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Es handelte sich nicht um eine Katastrophe, sondern gleich um mehrere, die vor zwei Jahren den Nordosten Japans heimsuchten. Am 11. März 2011 brach 130 Kilometer vor der Küste Japans der Meeresboden und verursachte ein Beben der Stärke 9,0 auf der Richterskala – eines der fünf stärksten seit den laufenden Messungen weltweit.

Mit einer Geschwindigkeit von mehreren hundert Kilometern pro Stunde stürmte der verursachte Tsunami auf die Küsten zu und hinterließ Zerstörung, Chaos und hunderte tausend Obdachlose. Bis zu 20 Meter hoch waren die Wellen der Vernichtung und überfluteten 561 Quadratkilometer Wohn- und Nutzfläche. Ein Gebiet so groß wie der Bodensee wurde innerhalb weniger Augenblicke verwüstet.

Mittendrin: das Atomkraftwerk Fukushima, in dem durch eine Verkettung dramatischer Faktoren radioaktive Strahlung freigesetzt und in die Umgebung abgegeben wurde. Noch Tage nach dem eigentlichen Tsunami ereigneten sich Explosionen in verschiedenen Reaktorblöcken und es kam zumindest zu teilweisen Schmelzungen der Brennelemente.

Während sich ein Großteil der Bemühungen auf die Eindämmung der Atomkraftkatastrophe konzentrierte und die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit in Fukushima lag, half humedica durch Mitarbeiter einer Partnerorganisation mehrere hundert Kilometer entfernt den Betroffenen der Naturkatastrophe.

Wenige Stunden nachdem sich das Seebeben ereignet hatte und die Tsunamiwellen auf Land trafen, saß ein fünfköpfiges humedica-Team bereits mit Medikamenten und Materialien zur Erstversorgung der Verletzten im Flugzeug. ">Dass sie nur anderthalb Tage später wieder die Rückreise antreten mussten, ahnte zu diesem Zeitpunkt keiner der Mediziner oder Koordinatoren. Die Entscheidung, aus Sicherheitsgründen zunächst wieder nach Deutschland zu reisen, fiel auch den Verantwortlichen in der humedica-Zentrale schwer.

Die Bedrohung durch radioaktive Strahlung ist unberechenbar und wir können es aus unserer Sicht nicht verantworten, die ehrenamtlichen Einsatzkräfte dieser objektiven Gefahr auszusetzen“, erklärte Geschäftsführer Wolfgang Groß damals. Die völlige Aufgabe der Hilfsmaßnahmen bedeutete dieser erste Schritt zurück dennoch keineswegs.

Durch die in Japan ansässigen Hilfsorganisationen Living Water Fellowship und CRASH Japan konnten ">unmittelbar Hilfsgüter verteilt werden: Reis und Soja für hunderte tausend Mahlzeiten und erste Materialien für Notunterkünfte. Darüber hinaus verteilten die Helfer Kleidung und spendeten Beistand und Trost in dieser schrecklichen Situation.

Auch nach zwei Jahren und mehreren ">Reisen des humedica-Koordinators wird die Hilfe aus Deutschland dank Ihrer Spenden weiter umgesetzt: Auf die aufwendigen und zeitintensiven Aufräum- und Abrissarbeiten in dem betroffenen Küstengebiet folgte im Februar 2013 der Spatenstich für Wiederaufbaumaßnahmen.

humedica unterstützt die japanische Einrichtung Kingsgarden, die sich um geistig behinderte Erwachsene kümmert und neben Wohn- und Schlafräumen auch eine Behindertenwerkstatt anbietet, in der sie ihren Tag verbringen können. Voraussichtlich im Spätsommer sollen die komplett oder teilweise zerstörten Gebäude wieder bezugsfertig sein und einen weiteren Meilenstein bei der Hilfe für Japan darstellen.

Vielen Dank für all die Unterstützung, die uns bei den Hilfsmaßnahmen zuteil wurde!

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