinische Teams in das angrenzende Mali fahren werden.

Durch den Ausbau von Gesundheitsstationen und den Einsatz mobiler Kliniken wird Menschen, die zum jetzigen Zeitpunkt keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben, dieser gewährleistet werden. Für die nachhaltige Hilfe sind darüber hinaus Ausbildungsmaßnahmen im Gespräch, um der einheimischen Bevölkerung in den Kliniken Arbeitsplätze sichern zu können.

Wie Stefan Bosse während des Empfangs der Gäste richtig bemerkte: „Nur im Gleichgewicht der Völker und Menschen liegt eine gute Zukunft. Daher ist unser Interesse an der Unterstützung solcher Menschen, die sich für Freiheit aussprechen und gegen Ungerechtigkeit und Armut angehen, sehr groß.“

Gemeinsam mit Tamat e.V. ist dies der angestrebte Erfolg: Unterstützung der notbedürftigen Menschen in Mali durch eine effiziente Zusammenarbeit.